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RWE: Die Lorenz-Brüder waren nicht im Kader
Kulm schaffte ein Jahr und drei Tage

 RWE: Die Lorenz-Brüder waren nicht im Kader
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Michael Kulm ist kein Fantast. Er wusste genau, dass auch ihm für eine weitere Zukunft bei RWE nur Siege helfen, in Bochum kassierte der Gast nur Frust.

Es ist keine wirkliche Überraschung, dass Kulm am kommenden Mittwoch, 8. April, wenn der BV Cloppenburg im Georg Melches-Stadion (19.30 h) gastiert, nicht mehr als Cheftrainer auf der Bank sitzt. Von diesem Job ist er freigestellt.

Am Tag nach dem Spiel beim VfL teilte dies RWE-Geschäftsführer Sport Thomas Strunz dem 43-Jährigen in einem persönlichen Gespräch mit. Als Begründung nennt Strunz „die sportliche Entwicklung in den letzten Wochen und insbesondere alle Umstände beim Spiel in Wattenscheid.“ Natürlich spricht Strunz öffentlich auch von „Dank für die sehr gute Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten“, dazu bescheinigt Strunz ihm auch „großes Engagement für den Verein.“ Das nicht nur als Cheftrainer, sondern „in den letzten Jahren.“ Der Ex-Münchner hofft, dass Kulm auch weiterhin den Weg von RWE „aktiv begleiten wird.“ Ein neuer U23-Trainer wird gesucht, es wäre für Kulm die Rückkehr.

Co-Trainer Ralf Aussem ist von dieser Personalentscheidung nicht betroffen, sondern leitet bis auf weiteres das Training des Regionalligateams. Der Ex-Kölner verliert somit nach Heiko Bonan seinen zweiten Chef. Kulm machte aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis: „Ich bedaure sehr, dass es zu dieser Situation gekommen ist. Ich hätte gerne den eingeschlagenen Weg des Vereins als Cheftrainer weiterhin begleitet, da ich nach wie vor von einer positiven Entwicklung von RWE überzeugt bin. Ich muss aber auch dem sportlichen Verlauf Rechnung tragen und respektiere daher diese Entscheidung.“


Was bleibt ihm auch anderes übrig. Fest steht, Kulm hat ein Arbeitspapier bis 2010. Kurz nach dem Match in Bochum sprach Stürmer Sascha Mölders davon: „Alle wissen um die Situation des Coaches. Ich bin der Meinung, er macht gute Arbeit. Es wäre ein absoluter Fehler, ihn rauszuschmeißen.“

Nach einer deutlichen Ansage des Klubs in der Öffentlichkeit, das Personal zu durchleuchten, gab es eine erhöhte Erwartungshaltung. Das, was abgeliefert wurde, konnte damit in keinster Weise mithalten. Am Ende durfte man sich nicht beschweren, auch wenn man durch zwei Elfmeter verlor. Es war nichts schön zu reden, Kulm musste jetzt dafür den Kopf hinhalten. Da müssen die Verantwortlichen nun durch, eine nette Atmosphäre möchte man für ziemlich schwierig halten, weil der rein sportliche Unterhaltungsfaktor des Klubs für die Kulisse aktuell einen Minuswert anstrebt.

Aussagen, dass man beim aktuellen Tabellen-Rückstand für 2009/2010 plant, seien nicht fokussiert auf ein Spiel, haben Kulm auch nicht geholfen. Der A-Lizenzinhaber schaffte genau ein Jahr und drei Tage. Die Brüder Stefan und Michael Lorenz absolvieren gerade ihre vierte Spielzeit bei RWE. Und waren gegen den VfL nicht im Kader. „Ich habe mir sportlich nichts vorzuwerfen“, legt sich Stefan, immerhin bislang Kapitän, nachdrücklich fest, „ich werde mich im Training weiter aufdrängen.“ Beide waren im Stadion, allerdings wenig sichtbar. Stefans Vertrag läuft aus, Michael ist gebunden bis 2010. Namen werden als potenzielle Kulm-Nachfolger genannt - so Ernst Middendorp, zuletzt bei Changchun Yatai, chinesischer Erstligist.

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