VfL: Mergim Mavraj strotzt vor Selbstvertrauen

"Angst ist Quatsch"

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Mergim Mavraj und Patrick Fabian, das wohl jüngste "Duo zentral" in der Bundesliga, hat schon das eine oder andere Pflichtspiel gemeinsam absolviert. In der vorletzten Saison in der Oberliga Westfalen. Und in der laufenden Spielzeit auch schon in der Regionalliga.

Mavraj: "Das passt schon, da mache ich mir überhaupt keine Gedanken." Dieses unerschütterliche Selbstbewusstsein, das der U-21-Nationalspieler nach außen trägt, ist schon bemerkenswert. Und er verrät: "Jetzt, wo ich mehr und mehr Spiele bekomme, ist es einfach die Hölle, eine Partie wie gegen Bayern auf der Tribüne zu erleben. Im letzten Jahr noch, als Neuling, habe ich das nicht so empfunden."

Welche Qualen der Innenverteidiger während der 90 Minuten auf seinem Sitzplatz unter den Zuschauern erlebte, macht er noch einmal deutlich: "Ich war drauf und dran, 'runter zu rennen, um zu helfen und mitzuspielen." Jetzt, nach der abgelaufenen gelb-roten Sperre, darf er es wieder. Und dabei stört es ihn überhaupt nicht, wie gut die Gastgeber in den letzten Wochen agiert haben. "Das spielt für uns überhaupt keine Rolle. Für uns gilt, kompakt zu stehen und mit einem guten Konterspiel nach vorne Akzente zu setzen."

Das Wort "Angst" in Verbindung mit einem Gegner am nächsten Spieltag kennt Mavraj ohnehin nicht. "Ich denke, das ist auch Quatsch. Wir werden garantiert nicht in Ehrfurcht erstarren. Wir achten nicht auf irgendwelche Serien des Gegners, sondern allein auf unsere eigene Leistung." Existenzangst, dass bei einer Niederlage vielleicht schon der Ligaerhalt nur noch am seidenen Faden hängt, hat er nicht. "Das würde uns nur runterziehen." Aber er macht auch unmissverständlich deutlich: "Wir sind uns der Situation bewusst, dass es um die Erstligaexistenz geht. Wir wissen alle, wie toll es ist, in der Ersten Liga zu spielen. Deshalb ist in diesen Monaten unser Augenmerk ausschließlich auf den Klassenerhalt gerichtet."

Allerdings fügt er warnend hinzu: "Das ganze Drumherum mit den Medien und den Anhängern darf uns auf keinen Fall ablenken. Denn wenn du dich allzu viel damit beschäftigst, könnte dich das lähmen und die Leistung negativ beeinflussen." Und dann zeigt Mavraj eine gehörige Portion Realitätssinn und Verantwortung: "Nicht irgendwann, sondern jetzt und sofort haben wir es in der Hand, etwas zum Positiven zu bewegen. Denn es nützt nichts, wenn du später lamentierst und jammerst. Jetzt, in Mönchengladbach, müssen wir da sein."