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Die Tops und Flops der Hinrunde in der 3. Liga
„Hexer“ und Exzesse

3. Liga: Die Tops und Flops der Hinrunde
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Die ersten 20 Spiele liegen hinter der 3. Liga. Der passende Zeitpunkt also, um auf die Tops und Flops der Hinrunde zu blicken.

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Paderborner Offensivgeist Mit einem Durchschnitt von nur 2,53 Treffern pro Spiel liegt die 3. Liga weit hinter dem Wert im Oberhaus. Dem SC Paderborn ist das allerdings nicht anzukreiden, mit 38 Einschlägen stellt man die torhungrigste Truppe. In der Anfangsviertelstunde zeigt man sich mit neun Buden besonders gierig, heftiger wird’s aber sogar in der Schlussphase: Ab der 65. Minute durfte man schon elf Mal jubeln.

Albert Bunjaku Neun Treffer in der Liga, zwei im DFB-Pokal – Albert Bunjaku ist Erfurts Alleinunterhalter in der Offensive. Kein Wunder, dass der flinke Wirbelwind Begehrlichkeiten bei höherklassigen Klubs weckt. Doch der 25-Jährige erteilte Energie Cottbus die Absage für einen Winterwechsel. So dürfen sich die RWE-Fans zumindest bis zum Sommer über die Künste ihres Torgaranten freuen.

Jürgen Kohler „Fußball-Gott“ Jürgen Kohler ist auch nur ein Mensch. Und deswegen trat der Weltmeister von 1990 nach gerade einmal 80 Tagen als Trainer des VfR Aalen zurück. Die Entscheidung begründete der 43-Jährige mit gesundheitlichen Problemen. „Der Arzt hat mir die Gelbe Karte gezeigt“, erklärt Kohler. Der stellte sich daraufhin selbst vom Platz, agierte aber weiterhin als Sportlicher Leiter. Sicher keine leichte Entscheidung für den ehrgeizigen Ex-Duisburger, aber eine, die Respekt verdient.

Union-Abwehr Die „Eisernen“ können auch mit Beton umgehen: Mit gerade einmal 15 Gegentreffern in 20 Spielen hält Union Berlin den Bestwert der Liga. Und weil man auch ganz passabel nach vorne spielt, darf man sogar vom Aufstieg träumen. Man kennt ja das Sprichwort mit der Abwehr, die Meisterschaften gewinnt…

Quarzsand Weil die Dresdner gerade ihr Stadion umbauen, ist der Komfort auf der Baustelle Rudolf-Harbig-Stadion stark eingeschränkt – vor allem im Winter, weil die Tribünen schnell vereisen. Doch die Dynamos schlugen „Väterchen Frost“ ein Schnippchen: Weil Streusalz den Beton beschädigen würde, verteilte man kurzerhand vier Tonnen Quarzsand auf den Rängen. So gab es die richtig üblen Ausrutscher nur noch auf dem Platz.

„Hexer“ Melka Nachdem er in der vergangenen Saison schon 802 Minuten am Stück ohne Gegentor blieb, stellte Michael Melka nun eine weitere Bestmarke auf: Neun Mal blieb Fortunas Schlussmann in der Hinrunde ohne Gegentreffer. Der „Hexer“ hält weiter…

Elfmeterkönige Gleich acht Strafstöße bekam der SC Paderborn bislang zugesprochen, sechs wurden verwandelt: Jovan Damjanovic, Domi Kubela und Sercan Güvenisik netzten je zwei Mal ein. Da stellt sich nur die Frage, warum man im DFB-Pokal ausgerechnet nach Elfmeterschießen gegen den FC Augsburg ausgeschieden ist.

VfB-Fairplay 28 Gelbe Karten und sonst gar nichts: Der VfB Stuttgart II stellt die mit Abstand fairste Mannschaft der Liga. Besonders schön: Die Schwaben-Talente zeigen zugleich, dass man auch ohne rüde Fouls ganz gut in der Liga zurechtkommen kann: aktuell belegt man den elften Platz.

Flop

VfR Aalen Als selbsternannter Aufstiegsanwärter war man in die Saison gestartet, doch von Beginn an irrlichterte man in der Gefahrenzone umher. Drei Trainerwechsel und kräftige Investitionen ins kickende Personal haben den Zustand noch nicht endgültig behoben. So wird man – anders als erhofft – letztlich richtig glücklich sein, wenn die 3. Liga gehalten wird.

