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Aza freut sich auf S04
Doppelpack als unendliche Geschichte

VfL: Azaouaghs SMS-Kontakt mit Kuranyi
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Mimoun Azaouagh gilt als ruhiger, höflicher junger Mann. Doch sobald ein Ball im Spiel ist, scheint der Mittelfeldspieler ein anderer Mensch zu werden.

Da fällt einem spontan eine Szene aus dem Trainingslager ein. Weil Marcel Koller mit seinen Spielern am Nachmittag Augenzeuge der Partie St. Gallen gegen Basel war, wurde das Nachmittagstraining kurzerhand auf den Abend verlegt. Bei Nieselregen unter Fluchtlicht entwickelte sich ein Trainingsspiel, das es in sich hatte. Es wurde gebolzt, dass die Fetzen flogen. Und plötzlich wollte Azaouagh einem Mitspieler an die Gurgel. Ob ihn der Schmerz oder der Frust trieb, dass das Foul an ihm nicht geahndet wurde - egal. Auf dem Weg zu seinem „Peininger“ wuchs der 1,75 m große Techniker über sich hinaus, wurde erst von besorgten Kollegen „gestoppt“. Zwei Stunden später sah man wieder den anderen Azaouagh, als er verriet: „Ich habe mich bei allen entschuldigt.“


Ähnlich aufgekratzt muss der zweifache Torschütze auch am Sonntag gewesen sein. „Die Sprechchöre auf dem Weg in die Kabine - ‚Wir haben die Schnauze voll‘ -, waren berechtigt, tun aber trotzdem weh.“

Abfinden mit einer Niederlage, das wird Azaouagh so schnell nicht lernen. Das ist im Training so und auch im Spiel. Wahrscheinlich brachte ihn seine vergebene Torchance kurz nach dem Wechsel, als er frei an Heimeroth scheiterte, so richtig in Wallung: „Da wollte ich es zu gut machen.“ Mit Wut im Bauch hat er dann ein Kunststück geschafft, das bisher noch keinem Bundesligaspieler vergönnt war. Zwei Distanz-Tore innerhalb von 48 Sekunden bedeuten Rekord, auch wenn der Bremer Almeda das aus Nahdistanz in 44 Sekunden schaffte. Doch seit seinem Doppelpack ist es für „Aza“ mit der Ruhe vorbei. Zwar antwortet er lieb und nett auf die immer wieder gleichen Fragen - „Mensch, wie hast du das gemacht?“ -, doch mittlerweile scheint den Techniker das schon ein wenig zu nerven, ist es ihm gar peinlich: „Ganz ehrlich, ich habe die Tore nicht noch einmal im TV gesehen. Für mich ist es auch nicht wichtig, ob ich beim Tor des Monats dabei bin. Wichtig ist nur, dass wir in der zweiten Halbzeit unser wahres Gesicht gezeigt haben.“

Und so spricht der Doppel-Torschütze lieber über den nächsten Gegner: „Es geht gegen meinen Ex-Verein. Ich freue mich riesig. Und wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, dann können wir auf Schalke auch gewinnen.“ Zu einigen Akteuren dort hat er immer noch Kontakt: „Mit Asamoah, Jones und Kevin Kuranyi verbindet mich eine Freundschaft.“ Mit Letzterem lebte sie am vergangenen Wochenende wieder auf. Azaouagh verrät: „Per SMS habe ich ihm zu seinen zwei Toren in Nürnberg gratuliert. Nach meinen beiden Toren am Sonntag kam prompt seine Antwort.“

Doch bei allen freundschaftlichen Gefühlen weiß Azaouagh trotzdem, worauf es am Sonntag ankommt: „Felix Magath kann hundertmal erzählen, dass Schalke zur Zeit noch eine schwache Mannschaft hat. Wir kennen ihre Stärken und sind gewarnt.“

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