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Nach Ultra-Treffen
DFB-Boss Grindel will auf Fans zugehen

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Nach Ultra-Treffen: DFB-Boss Grindel will auf Fans zugehen
Foto: Firo

Am Donnerstag haben sich Fan-Vertreter mit dem DFB in Frankfurt getroffen. Die Gespräche seien laut Präsident Reinhard Grindel „intensiv, aber fair“ verlaufen.

Etwa dreineinhalb Stunden haben Fanvertreter bei einem Krisen-Gipfel mit dem Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt diskutiert. DFB-Präsident Reinhard Grindel bezeichnete die Gespräche in einem am Freitag veröffentlichten Facebook-Video als „intensiv, kontrovers, auch hart in der Sache, aber immer fair“. Der DFB wolle nun ein „klares Zeichen“ setzen und auf die Anhänger zugehen. Erste Maßnahme: Beim Thema Fanutensilien möchte der Verband für Einheitlichkeit sorgen.

„Wir haben stark demonstriert bekommen, dass hier ein Konfliktpotenzial besteht“, berichtete Grindel in dem etwa vier Minuten langen Video. In den Stadien würden unterschiedliche Regeln für die Mitnahme von Trommeln, Fahnen oder Megaphonen gelten. „Diese Konflikte sind überflüssig und können wir reduzieren durch einheitliche Richtlinien für Fanutensilien.“ Zwar hätten die Vereine das Hausrecht, aber es müsse mehr Verbindlichkeit erreicht werden. Das habe der DFB versprochen und würde jetzt Briefe an alle Klubs der ersten bis vierten Liga versenden.

Bei dem Treffen waren Vertreter des Dortmunder Bündnisses Südtribüne, aber auch aus München, Stuttgart, Rostock und Dresden dabei. Diskutiert wurde über die chinesische U-20-Auswahl, die ab der Rückrunde in der Regionalliga Südwest spielen soll, aber auch über Stadionverbote. Ultragruppierungen kritisieren die Willkür dieser Verbote. Grindel stellte in Aussicht, auch darüber sprechen zu wollen, „wie Tat-angemessen und Täter-bezogen eine gerechte Strafe ausgesprochen werden kann“.


Der Konflikt zwischen dem DFB und den Ultragruppierungen schwelt seit langem. Fans werfen dem DFB eine zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs vor. Der Auftritt der Schlagersängerin Helene Fischer beim Pokalfinale in Berlin zwischen Dortmund und Frankfurt und die geänderten Anstoßzeiten sowie die Einführung des Montagsspiels heizten die Auseinandersetzungen zusätzlich an.

Für die breite Öffentlichkeit wurde der Konflikt vor allem durch die aufsehenerregende „Kriegserklärung“ der Fans von Dynamo Dresden im Mai an den DFB sichtbar. Damals marschierten Dynamo-Fans in Militärkleidung beim Karlsruher SC auf. Seitdem hallen durch die deutschen Stadien immer wieder wenig schmeichelhafte Sprechhöre in Richtung DFB.

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