Torsten Ziegner Es gibt böse Fouls, die doch irgendwie begründbar sind, und es gibt ganz miese Attacken, die einfach nicht vorkommen dürfen. So eine leistete sich Jenas Torsten Ziegner beim Match in Braunschweig, als er seinen Gegenspieler Kingsley Onuegbu als „schwarze Sau“ titulierte. Auch wenn sich Ziegner reuig zeigte und den Ausfall mit „Emotionen im Spiel“ zu begründen versuchte. Zunächst zog ihn der DFB für fünf Partien aus dem Verkehr, dann ermittelte der Staatsschutz der Braunschweiger Polizei gegen ihn. Weil Rassismus im Fußball eben kein Kavaliersdelikt ist, das allein mit Sportrecht zu ahnden wäre.

Werder Bremen II Es ist noch nicht lange her, dass Bremens Bubis als eines der Aushängeschilder im deutschen Nachwuchsfußball galten. Doch seit der Qualifikation für die 3. Liga stockt der Werder-Motor: Die Truppe von Thomas Wolter steckt mitten im Abstiegskampf. Keine leichte Situation für die technisch versierten Talente, die sich nun auf ganz andere Tugenden besinnen müssen. Und eine echte Herausforderung für den Trainer, der nun in erster Linie als Psychologe gefordert ist. Verstärkung gibt es jedenfalls, unter anderem in Person des bisherigen Rostockers Addy-Waku Menga.

Arena-Anforderungen Jeder Drittligist muss ein Stadion mit einer Mindestkapazität von 10.000 Plätzen vorweisen, egal, wie viel Fans tatsächlich kommen. So droht den Emdern, die lediglich 7.200 Zuschauern Platz bieten können, gar der Lizenzentzug. Bis Anfang April muss eine neue Funktionstribüne stehen, der Verein kann die geschätzten Kosten von neun Millionen Euro aber nicht tragen. Da können die Kickers nur hoffen, dass sie nicht auch noch aufsteigen: In der Zweiten Liga müsste man sogar 15.000 Plätze haben.

Gewaltexzesse Die 3. Liga scheint schon kurz nach ihrer Einführung zum Spielplatz der Schwachköpfe zu verkommen. Stehen Gewaltexzesse mit Dresdner Beteiligung fast schon an der Tagesordnung, schwappt die Welle nun auch in den Westen über: Was sich vor, während und nach dem Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem WSV Borussia abspielte, hatte mit Fußball nichts mehr zu tun.

Steven Ruprecht Die Kicker von Union Berlin sind im Volksmund als die „Eisernen“ bekannt. Was sich Steven Ruprecht leistete, war aber eine Spur zu hart: Der Abwehrmann spannte seinem Mitspieler Torsten Mattuschka bereits im November Freundin Steffi aus. Weil Ruprecht sich von seiner Gespielin löste, herrschte drei Wochen lang Burgfrieden. Dann kam heraus: Das Feuer der Leidenschaft loderte weiter. Union reagierte und legte den 21-Jährigen in Ketten: Er wurde suspendiert. Daraufhin flirtete er mit dem 1. FC Kaiserslautern, wurde von den Pfälzern aber verladen. Die Folge: Künftig kickt das Talent für den VfR Aalen.

Dresdner Kreuze Nach dem 0:3 gegen Paderborn trugen ein paar verstrahlte Dresdner ihre Mannschaft zu Grabe, indem sie elf Kreuze auf dem Trainingsgelände aufstellten. Eine Geschmacklosigkeit, die sogar dem Großteil des recht schmerzfreien Dynamo-Anhangs unangenehm aufstieß.

Wuppertals K&K-Problem Dass ein Spiel 90 Minuten und meist ein wenig länger dauert, ist keine neue Weisheit, bis Wuppertal ist sie trotzdem wohl noch nicht durchgedrungen. In der Schlussviertelstunde vor der Pause und dem Abpfiff kassierte man neun bzw. acht Gegentreffer – ein bitterer Wert, der aus einem K&KProblem zu resultieren scheint: mangelnde Konzentration und Kondition.

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