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VfL: Spielmacher-Wettstreit unter spanischer Sonne
Drei Zauberer, eine Position

VfL: Spielmacher-Wettstreit unter spanischer Sonne
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Gute Fußballer kann man in einem Kader nicht genug haben.

Und wenn ein Team nach 17 Runden lediglich elf Punkte hat, dann scheinen genau die gefehlt zu haben. Dabei liest sich das Offensiv-Aufgebot im Mittelfeld des VfL doch recht gut. Mit Asiens ehemaligem "Fußballer des Jahres" Shinji Ono, dem Afrika-Cup-Sieger Joel Epalle und dem flinken Mimoun Azaouagh hatte Coach Marcel Koller vor dem Saisonstart auf der Zehner-Position quasi ein Luxusproblem.

Von wegen. Die raue Wirklichkeit sah anders aus. Mehr als vier Monate quälte sich zum Beispiel Epalle mit einer Arthrose im Zeh herum, nahm eine wahre Ärzte-Odyssee auf sich. Koller: „Zwischendurch drohte ihm sogar das Ende der Karriere.“ Doch der Kameruner hörte auf Vereinsarzt Karl-Heinz Bauer, ließ sich nicht operieren und ist jetzt ganz der Alte. Koller: „Jetzt spielt er wieder so wie nach seinem Wechsel nach Bochum.“ Gegen Hoffenheim bereitete er das 2:0 vor, spielte wie befreit auf, hat seine Lockerheit und sein Lächeln wiedergefunden. Kein Vergleich mehr zu seiner Körpersprache, als er, unzufrieden über seine Situation, verschlossen und in sich gekehrt wirkte. Schon zum Ende der Hinrunde freuten sich die Fans: „Joel ist wieder da“. Hier in Campoamor bekommt die Zuversicht neue Nahrung. Dabei beißt der Afrikaner auf die Zähne, denn die Trainingseinheiten daheim auf Kunstrasen haben seinem Knie nicht gerade gut getan. Doch freundlich, alle Sorgen hinter sich lassend, verriet er gestern: „Alles okay. Von mir aus kann es losgehen.“

Joel Epalle und Marcel Koller wollen am Saisonende den Klassenerhalt feiern (Foto: firo).

So geht es auch Shinji Ono. Der Japaner, der sich vorgestern am freien Nachmittag auf dem Golfplatz tummelte, hat seine ständigen Sprunggelenksprobleme auskuriert. Koller: „Er war auch immer wieder leicht verletzt, hatte in der Hinrunde Höhen und Tiefen. Deshalb konnte ich nicht auf ihn bauen.“ Der höfliche Asiat hat nicht gekniffen, in der Winterpause keinen Gedanken daran verschwendet, seine Zelte in Bochum abzubrechen. Ono: „Ich will mich hier durchbeißen. Denn ich fühle mich richtig gut.“ Wie Epalle sieht der Schweizer auch Ono auf der Zehner-Position, und zwar ausschließlich dort, während Epalle ja auch schon Einsätze auf der halbrechten Position oder im Sturmzentrum hatte. Wie Epalle bei Treffer Nummer zwei gegen Hoffenheim zeigte auch Ono sein Können. Das 1:0 durch Stanislav Sestak bereitete er mustergültig vor.

Koller: „Inzwischen kommt er meinem Wunsch, auch mal den Abschluss zu suchen, in den Trainingsspielen nach. Er ist aggressiv und grätscht. Das ist genau das, was ich von ihm erwarte und was er auch kann. Schließlich besitzt er eine hohe Spielintelligenz.“

Fakt ist, dass Azaouagh, der in der Hinrunde meist die Kreativlast zu tragen hatte, nun Hilfe aber auch Konkurrenz bekommt. Sein Plus, er ist der variabelste unter den drei „Zauberern“ im Mittelfeld, kann auf den unterschiedlichsten Positionen eingesetzt werden. Koller sieht den Dreikampf hocherfreut: „So habe ich mir das gewünscht. Es ist schön, die Qual der Wahl zu haben.“

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