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"Kein Torhüter-Spleen"
Kicken geht vor Kegeln

Speldorfs Grote: "Kein Torhüter-Spleen"
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Der Mann zwischen den Pfosten des Fünftligisten VfB Speldorf ist aktueller Deutscher Vizemeister und einer der ganz bekannten Namen seiner Sportart.

Auch vier Deutsche Jugendmeisterschaften hat er auf dem Konto. Doch die Kugel aus Leder spielt für ihn eine wichtigere Rolle als die aus Phenolharz, und den Rasen würde er jederzeit dem Linoleum des Anlaufs vorziehen. „Fußball geht vor Kegeln“, sagt Marcel Grote.

Schon 23 Jahre ist es her, dass der 26-Jährige Keeper seine ersten Kugeln auf die Bahn brachte, mit dem Fußball ging es erst im sechsten Lebensjahr bei der SSVg Heiligenhaus los, es folgten die SSVg Velbert und Fortuna Düsseldorf II als weitere Stationen. Heute steht er im Kader des Bundesligisten Sportkegler Heiligenhaus, die „in etwa das sind, was Werder Bremen im Fußball ist, ein ambitionierter Herausforderer um den Titel.“

Seine Eltern haben den Verein früher mitgegründet, das Kegelzentrum liegt auch heute noch um die Ecke. „Und trotzdem habe ich im Moment nicht so viel Zeit für das Training. Ich schaffe es maximal einmal in der Woche.“ Allerdings: die Kegel-Bundesliga startet erst am 5. September, ausgerechnet mit einem Spiel gegen BW 61 Mülheim, einen Verein aus Grotes fußballerischer Heimatstadt. „Bis dahin muss ich noch aufholen.“ Noch ist nicht sicher, ob er den Sprung in die erste Sechs der Heiligenhauser Kegler, die in diesem Jahr den Meister aus Oberthal stürzen wollen, schafft.

Der Tanz auf zwei Hochzeiten wird in Zukunft sicher noch Terminprobleme mit sich bringen, und Grote kündigt bereits an, das eine oder andere Mal auf die 120 „Ballkontakte“ - bei mindestens jedem zweiten gilt „Alle Neune“, manchmal auch bei 90 Versuchen – zu verzichten. „Wenn ich mit den Speldorfern nach Windeck oder Bielefeld fahre geht auch ein ganzer Tag drauf, da ist es wichtig, an einem Samstag auch mal zur Ruhe zu kommen.“

Immerhin dauert ein Bundesliga-Spiel beim Kegeln bis zu drei Stunden. Und dann ist da ja auch noch das Sport- und Anglistik-Studium an der Wuppertaler Uni, welches er auf das Ziel Sportmanagement ausgerichtet hat.

Stellt sich natürlich die Frage, ob sich beide Sportarten auf irgendeine Art und Weise ergänzen. Sind Ihre Abwürfe besonders gut? Grote: „Ich versuche immer, das Spiel schnell zu machen. Das ist das, worum es im modernen Fußball geht. Und auch wenn es beim Kegeln mehr auf den richtigen Druck ankommt, denke ich schon, dass ich die Abwürfe ganz gut hinbekomme.“

Was Grothe jedoch abstreitet, ist die Unterstellung, dass es sich bei seiner Jagd nach dem „Holz“ um den Spleen handelt, der Torhütern und Linksaußen nachgesagt wird. „Ich bin eben nicht nur Fußballer, sondern auch Sportkegler.“

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