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Nach Tuchel-Korb: Neue Zeiten in München

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Kommentar: Nach Tuchel-Korb: Neue Zeiten in München
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Philipp Lahm und Max Eberl wollten nicht Sportdirektor des FC Bayern werden, nun sagte auch Trainer Thomas Tuchel ab. Ein Kommentar.

Von Thomas Tuchel erzählen sie eine sehr hübsche Anekdote in Hamburg. Als ihn der HSV seinerzeit zum Vorstellungsgespräch einlud (also noch vor der BVB-Zeit, die ja 2015 begann), schickten sie den Trainer per Flieger zum Geldgeber nach Mallorca. Tuchel präsentierte, was er aus der Mannschaft machen wollte – und sein Gesprächspartner nickte, was definitiv nicht an Tuchel lag, beim Vortrag einfach ein.

Einem jungen Trainer, dem man ja überall Großes prophezeite, muss das Insel-Erlebnis demütigend vorgekommen sein. Mag die Story auch übertrieben und zu ausschmückend erzählt worden sein, eines hat der Trainer Tuchel mit seiner Absage an Bayern München klargestellt: Mit einem, der Borussia Dortmund mit einer Rekord-Punktzahl auf Platz 2 und anschließend zum Pokalsieg geführt hat, springt nicht einmal der Rekordmeister mehr respektlos um.

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Monatelang hätten die Bayern ihn haben können. Noch bevor sie Jupp Heynckes zum Nachfolger des eher glücklosen Carlo Ancelotti bestellt haben und jederzeit in den vielen Wochen danach zur neuen Saison. Aber die Bayern zögerten. Da gab es die Gerüchte aus Dortmund, dass Tuchel nicht gerade pflegeleicht ist. Und der Protest von Mats Hummels, dass er lieber die Bayern verlässt als nochmals unter Tuchel zu spielen.

Am Ende steht Bayern unglücklich und mit leeren Händen da. Und nicht zum ersten Mal diese Saison. Schon der Manager Max Eberl von Borussia Mönchengladbach wollte nicht zu Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß in die Klubführung. Auch ihren Kapitän Philipp Lahm konnten sie nicht überreden. Es kam: Hasan Salihamidzic. Einer, der dankbar für einen Arbeitsplatz ist.

Sind das neue Zeiten bei Bayern? Hoeneß geht in jedes Gespräch mit der Gewissheit, dass sein Verein den bekommt, den er will. Trainer, Sportdirektor, Spieler: ausnahmslos alle. Nun erlebt er die Grenzen des eigenen Erfolges. Was soll denn ein Trainer bei Bayern bewirken? Wird er Meister – normal. Holt er den DFB-Pokal – schön. Erst bei der Champions League horchen sie auf.

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Und da erinnern wir uns an Pep Guardiola. Als er zu Beginn seiner drei Jahre in München im Halbfinale ausschied, war die Enttäuschung riesengroß. Nicht im Endspiel der Königsklasse? Der große Guardiola, der in Barcelona mit Lionel Messi vorher Europas Fußball dominiert hatte, geriet in Erklärungszwang.

Was hätte Tuchel also bei Bayern erreichen müssen, um seine Kritiker restlos zu überzeugen? Da sieht er größeres Potenzial bei Arsenal oder Chelsea, bei PSG oder sonst wo. Für Bayern mag dieser Gedanke neu sein. Logisch ist Tuchels Nein in jedem Fall. Fast möchte man Bayern raten, dass sie umdenken müssen. Vermutlich ignorieren sie den Rat.

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