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BVB: Schieber im Pech
"Ich fühle mich nicht wie ein Verbrecher"

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BVB: Schieber fühlt sich "wie in einem schlechten Film"
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"Es ist für mich ein schlechter Film gewesen", meinte Julian Schieber nach dem Spiel. Er war die tragische Figur bei einem rauschenden BVB-Fußballfest.

Es war darüber spekuliert worden, mit welcher Option Jürgen Klopp auf das Fehlen des rotgesperrten Robert Lewandowski reagieren würde. Er entschied sich für die naheliegende Variante, dokterte - vielleicht auch mit Blick auf die zuletzt herrschende Unordnung im BVB-Spiel - nicht am System herum, sondern ließ Julian Schieber zum zweiten Mal in dieser Saison in der Bundesliga von Beginn an stürmen.

Platzverweis bei der großen Chance

Für Schieber war es die Chance, auf die er seit seinem Wechsel nach Dortmund im letzten Sommer gewartet hatte. Gegen Frankfurt, eine Woche später in Mönchengladbach und – sofern das DFB-Sportgericht die Sperre von drei Spielen gegen Lewandowski bestätigt – auch gegen Hannover wollte der 24-Jährige seine Fähigkeiten jeweils über 90 Minuten unter Beweis stellen – und sich ganz nebenbei als geeigneter Nachfolger für Lewandowski empfehlen, sollte der den Klub schon am Ende der Saison verlassen.


Doch schon nach 31 Minuten war dieses Vorhaben erst einmal gescheitert. Erst entsetzt und ungläubig, danach sekundenlang nur noch mit einem leeren Blick stand Schieber auf Höhe der Mittellinie und versuchte zu realisieren, dass das, was gerade passierte, nicht nur ein böser Alptraum war. Schiedsrichter Dr. Felix Brych hatte dem ehemaligen Stuttgarter gerade die Gelb-Rot Karte gezeigt. Platzverweis. Bei seiner Chance.

"Es waren zwei unglückliche Szenen"

Was war geschehen? Erst hält Schieber gegen Carlos Zambrano den Fuß drauf. Kein böses Foul, aber ein Vergehen, das in aller Regel die Gelbe Karte nach sich zieht – so auch in diesem Fall. Nur fünf Minuten später dann der zweite unglückliche Zweikampf. Schieber geht zum Kopfball hoch, hat dabei, weil er Schwung geholt hat, die Arme weit oben. In seinem Rücken geht Frankfurts Bastian Oczipka in das Luftduell. Schieber trifft den Linksverteidiger mit dem Ellenbogen. Unabsichtlich, aber er trifft ihn. Brych zückt die Ampelkarte.

Was beim BVB-Anhang und Trainer Jürgen Klopp für Empörung sorgte, ist eine harte Entscheidung, aber beileibe keine falsche. Letztlich wirft sie die oft gestellte Frage nach dem richtigen Fingerspitzengefühl auf. „Ich fühle mich nicht als Verbrecher“, sagte ein aufgeräumt wirkender Schieber hinterher. „Es waren zwei unglückliche Szenen. Mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl hätte ich vielleicht Glück gehabt und wäre auf dem Platz geblieben.“ Es lag eben im gerne angeführten „Ermessensspielraum“ des Spielleiters. Dem muss zu Gute gehalten werden, dass er seine konsequente Linie durchhielt, nicht mit Verwarnungen geizte und auch bei Frankfurts Takashi Inui gnadenlos blieb.

Neven Subotic, selbst wegen zu viel Arm-Einsatz mit der Gelben Karte bestraft, plädierte derweil für mehr Einheitlichkeit bei der Bewertung solcher Zweikämpfe. „Für Spieler ist es verwirrend, wenn man sich nicht sicher ist. Da sollte man in der ganzen Liga eine klare Linie haben.“

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