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Interview: Helmers Weg
"Bin mit Herforder Pils aufgewachsen"

Interview: Helmers Weg
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Die Zuschauer des Deutschen Sport Fernsehen kannten ihn als kompetenten Moderator der Spieltagsanalyse am späten Sonntagabend. Die ist inzwischen Geschichte.

Wie sind Sie dann nach ihre aktiven Karriere als Spieler zum Sportjournalismus gekommen?

Auch das beruhte auf einem Zufall. Ich habe keine Ausbildung, und kein Studium oder Volontariat absolviert. Bei irgendeinem Interview hatte ich aus Spaß mal geantwortet, wann ich denn mal endlich ein paar Fragen stellen kann. Das war eigentlich eher eine flapsige Aussage, aus der dann aber später mehr geworden ist. Allerdings war ich zugegeben schon als Spieler immer ein gefragter Interviewpartner. Damals galt ein Kicker mit Abitur noch als Intelligenzbestie. Das ist heute zum Glück anders. Aber bei Bayern München haben sie mich damals nach Niederlagen manchmal vorgeschickt, weil ich mit vielen Worten wenig ausdrücken konnte.

Gibt es Dinge, die Sie als Spieler gehasst haben, die Sie aber heute als Journalist völlig anders sehen?

Bei Interviews direkt nach dem Spiel habe ich mich selbst schon erwischt, wie ich die gleichen dummen Fragen gestellt habe, die ich einst selbst beantworten musste. Das sind dann Phrasen, wie zum Beispiel die Frage danach, warum ein Spieler einen Elfmeter verschossen hat. Insgesamt gesehen, ist die Medienarbeit für die Spieler aber heute auch viel schwieriger geworden.

Warum?

Man hat kaum noch die Möglichkeit auf Berichterstattung zu reagieren. Das ganze Fußballgeschäft ist Gläsern geworden. In der heutigen Medienwelt wird alles durchleuchtet. Es gibt mehr Kameras und Zeitungen. Es gibt Internet. Die Medienarbeit ist auch viel schnelllebiger geworden. Heute hat doch kaum noch ein Medium Zeit, sich mit den Dingen intensiv auseinander zu setzen. Die Meldung muss raus, dass ist das was zählt. Zu meiner Zeit gab es auch schon mal die Möglichkeit, als Spieler mit Journalisten etwas zu unternehmen und es wurde halt nicht geschrieben. Ich weiß nicht, ob das heute noch möglich ist.

Sie klingen rundum zufrieden!

Ich habe insofern Glück gehabt, dass ich meine erste Karriere erfolgreich abgeschlossen habe. Ich habe das Optimale herausgeholt. Das beruhigt. Ich bin deshalb auch keiner, der sich jetzt noch einen Fünf-Jahres-Plan aufstellt. Ich mache das, was mir Spaß macht. Es ist sehr vorteilhaft, dass ich beim DSF nicht jeden Tag eingebunden bin. Denn es macht mir auch sehr großen Spaß, meine jetzt 21 Monate alte Tochter aufwachsen zu sehen. Das war als Profi bei meinen ersten beiden Jungs nicht möglich. Das hole ich jetzt nach.

Helmers Sprüche-Ecke

"Das macht uns so unberechenbar. Keiner weiß, wann er ausgewechselt wird."

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