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MSV Duisburg
Herzog wieder nur die Nummer zwei

MSV: Nachbericht aus Lübeck / Yelldell neue Nr. 1
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Viele MSV-Fans rieben sich die Augen: Marcel Herzog saß wieder nur auf der Bank, Neuzugang David Yelldell hütete beim Pokalauftritt in Lübeck das Tor der „Zebras“.

„Wir haben es uns nicht einfach gemacht in der Torwartfrage“, so Trainer Milan Sasic. „Am Ende gaben nur Nuancen den Ausschlag. Es war keine Entscheidung gegen Marcel Herzog, sondern für den MSV.“ Yelldell hatte nach eigener Aussage „am Abend zuvor“ erfahren, dass er die neue Nummer eins beim MSV ist. „Ich habe mich natürlich gefreut, nachdem die Vorbereitung für mich mit einigen Verletzungen nicht optimal gelaufen ist und ich immer wieder pausieren musste. Aber die medizinische Abteilung und das Trainerteam haben mich immer unterstützt und ich denke, ich habe meine Sache heute ordentlich gemacht“, sagte der Neuzugang aus Koblenz.

Lob für den Keeper gab es hinterher vom Trainer. „Er hat in der einen Szene super pariert“, sagte Sasic zur Szene kurz nach der Pause, als der 28-Jährige den Rückstand verhinderte. „Dennoch wird es nicht einfach für ihn, seinen Posten zu verteidigen. Er muss uns das Vertrauen zurückzahlen“, so Sasic weiter. Freude bei Yelldell, Enttäuschung bei Marcel Herzog. „Das war natürlich eine harte Entscheidung für ihn“, so Sasic, „und er ist logischerweise sehr enttäuscht. Aber er ist auch Profi und will weiter um den Platz im Tor kämpfen. Und das ist auch der einzig richtige Weg.“

Ausgepumpt, aber guter Dinge: Stefan Maierhofer konnte sich nach seinem ersten Auftritt im MSV-Trikot über den ersten Sieg freuen. „Wir sind natürlich alle erleichtert, dass wir eine Runde weitergekommen sind“, sagte die Leihgabe aus Wolverhampton. „Wir wussten, dass Lübeck hier schon für die eine oder andere Überraschung gesorgt hat, aber wir haben ihnen unser Spiel aufgezwungen und verdient gewonnen.“ Nach knapp zwei Wochen bei den „Zebras“ zog er auch ein erstes Zwischenfazit: „Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden. Wir haben eine junge und starke Mannschaft mit Potenzial nach oben. Wichtig ist, dass hier jeder immer alles abruft, wenn er auf den Platz geht, und das war heute schon ein guter Anfang.“

Sein Debüt dauerte eine gute Stunde, dann musste der lange Ösi ausgepumpt vom Platz. „Ich denke schon, dass ich einige Kilometer gemacht habe und ganz gut drin im Spiel war“, so Maierhofer. Was Trainer Sasic ähnlich sah: „Er hat noch keinen Dampf für 90 Minuten, aber es waren schon einige gute Aktionen dabei.“ Einen kleinen „Seitenhieb“ auf Stürmerkollege Manuel Schäffler und dessen eher kurioses Tor in der Schlussminute konnte sich Maierhofer nicht verkneifen: „Genau da muss man als Stürmer halt stehen und ihn reinmachen, egal wie...“, meinte er mit einem Augenzwinkern.

Kein Tor, aber die Vorlage zum 1:0 und eins starke Leistung: Sefa Yilmaz hatte nach der Partie allen Grund zum Strahlen. „Im Pokal interessiert es keinen, wie man weiterkommt, die Hauptsache ist, man kommt weiter“, sagte der 20-Jährige, der auf der rechten Seite für viel Schwung sorgte. „Das war schon recht ordentlich, was wir hier gespielt haben. Und ich hoffe, dass es mit der Zeit noch besser wird.“ Seine eigene Leistung beurteilte der Ex-Wolfsburger ebenfalls mit einem Lächeln: „Ich denke schon, dass ich ganz gut gespielt habe.“ Dafür wurde Trainer Sasic deutlicher: „Er hat immer direkt den Weg nach vorn gesucht, das hat mir sehr gefallen. Allerdings muss auch er noch ein wenig an der Abstimmung mit den Mitspielern feilen. Aber man darf nicht vergessen, dass wir in dieser Formation zum ersten Mal aufgelaufen sind.“

Einen besonderen Blick für die Kleinigkeiten am Rande bewies Sasic, als er auf den Jubel seiner Spieler nach dem Führungstor zu sprechen kam, als Flankengeber Yilmaz zum Tanz aufforderte und fast alle Mitspieler herbeieilten. „Das war in der letzten Saison noch ganz anders“, so Sasic, „da haben die Leute fast immer alleine gejubelt. Das zeigt, welcher Geist jetzt in der Mannschaft steckt.“ Der kroatische Trainer wurde trotz des Erfolges nicht müde zu betonen, dass sein Team noch „Bedarf“ habe in Sachen Verstärkungen. Und endlich konnte Manager Bruno Hübner in einer Personalie Vollzug melden: Filip Trojan wird in der kommenden Saison das „Zebra“-Dress tragen. Der 27-jährige Mittelfeldspieler wird für ein Jahr vom FSV Mainz 05 ausgeliehen. Vor seinem Gastspiel in Mainz war er für St. Pauli, den VfL Bochum und Schalke 04 im Einsatz.

Ein weiterer möglicher Neuzugang ist Marc Stein. Der 25-Jährige kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Außenbahn verteidigen und absolvierte in den letzten beiden Jahren 42 Spiele für Hertha BSC. „Er wird ab Montag bei uns mittrainieren“, sagt Bruno Hübner. Der Manager sieht das aber weniger als Probetraining an: „Wir haben keinen Zweifel an seinen Qualitäten. Er soll sich ein wenig an die Mannschaft gewöhnen und wir schauen, ob wir einen Verpflichtung finanziell stemmen können.“ Eine Ablösesumme oder ein Leihgeschäft käme dabei auf den MSV nicht zu, denn Steins Vertrag bei den Berlinern wurde nicht verlängert. Vor seiner Zeit bei Hertha war er drei Jahre lang eine der Korsettstangen bei Hansa Rostock. Der erste Kontakt zwischen Hübner und Stein kam übrigens im „Robinson-Club“ zustande, wie der Manager verriet.

Die nächste Pokalrunde steigt erst Ende Oktober, doch schon richtete Hübner die Gedanken auf die Auslosung am nächsten Samstag. „Ein Heimspiel wäre natürlich toll“, so der 49-Jährige. Beim letzten Pokalauftritt des MSV vor heimischer Kulisse war er noch Manager beim SV Wehen: In der zweiten Runde der Saison 2006/2007 schlugen die Duisburger Bayer Leverkusen mit 3:2 nach Verlängerung. Torschützen damals: Youssef Mokhtari, Mo Idrissou und Klemen Lavric.

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