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Zebrastreifen weiß und blau: Der MSV-Fanblog
Lustlos, herzlos, kampflos

Stadion leer, Flasche leer? Der MSV verspielte in Frankfurt mit einem ganz schwachen Auftritt die letzte Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga.
Stadion leer, Flasche leer? Der MSV verspielte in Frankfurt mit einem ganz schwachen Auftritt die letzte Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga.
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Das war`s dann also! Eine in jeder Hinsicht bescheidene Saison neigt sich langsam dem Ende zu. Beinahe möchte man sagen: zum Glück. Die Hinrunde ist mittlerweile hinlänglich thematisiert worden - auch an dieser Stelle. Einem kleinen Zwischenhoch im Winter und Frühling folgte prompt erneut der Absturz.

Dass die Zebras so lange noch oben mitkicken konnten und zwischenzeitlich der Aufstieg schon wieder in greifbare Nähe gerückt war, ist neben einem durchaus guten Zebra-Lauf vor allem den unkonstanten Leistungen der anderen Aufstiegskandidaten geschuldet - Freiburg einmal ausgenommen.


Die Schlüsselszene der Saison, vielmehr der Rückserie, musste der durchaus leidensfähige Zebra-Anhänger wohl am Millerntor mit ansehen. In letzter Minute glitten unserer stark spielenden Elf die drei schon sicher geglaubten Zähler durch die Hände. Danach lief erst einmal nichts mehr, und das, obwohl der MSV auch nach dem unglücklichen Punktverlust auf St. Pauli weiterhin alle Chancen im Rennen um den Bundesligaaufstieg hatte. Kaum zu erklären war dann die Heimniederlage gegen die TuS Koblenz.

Zebrastreifen weiß und blau - der MSV-Fanblog

Zugegeben recht spät im Alter von 14 Jahren stand Moritz das erste Mal auf den Treppen des Duisburger Wedaustadions. Die damalige Südgerade gefiel dem Jungen, der 1989 mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern aus Stuttgart in den "Pott" gekommen war, nicht so recht. Zu kalt, zu nass und viel zu wenig los. Also wechselte Moritz das Terrain. In der legendären Duisburger Nordkurve war es zwar nicht trockener als auf dem alten Platz und selbstverständlich pfiff auch hier der Wind recht frisch, dafür war die Stimmung deutlich besser. Der MSV ist zwar längst zu dem geworden, was sich so harmlos klingend "Fahrstuhl-Mannschaft" nennt, doch Moritz ist den "Zebras" dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - treu geblieben und legt nun wöchentlich in seiner Fan-Kolumne Zeugnis über sein blau-weißes Gefühlsleben ab.

Doch selbst solche unsäglichen Patzer unserer Elf konnte die Konkurrenz nicht dazu bewegen den, Aufstiegs-Sack endlich zuzumachen. Stattdessen spielten nun die Blau-Weißen Katz und Maus mit den Herzen ihrer Anhänger. Schaffen wir den Aufstieg vielleicht doch noch, oder läuft es so wie fast immer, wenn es für Duisburg um etwas geht? Natürlich ist Variante zwei der Realität sehr nah und mittlerweile ein unumstößlicher Fakt. Dabei war selbst vor dem Match in Frankfurt am vergangenen Freitag erneut alles drin. Die Konkurrenz setzte ihre Auftritte an diesem Spieltag nämlich komplett in den Sand. Mainz und Aachen verloren ihre Partien, Nürnberg und Fürth trennten sich wie gewünscht und erhofft Remis.

Und der MSV? Die Leistung der Elf auf dem Rasen des Waldstadions war eine absolute Katastrophe. Dabei ging es in dieser Partie wirklich um alles, die oft zitierte letzte Chance ließ die Mannschaft in kläglicher Art und Weise aus. Lustlos, herzlos und kampflos schleppte sich ein Großteil der Zebra-Herde über das Grün. Allen voran Mihai Tararache. Was der MSV-Defensive anbot war eine Frechheit und ein Stich ins Herz eines jeden Anhängers, der sein zumeist nicht gerade üppiges Gehalt dazu verwendet, das eigene Team zu unterstützen. Doch der Rumäne steht hier nur stellvertretend für den überwiegenden Teil der kompletten Elf am Fan-Pranger. Einzig Torwart Tom Starke spielte groß auf und rettete einen letztendlich völlig wertlosen Punkt.

Gegen den Nachbarn aus Oberhausen sollte gestern die Wiedergutmachung folgen. Und wieder war der Auftritt lustlos, herzlos, kampflos. Die ungelöste Vertragssituation vieler Akteure sei mit ein Grund für die zuletzt schlechten Auftritte der Elf, ist Bernd Korzynietz nach dem Grottenkick in Frankfurt zitiert worden. Eigentlich halte ich ja nichts von Vorurteilen a la Fußballer sind alle blöd, aber angesichts solcher Aussagen mache ich mir schon Gedanken über den Geisteszustand einiger Kicker. Und damit meine ich nicht die erwähnte Korzynietz-Aussage als solche, sondern deren Inhalt.

Wenn mein Vertrag ausläuft und/oder ich wechselwillig bin, dann muss ich mich empfehlen, um durch gute Leistungen das Optimum für mich herausholen zu können. So ist es überall, außer im Fußball und in der "Spitzen"-Wirtschaft. Nicht umsonst haben sich beide Subsysteme in den letzten Jahren mehr und mehr angeglichen. Zum Schluss noch ein kleiner Tipp an alle MSV-Kicker, die sich jetzt angesprochen fühlen müssten: In der ersten Liga verdient man gemeinhin mehr Geld als in Liga zwei.

Es scheint als versagen bei einem Großteil dieser Elf selbst finanzielle Anreiz-Strukturen. Langsam mache ich mir Sorgen um meinen Klub - um den Fußball, so wie ich ihn noch kennen lernen durfte, mache ich mir bereits seit langem Sorgen.

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