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WSV Borussia: Runge schlägt nach Kassensturz Alarm
„Sportliche Talfahrt war gleichbedeutend mit der finanziellen“

WSV Borussia: Runge schlägt nach Kassensturz Alarm

Nicht nur der aktuelle Tabellenplatz sorgt für tiefe Sorgenfalten bei den WSV-Verantwortlichen.

Präsident Friedhelm Runge schlägt noch aus einem ganz anderen Grund Alarm: „Die sportliche Talfahrt war gleichbedeutend mit der finanziellen.“ Denn wegen der Krise gingen dem Klub auch richtig Zuschauereinnahmen flöten: Mit 6.500 Fans im Schnitt kalkulierten die Bergischen recht optimistisch, bislang kamen noch nicht einmal 4.000 ins Stadion am Zoo. „Das sind Einnahmenverluste in Höhe von 250.000 bis 300.000 Euro“, rechnet Runge vor.

Die ausbleibende Resonanz des Publikums sieht der Funktionär nicht allein in den dürftigen Darbietungen begründet, sondern auch im mangelnden Komfort. Denn obwohl die beiden Hintertortribünen nagelneu sind, stehen die Anhänger dort im Regen. Eine Überdachung kann der WSV nicht alleine stemmen. „Wenn die Politik nicht mitmacht, geht es nicht. Es gibt wesentlich ärmere Städte als Wuppertal. Der WSV ist das Beste, was die Stadt zu bieten hat“, betont Runge. Und weiter: „Die Verhältnisse stimmen nicht. Die Masse der Leute will attraktiven Sport sehen. Und den bekommt sie nun mal beim Fußball und nicht im Theater.“

Was mit einer breiteren Unterstützung aus dem Umfeld möglich wäre, sieht Runge an anderen Beispielen: „Wer würde denn Kaiserslautern, Gelsenkirchen oder Hoffenheim ohne den Sport kennen? Zwischen den Namen Runge und Dietmar Hopp liegen finanzielle Welten. Aber die Gesamtgemeinschaft in Wuppertal könnte mehr als Hopp sein. Dann wäre Wuppertal sogar nicht nur auf der Bundesliga-Karte vertreten.“

Doch die Gegenwart stellt sich wesentlich weniger rosig dar als die Zukunftsvisionen. Während der Durchschnitts-Etat in der 3. Liga 4,8 Millionen Euro beträgt, kommt der WSV lediglich auf 3,6 Millionen Euro. Daher fordert der Unternehmer: „40 Prozent der TV-Gelder, die die Zweitligisten erhalten, müssten schon drin sein.“ Das wären rund zwei Millionen Euro und damit mehr als das Dreifache des aktuellen Betrages. „Wir haben einen sehr hohen Aufwand, das wäre nur gerecht“, betont Runge. Wohl wissend, dass andere Geldquellen wie Sponsoren nahezu ausgeschöpft sind.

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