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Heimspiel - DSF FanTalk
Ortstermin in der 11Freunde-Bar

TV: Premiere des DSF-Fan-Talks "Heimspiel"
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Am Freitagabend fand die Premiere der DSF-Talk-Sendung "Heimspiel" statt. Die Zuschauer hatten viel Spaß, fanden im Anschluss aber nicht nur lobende Worte.

Ortstermin in der 11Freunde-Bar, Essen-Rüttenscheid. Mitten im Ruhrgebiet steht die Premiere einer neuen Fußball-Gesprächsrunde auf dem Programm, die sich zum einen aufgrund des besonderen Umfeldes, zum anderen - und vor allem aber - durch ihre Fannähe von vergleichbaren Formaten unterscheiden soll. Allein schon wegen der Fußball-Begeisterung in der Region ein scheinbar mit Bedacht ausgewählter Ort, um auch mal den Fans die Möglichkeit einzuräumen, ihre Ansichten in angemessener Weise kundzutun und in Diskussionen der Experten eingebunden zu werden.

„Heimspiel – Der FanTalk mit Digibet.tv“, so lautet der viel versprechende Titel einer Sendung, deren Schauplatz bereits auf den ersten Blick einen gewissen Charme versprüht. Konterfeis von Hoeneß, Netzer, Müller und Beckenbauer zieren die Wände, allerlei Maskottchen und Wimpel schmücken die Regale und Tresen. Es ist sehr eng, der Geräuschpegel hoch und darüber hinaus ist es schwül-heiß. Der Schweiß fließt in Strömen ebenso wie flüssige Abkühlungen, die Stimmung unter den Anwesenden ist dementsprechend schon eine Stunde vor Sendebeginn prächtig. Diese Umstände verdeutlichen sinnbildlich, welches Ziel mit der Wahl dieses Veranstaltungsortes verbunden war. Hier wird Fußball gelebt, gearbeitet und leidenschaftlich diskutiert. „Es soll ein anderer Fußball-Talk werden, deshalb auch dieses Umfeld. Da fällt ein Glas um, da wird laut gejohlt, das ist der Charakter dieser Sendung und wird den Zuschauern hoffentlich gefallen“, so Moderator Frank Buschmann.

Um 21:10 Uhr betritt Reiner Calmund unter frenetischem Applaus die Bühne. Wer sonst als das redselige Schwergewicht des deutschen Fußballs wäre besser geeignet, um eine solche Runde einzuleiten? „Calli“ ist eben ein gern gesehener Gast und die verzweifelten Bemühungen des Moderators, ihn in seinem Redeschwall ein wenig zu bremsen, sind mittlerweile Kult. Frank Buschmann unternimmt diesen Versuch erfolglos bereits nach kurzer Zeit mit dem Hinweis auf eine ominöse Drei-Minuten-Grenze. Manches ändert sich eben nie, und in diesem Fall ist das auch gut so. Neben Calmund, ohnehin stets ein Hochgenuss, durften der Fanbeauftragte des 1. FC Köln, Rainer Mendel, sowie die Ruhrpott-Poeten und VfL-Bochum-Anhänger Frank Goosen und Ben Redelings Platz am kleinen Tipp-Kick-Tisch nehmen. Goosen, Kabarettist und Romanautor, wird die Sendung als Stammgast begleiten. Redelings geht ab September mit seinem neuen Programm „Dem Fußball sein Zuhause. Pöhlen, Pils und Pokale entlang der B1“ auf Tour. In Kombination mit Moderator Frank Buschmann, bekannt für seine temperamentvollen Basketball-Kommentare und die Moderation des DSF-Doppelpass, eine sehr angenehme und passende Gästeauswahl. Drei Minuten vor Sendestart stimmt Buschmann, seit dieser Saison auch bei „Liga-Total“ tätig, die Zuschauer humorvoll und entspannt auf die Gesprächsrunde ein und gibt letzte Instruktionen.

Das Thema der Sendung ist Identifikation. Exemplarisch diskutieren die Experten es zunächst an Lukas Podolski, dem „kölsche Jong“, der nach drei Jahren FC Bayern den Weg zurück nach Hause gefunden hat. Zwei lustige Einspieler lockern die Stimmung nochmals auf, die Zuschauer gehen mit und quittieren so manches Statement entweder mit lautstarkem Jubel oder gellenden Pfiffen. Torsten Knippertz, eigentlich Stadionsprecher bei Borussia Mönchengladbach, geht während der Sendung einige Male auf Stimmenfang und befragt die Zuschauer nach ihrer Einschätzung. Darüber hinaus besteht für Fans die Möglichkeit, E-Mails zu schreiben und beim Fanfon anzurufen. Diesen Sendepunkten wird allerdings ein relativ überschaubarer Zeitrahmen gewährt.

Dies war nach „Abpfiff“ der Sendung auch der Kritikpunkt des Publikums. Zwar sind die Kommentare und Thesen der zum Teil recht unverbrauchten Experten durchaus interessant und auch amüsant zu hören gewesen (Goosen: „Bochum ist das eigentliche Dorf der Liga. Nicht etwa Hoffenheim, das sich ja gerne selbst so darstellt“), und der eine oder andere Fan kam während der Show wie vorher angekündigt ebenfalls zu Wort. Insgesamt aber war das Fazit dieser Premiere unter den Zuschauern zwiegespalten. Die Idee, eine solche Sendung in diesem besonderen Rahmen stattfinden zu lassen, wurde ebenso wie die tolle Atmosphäre allenthalben sehr gelobt. Der Kontakt zu den Fans müsse aber noch mehr intensiviert werden, um den eigenen Ansprüchen wirklich gerecht werden zu können.

Das Potenzial zur „Kult-Sendung“, die sich der Bottroper Junge Buschmann mittelfristig gerne wünscht, hat das Format aber allemal. Einhelliger Tenor war denn schließlich auch: „Wenn der Calmund da ist, kommen halt nicht viele andere zu Wort…“.

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