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MSV: Duisburg im Test
Nur der erste Anzug der "Zebras" sitzt

MSV: Duisburg im Test

So ganz weiß man noch nicht, was vom MSV in der Saison 2009/10 zu halten ist. Die große Frage an der Wedau wird wohl lauten: "Bleiben alle 'Zebras' gesund?"

Vorbereitung: Der Start in die Vorbereitung verlief etwas schleppend, später steigerten sich die „Zebras“ aber kontinuierlich. War die Partie gegen Rot-Weiss Essen schon recht ansehnlich, so wurde der letzte echte Härtetest gegen den belgischen Spitzenklub FC Brügge (3:0) mit Bravour gemeistert. Testspiele: SuS Dinslaken – MSV 1:9 Austria Kärnten – MSV 3:1 ZSKA Sofia – MSV 3:3 Sparta Prag – MSV 1:1 Rot-Weiss Essen – MSV 2:5 Bocholt/Rees – MSV 0:13 MSV – FC Brügge 3:0 Adler Osterfeld – MSV 1:8 SF Hamborn 07 - MSV 1:1 Walsum 09 – MSV 0:5

Bilanz: Zehn Spiele, 7 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage Torschützen: Kouemaha (6), Wagner (5), Adler, Aliu (je 4), Bodzek, Pozder, Sahan, Tararache (je 3), Maicon, Tiffert (je 2), Andersen, Aydilek, Bojovic, Caiuby, Diabang, Ede, Grund, Laumann, N’Diaye, Schlicke, Tiago, Tietz, Yankov (je 1), Eigentor Broniszewski (RWE)

Abwehr: Trotz des Abgangs von Markus Brzenska nach Cottbus dürfte sich die Defensivreihe um das routinierte Innenverteidigergespann Björn Schlicke/Frank Fahrenhorst und mit Bernd Korzynietz sowie Olivier Veigneau auf den Außen als das Prunkstück der Meidericher erweisen. Zumal der sichere Rückhalt Tom Starke ohne Zweifel zu den besten Keepern der Liga gehört. Allerdings bleibt die Frage, wie eventuelle Ausfälle verkraftet werden können. Vor allem auf den Flügeln stehen nach der erneuten Verletzung von Tobias Willi und dem Abschied von Pablo Caceres (Omonia Nikosia) keine gleichwertigen Alternativen parat. Etwas besser sieht dies in der Abwehrzentrale aus, wo Soares und Tiago einspringen können.

Mittelfeld: Ivica Grlic, der in den vergangenen Jahren den Taktstock schwang, dürfte seinen Platz im Mittelfeld verloren haben. Anders sieht dies beim zweiten Routinier, Mihai Tararache, aus. Als einziger echter Linksfuß im Kader neben den Außenverteidigern Veigneau und Kevin Grund hat er gute Chancen auf einen Platz in der Startelf, zumindest - und darauf deutet derzeit einiges hin - wenn Trainer Peter Neururer im Mittelfeld auf eine Raute setzt und auf einen zweiten Abräumer neben Adam Bodzek verzichtet. Als Spielgestalter ist weiterhin Christian Tiffert erste Wahl, der nach dem Abgang Rudi Bommers aufblühte und großen Anteil am Aufschwung in der Rückrunde hatte. Rechts ist der aus Hannover gekommene Chavdar Yankov eingeplant, der allerdings noch nicht hundertprozentig fit ist und noch Mängel im Zweikampfverhalten aufweist. Ihn könnte zunächst Olcay Sahan ersetzten, denkbar ist allerdings auch, dass Tiffert auf den Flügel ausweicht und entweder für Maicon oder den auf Leihbasis aus Wolfsburg gekommenen Caiuby Platz hinter den beiden Spitzen macht.

Angriff: Der große Hoffnungsträger heißt Sandro Wagner. Nach seinen zwei Treffern im U21 EM-Finale gegen England schwimmt der im Vorjahr aus München an die Wedau gewechselte Stürmer, dem bisher stets ein gewisses Phlegma anhaftete, auf einer Euphoriewelle. Im Test gegen Brügge begeisterte er die Fans mit zwei Toren und seiner neu gewonnenen Spielfreude. Er dürfte seinen Platz zunächst sicher haben. Daneben allerdings hat Peter Neururer die Qual der Wahl. Denn hier hat Dorge Kouemahe, in der letzten Saison hinter dem nach Freiburg abgewanderten Cedrick Makiadi zweitbester Schütze der „Zebras“, Konkurrenz durch den Brasilianer Caiuby bekommen, dem trotz seiner nur geringen Anlaufzeit der Sprung in die Startformation ohne weiteres zuzutrauen ist. Weil sich alle drei in der Sturmmitte am wohlsten fühlen, ist kaum davon auszugehen, dass Neururer auf sein eigentlich favorisiertes 4-3-3-Sysem setzt. Falls doch, könnten Nicky Adler, Chinedu Ede oder Olcay Sahan über die Außen für Schwung sorgen.


Stärken: Nachdem es in den vergangenen Jahren vor jeder Saison einen radikalen personellen Umbruch gab, hielten sich die Abgänge von Leistungsträgern diesmal stark im Rahmen, von den Stammkräften verließen nur Brzenska, Makiadi und Änis Ben Hatira den Klub. Dementsprechend wirkt das Team schon gut eingespielt, die Automatismen dürften deutlich schneller greifen als in den Vorjahren. Die Abwehrreihe zählt sicherlich zu den stärksten der Liga und auch im Angriff sind die Zebras mit Wagner, Kouemaha und Caiuby überdurchschittlich besetzt.

Schwächen: Während die erste Elf steht, zwickt der zweite Anzug noch gleich an mehreren Stellen. Auf vielen Positionen steht kein gleichwertigen Ersatz parat. Außerdem zeigte sich in den Testspielen, dass die Duisburger weiterhin Probleme mit defensiv kompakt stehenden Gegnern haben könnten. Das war schon in der vergangenen Saison zu beobachten und kostete vor allem zuhause einige wichtige Punkte. Außerdem fehlt nach wie vor die Torgefahr aus dem Mittelfeld, von dem zusätzlich noch mehr Kreativität ausgehen muss. Auch könnten sich die schon früh formulierten Aufstiegsparolen als Bummerang erweisen. Denn bei einem erneuten Fehlstart in die Saison droht die Stimmung unter den Anhängern wie im Vorjahr zu kippen.

Prognose: Die erste Elf der hat sicherlich das Potenzial, um in der Spitzengruppe der zweiten Bundesliga mitzumischen. Aufgrund der großen Kluft zwischen erster und zweiter Garnitur müssten die Duisburger allerdings vom Verletzungspech weitgehend verschont bleiben, um auch wirklich ernsthaft an den Aufstiegsrängen schnuppern zu können. Realistischer als die Rückkehr in die erste Liga scheint eine Platzierung zwischen rang vier und sechs. Nur im Optimalfall dürfte es zu mehr reichen.

Wunschelf: Starke - Korzynietz, Fahrenhorst, Schlicke, Veigneau - Bodzek, Yankov, Tararache, Tiffert - Wagner, Kouemaha. Wer fehlt: Tobias Willi (Meniskusschaden), Bruno Soares (Muskelfaserriss), Alexander Meyer (Knieprobleme).

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