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RWO: Was macht eigentlich...? Fabrizio Hayer
Ex-Mainzer und -Oberhausener ist Hotelbesitzer in Heidesheim

RWO: Was macht eigentlich...? Fabrizio Hayer

Als am Sonntag im Mainzer Bruchwegstadion das Aufstiegsendspiel Mainz 05 gegen Rot-Weiß Oberhausen angepfiffen wurde, drückte Fabrizio Hayer seinen "Meenzern" die Daumen.

Sechseinhalb Jahre kickte Hayer für den selbsternannten "Karnevalsverein", der mit einem Punkt heute den direkten Wiederaufstieg perfekt machen kann, in der 2. Liga. Doch auch am Niederrhein haben die Fans ihren "Diego" (in Anspielung an Maradona), wie er wegen seiner herausragenden Technik gerufen wurde, noch in bester Erinnerung.

Von Dezember 1999 bis Mai 2003 kickte der offensive Mittelfeldspieler im Trikot der Kleeblätter. In 72 Spielen für Rot-Weiß Oberhausen erzielte der Fußballvagabund fünf Tore. Insgesamt brachte es Hayer auf 358 Spiele im Fußballunterhaus und zwei Einsätze in der Bundesliga. Inzwischen ist Hayer Hotelier. Zusammen mit seiner Frau führt er den Mainzer Hof in Heidesheim.

Herr Hayer, als wir Sie auf der Homepage Ihrer Unterkunft auf einem Foto zwischen Weinköniginnen posieren sahen, mussten wir schon leicht grinsen. Wie wird ein Ex-Profi Hoteldirektor in Heidesheim?

Ich hatte schon länger Interesse daran, in den Bereich Tourismus einzusteigen. Auf keinen Fall wollte ich nach meiner aktiven Zeit in ein berufliches Loch fallen. Dann führte das Schicksal Regie. Genau zu dem Zeitpunkt, als ich meine Karriere 2006 bei Jahn Regensburg beendet habe, hat mein Schwiegervater den 'Mainzer Hof' in Heidesheim gekauft. Aber er hat sich damit ein wenig zu viel aufgebürdet. Und wie das in der Familie so ist, hilft man sich. Meine Frau und ich haben überlegt, was wir machen können. Dann haben wir den 'Mainzer Hof' selbst übernommen, liebevoll umgestaltet und seitdem führen wir das Haus zusammen.

Was bieten Sie Ihren Gästen?

Unser traditionsreiches und kinderfreundliches Haus bietet auf neun Doppelzimmern und sechs Einzelzimmern alle Annehmlichkeiten, die man braucht, um sich wohl zu fühlen. Besonders stolz sind wir auf unseren toskanischen Sommergarten, der übrigens von Mario Basler eingeweiht wurde. Für Sportvereine interessant ist unsere Sauna und der Massageraum. Direkt um die Ecke ist ein Rasenplatz, der ständig genutzt werden kann. Ein Physiotherapeut und ein Arzt stehen ebenfalls zur Verfügung. Und das alles in einer herrlichen Landschaft direkt am Eingang zur Weinstraße. Die Größe meines Hotels ist ideal, um sich ungestört von anderen Gästen auf ein Spiel oder eine Serie vorbereiten zu können.

Nun gastierte mit Rot-Weiß Oberhausen Ihr alter Verein zum Aufstiegsendspiel in Mainz. War das eine besondere Situation für Sie?

Auf jeden Fall. Schließlich habe ich dort fast vier Jahre gespielt. Ich habe die Jungs schon vor einigen Wochen vor dem Spiel beim FSV Frankfurt besucht und mit Jürgen Luginger in den letzten Tagen einige Male telefoniert. Vor allen Dingen hätte ich die Jungs gerne bei mir im Hotel gehabt. Leider waren wir schon so gut belegt, dass ich nicht mehr die entsprechende Anzahl an Zimmern zur Verfügung stellen konnte.

Gibt es noch Kontakt zu RWO?

Zu 'Lugi' und Oliver Adler ist der Kontakt nie abgerissen. Auch Masseur Andreas Münker und 'Männi' Landers kenne ich noch aus meiner aktiven Zeit bei RWO.

Welche Erinnerungen haben Sie an das Ruhrgebiet?

Ich habe mich im Pott immer sehr wohl gefühlt und viele nette Leute kenngelernt. Auch in Mülheim an der Ruhr, wo ich gewohnt habe. Die Gegend dort ist viel schöner, als sie häufig immer noch dargestellt wird. Vor allem die offene und direkte Art der Menschen und das pulsierende Leben dort haben mir immer gut gefallen. Ich kannte das ja auch schon aus den Anfangsjahren meiner Karriere. In der Saison 1989/1990 war ich ja auch mal ein Jahr bei Rot-Weiss Essen.

Was blieb von der Zeit bei den Kleeblättern haften?

Nur Positives. Gerhard Kleppinger und vor allem Aleksandar Ristic haben damals aus der Truppe alles heraus geholt. Mein Gott, ich habe dort sogar unter Dragoslav Stepanovic trainiert. Ich bin ja vor der Winterpause 1999 aus Mainz gekommen, da lagen wir mit RWO auf Höhe der Abstiegsränge. Dann haben wir als bestes Rückrundenteam für Furore gesorgt und landeten am Ende noch auf Rang sechs. Hätte die Saison noch vier Wochen länger gedauert, wären wir aufgestiegen, so einen Lauf hatten wir.

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