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Niederrhein: Jades läutet Abbruch langsam ein

Foto: Markus Weissenfels
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Die sogenannte "Notbremse" in den neusten Beschlüssen durch Bund und Länder gegen das Corona-Virus trifft den Amateursport hart. Am Niederrhein gibt es nun mit Blick auf eine mögliche Fortsetzung kaum noch Hoffnung.

Die jüngsten Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern sind für den Amateurfußball ein neuerlicher Schlag in die Magengrube. Gab es Anfang März nach einigen zarten Lockerungen für den Sport durch einen Stufenplan noch einen Hoffnungsschimmer, folgte nach den zähen Verhandlungen am Montag nun die Rolle rückwärts: Der Lockdown wurde flächendeckend bis zum 18. April verlängert, der organisierte Amateursport wird im jüngsten Beschlusspapier darüber hinaus in keiner Silbe erwähnt.

Damit ist klar, dass der Status Quo in Sachen möglicher Lockerungen weiterhin gilt: Nur bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 ist es möglich, sich in einer kleinen Gruppe von maximal zehn Personen unter freiem Himmel sportlich zu betätigen. Die bundesweite Inzidenz lag allerdings am Dienstag bei 108,1. Zudem wird es aller Voraussicht nach in den nächsten Wochen kaum einer Region möglich sein, den erforderlichen Wert zu halten, geschweige denn zu unterschreiten.

Die in den Beschlüssen anvisierte "Notbremse", die die Zurücknahme aller bis dato vorgenommenen Lockerungen bei einer Inzidenz über 100 vorsieht, wurde von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bereits unterstützend aufgegriffen. Auch der Fußballverband Niederrhein wird angesichts dieser Fakten umdenken müssen und zieht nun wohl einen Abbruch der aktuellen Saison ernsthaft in Betracht. "Eine Annullierung der Saison rückt immer näher, das dürfte jedem klar sein. Wir werden jetzt die neueste Corona-Verordnung des Landes abwarten und dann eine Entscheidung treffen“, wird Wolfgang Jades, Vorsitzender des FVN-Fußballausschusses, auf dem Portal "fupa" zitiert.

Hoffnung auf den 5. April nun endgültig zerschlagen

Nach den jüngsten Verordnungen ist auch klar, dass die lange aufrechterhaltene Hoffnung des FVN, die Vereine am 5. April wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren zu lassen, nun endgültig ad acta gelegt werden muss. Nach der Vorstellung des Verbandes sollte dann Anfang Mai mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebes begonnen und die Hinrunde so bis zum 30. Juni beendet werden. Das ist nun Geschichte. Wie "fupa" berichtet, rechne Jades mit einer Entscheidung, die der Verbandsbeirat fällen muss, um Ostern. Der erneute Shutdown im Amateurbereich bedeutet wohl aber nun diesmal endgültig: Die Saison muss abgebrochen werden.

In Sachen Niederrheinpokal habe der FVN die Bemühungen allerdings noch nicht gänzlich aufgegeben. Die Hoffnung, wenigstens hier noch auf sportlicher Ebene einen Sieger zu ermitteln, der dann in der neuen Saison am DFB-Pokal teilnimmt, bestehe weiterhin, so Jades. Bis zum 30. Juni müssen die Verbände dem Deutschen Fußball Bund (DFB) ihre Starter melden. Sollte der DFB auf dieses Datum weiterhin bestehen, eine sportlicher Wettkampf bis dahin aber immer noch nicht möglich sein, bleibe wohl nur noch die Entscheidung per Los. „Doch wir haben uns darüber noch keine Gedanken gemacht, weil noch die Chance besteht, zu einer sportlichen Entscheidung zu kommen“, erklärt Jades bei "fupa".

DFB-Chefs Keller und Koch enttäuscht

Am Dienstag äußerten sich ebenfalls DFB-Präsident Fritz Keller und der für den Amateurbereich zuständige Vize Dr. Rainer Koch zum Nicht-Beachten des Sports durch die Politik. "Es ist enttäuschend, dass der organisierte Amateursport bei den jetzt getroffenen Bund-Länder-Beschlüssen mit keiner Silbe erwähnt wird. Bei aller gebotenen Vorsicht angesichts steigender Infektionszahlen bedauern wir es sehr, dass abermals Verbote im Mittelpunkt stehen und nicht Lösungen, die Wege bieten, angemessen mit der Pandemie umzugehen", bedauern die beiden bei "DFB.de".

Weiterhin wird auf das vergleichsweise niedrige Infektionsrisiko bei Sport im Freien hingewiesen. "Der organisierte Amateurfußball wird leider auch nach einem Jahr Pandemie immer noch nicht als Teil der Lösung begriffen. Dabei sind es gerade unsere Millionen aktiven Fußballer*innen hierzulande, die bestens wissen, was es heißt, sich an Regeln zu halten. Alle bisherigen Erkenntnisse weisen darauf hin, dass das aktive Fußballspielen unter freiem Himmel kein Pandemietreiber ist und die Ansteckungsgefahr auf dem Spielfeld minimal ist."

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