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BVB: 0:2-Pleite
"Größere Fehler als der Assistent gemacht"

BVB: 0:2-Pleite gegen Leverkusen
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Das Comeback von Michael Ballack in der Bundesliga nach 1562 Tagen endete mit einem erfolgreichen Saisonauftakt von Leverkusen und einer Pleite für den BVB.

Etwas mehr als acht Jahre war es her, dass Michael Ballack sein letztes Bundesligaspiel im Trikot von Bayer Leverkusen bestritten hatte. Kurz vor der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea traf der heute 33-Jährige am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2001/02 doppelt beim 2:1-Sieg gegen Hertha BSC und schoss die Werkself damit zur Vizemeisterschaft. Es war der erste von insgesamt vier zweiten Plätzen, die Ballack in dieser Saison „feiern“ durfte. Es folgten die verlorenen Finals in Champions-League und DFB-Pokal, sowie das WM-Finale gegen Brasilien, das der gebürtige Görlitzer wegen einer Sperre verpasste.

Noch mehr als Ballack dürfte dieses Datum, der 4. Mai des Jahres 2002, aber den Fans von Borussia Dortmund im Gedächtnis haften geblieben sein. Schließlich durften die Schwarz-Gelben nach Treffern von Jan Koller und Ewerthon, sowie einem 2:1-Erfolg über Werder Bremen an diesem Tag ihre bislang letzte Deutsche Meisterschaft feiern.

Nun, gut acht Jahre später also, kehrte Ballack nach seinen Abstechern nach München und London zu seiner alten Liebe zurück. Zunächst einmal hatte der (Noch-)Mannschaftskapitän der deutschen Nationalmannschaft aber die Gelegenheit, einen anderen neuen Bundesliga-Star zu bewundern. Denn nach zehn Minuten sorgte Shinji Kagawa für das erste Highlight der Partie. Nach Kevin Großkreutz’ Kopfballablage drehte sich der Japaner in atemberaubender Geschwindigkeit um seinen Gegenspieler Sami Hyypiä, scheiterte dann aber mit seinem Lupfer am herausstürmenden René Adler (10.). Nichts war es mit der Dortmunder Führung. „Hätte Shinji in dieser Situation das Tor gemacht, wäre das Spiel sicher anders verlaufen“, trauerte Innenverteidiger Mats Hummels nach dem Abpfiff dieser Gelegenheit nach: „Denn dann hätte Leverkusen kommen müssen und wir hätten kontern können.“

Dortmund: Weidenfeller - Owomoyela (77. Rangelow), Subotic, Hummels, Schmelzer - Kehl (63. Lewandowski), Sahin - Großkreutz (67. Piszczek), Kagawa, Götze - Barrios. - Trainer: Klopp Leverkusen: Adler - Castro, Reinartz, Hyypiä, Kadlec - Vidal (88. Balitsch), Ballack - Renato Augusto (81. Schwaab), Barnetta (75. Bender) - Kießling, Derdiyok. - Trainer: Heynckes Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf) Tore: 0:1 Barnetta (19.), 0:2 Renato Augusto (22.) Zuschauer: 73.300

Es sollte allerdings ganz anders kommen. Nachdem Eren Derdiyok mit seinem 20-Meter-Knaller noch am Pfosten gescheitert war (14.), bediente Arturo Vidal den Schweizer Tranquillo Barnetta und der überwand Roman Weidenfeller zur Bayer-Führung.

Als Weckruf diente dieser Gegentreffer den Hausherren allerdings nur kurzzeitig. Nur Sekunden nach einem zu Unrecht nicht anerkannten Tor von Sebastian Kehl (21.), bei dem Schiedsrichter Florian Meyer eine Abseitsstellung des Kapitäns erkannt haben wollte, musste der BVB-Keeper bereits zum zweiten Mal hinter sich greifen. Neven Subotic attackierte Renato Augusto nicht entschlossen genug und der Brasilianer ließ Weidenfeller keine Chance. Die Fehlentscheidung des Schiedsrichters und seines Gespanns wollte Jürgen Klopp allerdings nicht für die Niederlage verantwortlich machen. „Wir haben weitaus größere Fehler gemacht, als der Assistent“, polterte der BVB-Trainer.

Hatte das erste Gegentor noch eine gewisse Trotzreaktion beim BVB ausgelöst, so wirkte das 2:0 doch nachhaltiger. Zwar konnten die Borussen ein deutliches Plus in Sachen Ballbesitz verbuchen, kombinierten auch mitunter ansehnlich über Kagawa und Youngster Mario Götze, den Jürgen Klopp erstmals in einem Bundesligaspiel von Beginn an nominiert hatte, mehr als zwei Halbchancen resultierten daraus aber nicht. Zunächst scheiterte Nuri Sahin an Adler (30.), dann zielte Kevin Großkreutz über das Bayer-Tor (39.) – das war es dann auch schon mit Borussias Herrlichkeit in Halbzeit eins. „Wir standen hinten nicht gut, haben bei den Gegentoren schlecht ausgesehen und Leverkusen hat das dann clever zu Ende gespielt“, befand Kapitän Sebastian Kehl und Teamkollege Hummels pflichtete ihm verbittert bei: „Wir haben die Gegentore viel zu einfach hergeschenkt.“

Und Michael Ballack? Der tat über 90 Minuten recht unauffällig seinen Dienst in der Mittelfeldzentrale Leverkusens, wo er gemeinsam mit Arturo Vidal den Laden dicht hielt, nichts anbrennen ließ, dabei aber auf Offensiv-Ausflüge verzichtete. Dennoch fand sein Coach „Jupp“ Heynckes durchaus lobende Worte für ihn: „Michael Ballack hat etwas gebraucht, um ins Spiel zu finden, war dann aber souverän und taktisch sehr gut.“

Ganz anders hingegen das defensive Mittelfeld der Hausherren: Sebastian Kehl bevorzugte im Zweifelsfall den wenig ergiebigen Sicherheitspass, Nuri Sahin trat ungewohnt lässig auf, blieb immer wieder an seinen Gegenspielern hängen und hatte nur eine wirklich gelungene Offensivaktion, als René Adler einen tollen Freistoß des 21-jährigen Türken mit den Fingerspitzen aus dem Winkel fischte. Und weil zuvor auch schon Lucas Barrios aus der

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