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Der Fall Lewandowski
Wann kommt die Flut?

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BVB: Ende des Lewandowski-Theaters rückt näher
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Auf die Ebbe folgt zwangsläufig wieder die Flut. Wie sich der Wechsel der Gezeiten wiederholt, so wiederholen sich die Geschehnisse im Fall Robert Lewandowski.

Auf eine gewisse Zeit der Ruhe um seine Person folgt – ausgelöst durch eine neue Meldung, eine neue Aussage seiner Berater oder einer dritten Person – eine Zeit der Hektik. Am Samstagabend, weit nach Abpfiff des Champions-League-Endspiels, war wieder Zeit für die Flut. Ausgelöst dieses Mal durch einen sehr prominenten Wettergott: Jupp Heynckes.

Der Trainer der Bayern saß – altersweise wie man ihn kennt – auf der Pressekonferenz und verteilte Lob in alle Richtungen. Lob an seine Spieler: „Lahm und Schweinsteiger sind die besten der Welt auf ihren Positionen.“ Lob an seinen Assistenten: „Peter Herrmann ist ein hervorragender Co-Trainer.“ Lob an Borussia Dortmund: „Sie haben eine tolle Entwicklung hinter sich und sind ein sehr unbequemer Gegner.“


Doch als die Pressekonferenz schon fast vorbei war, gab Heynckes in seinem letzten Statement urplötzlich etwas zu Protokoll, das für eine Menge Aufsehen sorgen sollte: „Ich übergebe an meinen Nachfolger eine perfekt funktionierende Mannschaft. Dazu ist Mario Götze verpflichtet und Robert Lewandowski wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen!“ Ein Raunen im Presseraum. War das etwa die Bestätigung des Transfers, über den nun schon so lange geredet und geschrieben wird, wie wohl über keinen Zweiten zuvor?

"Das ist nicht mein Thema"

Die Geschichte von Lewandowski und Borussia Dortmund hat viele Kapitel und seit einiger Zeit ist klar, dass sie – ob nun schneller oder langsamer – ihrem Ende entgegengeht. Die Entscheidung, seinen Vertrag nicht zu verlängern, hat der Pole bereits vor geraumer Zeit öffentlich gemacht und seit Kurzem scheint auch klar, dass er seine Zukunft in München sieht. Die einzige offene Frage ist nur noch: Zieht es ihn schon in diesem Jahr Richtung Süden? Und bringt er dem BVB damit noch eine ordentliche Ablösesumme ein, oder entscheiden sich die Verantwortlichen von Borussia Dortmund dazu, ihren Top-Torjäger bis zu seinem Vertragsende zu behalten, um ihn dann 2014 ohne Ablöse zum Konkurrenten ziehen zu lassen? Heynckes Aussage ist ein weiteres Indiz dafür, dass der BVB sich schon in diesem Sommer auf der Position des Mittelstürmers neu orientieren muss.

Natürlich folgte auf die von Münchner Seite ausgelöste Flut am Sonntag schnell der Dortmunder Versuch, wieder für Ebbe zu sorgen. „Das ist nicht sein Thema“, sagte Hans-Joachim Watzke am Sonntag und ergänzte: „Heynckes soll sich auf nächsten Samstag und die Mannschaftsaufstellung gegen den VfB Stuttgart im DFB-Pokalfinale konzentrieren.“ Zudem versicherte der BVB-Geschäftsführer, es habe nach wie vor kein Bayern-Verantwortlicher bei ihm wegen Lewandowski angefragt.

Am Montag folgte der obligatorische Kommentor von Cezary Kucharski. Der Lewandowski-Berater erklärte gegenüber polnischen Medien, der Transfer seines Schützlings nach München sei nur noch "eine Frage von zwei, drei Wochen." Der Stürmer selbst bleibt seiner Linie treu und äußert sich, wenn überhaupt, nur wenig gehaltvoll. Er werde jetzt zur Nationalmannschaft reisen und dann werde man sicher sehen, was passiert. So knapp, so wenig erhellend.

„Das ist nicht die letzte Möglichkeit, den Titel zu holen“

Derweil vermeldete die Bild-Zeitung am Samstag, die Dortmunder hätten bereits bei Bayerns Claudio Pizarro angefragt. Der hätte bei einer Verpflichtung Lewandowskis keine realistische Chance mehr auf Einsätze beim Rekordmeister. Beim BVB hingegen könnte er, ähnlich wie in München, als Backup für den Stürmer fungieren, den der BVB letztlich als Nachfolger Lewandowskis verpflichten wird. Obwohl bei der Borussia im Allgemeinen auf jüngere Spieler gesetzt wird, erscheint ein Transfer Pizarros nicht abwegig. Schließlich interessierte sich Jürgen Klopp vor nicht allzu langer Zeit auch für eine Verpflichtung von Miroslav Klose. Ein wenig Erfahrung in der zweiten Reihe könnte dem BVB mit Sicherheit nicht schaden.


Welche Transfers auch immer Michael Zorc noch für die Offensivabteilung festzurren wird, die Verantwortlichen der Borussia werden nicht müde zu betonen, dass sich kein Fan sorgen machen muss und auch im nächsten Jahr eine schlagkräftige Truppe in schwarz-gelb auf dem Platz stehen wird. Dass der Champions-League-Titel verpasst wurde, ist da kein Rückschlag, der nicht zu verkraften wäre. Mats Hummels betonte schon vor dem Finale: „Das ist nicht die letzte Möglichkeit, den Titel zu holen. Es wäre eine großartige Sache, wenn wir es schaffen, den Spielern, die vielleicht zu Bayern gehen, zu zeigen, dass unsere Mannschaft auch ganz in Ordnung ist.“

Eine Aussage, die sich an Mario Götze richtet und womöglich auch an Lewandowski. Vollzug ist nach wie vor nicht vermeldet worden, doch da auch für die Bayern die Saison in einer Woche endgültig gelaufen sein wird, ist schon jetzt klar, dass die jüngste Ebbe nicht allzu lange dauern wird.

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