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Eintracht Frankfurt droht neue Führungskrise

Eintracht Frankfurt droht neue Führungskrise
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Es herrscht wieder Unruhe bei der "Diva vom Main". Auslöser waren diesmal einige Ausfälle des Vorstandsvorsitzenden Peter Schuster, der bei der Eintracht nach nur 20 Tagen im Amt kurz vor seinem Rücktritt steht.

Bei der Frankfurter Eintracht will einfach keine Ruhe einkehren. Nach nur 20 Tagen scheint die Amtszeit von Peter Schuster als Vorstandsvorsitzender der AG des Bundesligisten beendet. Der 60-Jährige wird voraussichtlich noch am Donnerstag von seinem Posten zurückgetreten und damit die Konsequenzen aus einer Reihe von Fehltritten ziehen, die sich der promovierte Jurist seit seinem Amtsantritt am 8. August geleistet hat.

"Wir gehen davon aus, dass demnächst etwas passiert. Zurzeit befasst sich aber noch der Aufsichtsrat mit diesem Thema. Einen Zeitplan über das weitere Vorgehen gibt es nicht", ließ die Eintracht-Pressestelle am Donnerstagvormittag verlauten. Sollte Schuster gehen, wäre die zweitkürzeste Amtszeit im Chefsessel der Frankfurter beendet. Im November 1988 stand Joseph Wolf ganze sieben Tage an der Vereinsspitze, Hans-Joachim Otto hatte den Klub 1996 immerhin 30 Tage geführt.

Viele Ausfälle des "Dr.Seltsam"

Höhepunkt der Ausfälle Schusters war die Beleidigung von Eintracht-Idol Bernd Hölzenbein. Nachdem der Weltmeister von 1974 den auf fünf Monate beschränkten und von Schuster selbst aus der Taufe gehobenen Posten als "Projektleiter Nichtabstieg" abgelehnt hatte, warf der ehemalige Jurist des Chemiekonzerns Hoechst dem früheren Frankfurter Profi und Vizepräsidenten mangelnde Intelligenz vor. "Ich habe versucht, ihm den Unterschied zwischen variablen und fixen Kosten zu erklären. Das haben sogar die Rotfabriker bei Hoechst verstanden. Aber das kriegt man in so ein Fußballhirn ja nicht rein", sagte der selbsternannt "Business Angel".

Der Unternehmensberater, der bei seinem Dienstbeginn den Job bei der Eintracht als "Kinderspiel" bezeichnet hatte, trat auch anschließend zielsicher in fast jedes Fettnäpfchen und wurde von mehreren Seiten zum Rücktritt aufgefordert. Auch die Frankfurter Presse nahm Schuster ins Visier. Die Blätter warfen ihm Arroganz, herrisches Gehabe und Großmannssucht vor. Die Rundschau bezeichnete Schuster sogar als "Dr. Seltsam".

Möller-Transfer hängt an Schusters Verbleib

Auch der Frankfurter Bürgermeister Achim Vandreike (SPD) und der hessische Landespolitiker Franz Josef Jung (CDU), die maßgeblich an der Installierung von Schuster als Nachfolger von Volker Sparmann mitgewirkt hatten, rückten nach und nach von der Seite des Hobbyfußballers Schuster ab.

Sollte Schuster gehen, wäre wohl auch das Thema Andreas Möller für die Eintracht endgültig beendet, da es vor allem der Vorstands-Chef war, der den ehemaligen Nationalspieler reaktivieren und nach Frankfurt zurückholen wollte. Nach einem Ausscheiden Schusters würde der Vorstand der Hessen nur noch aus Finanzchef Thomas Pröckl und Heiko Beeck bestehen.

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