Startseite

WSV Borussia: Uwe Fuchs über Fans und Fatalismus
„Brauche keinen Hütchenaufsteller“

WSV Borussia: Uwe Fuchs über Fans und Fatalismus
FC Schalke 04
FC Schalke 04 Logo
13:00
Hansa Rostock Logo
Hansa Rostock
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Uwe Fuchs ist wieder da! 20 Monate nach seinem Abschied vom WSV Borussia kehrt der Fußball-Lehrer zurück, um die Bergischen vor dem Sturz in die Viertklassigkeit zu bewahren.

Der Nachfolger des glücklosen Christoph John erhält einen Vertrag bis zum Saisonende. Und er weiß durchaus, was ihn erwartet: Nach seinem Abschied vom VfB Lübeck verfolgte der Ex-Profi intensiv die 3. Liga und auch Wuppertal: Zwei komplette WSV-Spiele beobachtete Fuchs in der Hinrunde - und zwei erste Halbzeiten, weil er danach nach Leverkusen weiterfuhr. Warum er den Vorbereitungsstart direkt um einen Tag auf den 4. Januar vorgezogen hat und weshalb er die Dauer des Trainingslagers verdoppelte, verrät der Hoffnungsträger im RS-Interview. Uwe Fuchs, was gab den Ausschlag für die Rückkehr zum WSV?

Ich finde, es ist eine tolle Herausforderung. Und ich bin überzeugt, dass ich dem Verein helfen kann. Der Kontakt ist trotz aller Dissonanzen nie abgeebbt, man ist immer seriös miteinander umgegangen.

Hätten Sie sich ein erneutes Engagement vorstellen können, als Sie sich nach Ihrer Beurlaubung ins Training zurückklagen wollten?

Ich bin nicht der Typ, der fatalistisch von vornherein alles ausschließt, nur weil etwas schief läuft. Die Umstände ändern sich, zudem war es ja über einen sehr langen Zeitraum eine gedeihliche Zusammenarbeit.

Gehen Sie davon aus, dass Ihnen zunächst Skepsis von den WSV-Fans entgegenschlagen wird?

Ich habe bei der Trennung meine rechtlichen Mittel ausgeschöpft, war aber niemals unverschämt oder habe Drohungen ausgesprochen. Das ist natürlich ungewöhnlich, aber wir haben die Dissonanzen beigelegt. Ich weiß nicht, ob jemand damit noch Probleme hat – ich habe jedenfalls keine.

Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein?

Die Gesamtsituation ist äußerst prekär und deutlich schwieriger als die, in der ich den WSV vor vier Jahren angetroffen hatte.

Als erste Maßnahme haben Sie die Dauer des Trainingslagers auf zwei Wochen verdoppelt…

Es ist eine lange Zeit, aber ich hätte gerne sogar noch ein paar Tage früher angefangen. Die Mannschaft braucht das definitiv, denn ihr körperlicher Zustand ist stark verbesserungsbedürftig.

Wie wichtig war es Ihnen, dass Sie Thomas Stickroth erneut als Co-Trainer mitnehmen durften?

Das war für mich eine Voraussetzung, das wäre nur schwer verhandelbar gewesen. Ich bin froh, dass ich wieder mit Thomas zusammenarbeiten kann.

Wie geht es mit dem bisherigen Assistenten Jörg Jung weiter?

Wir werden die Geschichte jetzt mal anlaufen lassen, aber es muss auch Sinn machen. Ich brauche keinen Hütchenaufsteller auf dem Platz. Ich muss sehen, dass Jörg schnell verinnerlicht, was ich vom Spielsystem her möchte. Nur dann kann ich ihm Aufgaben übertragen. Wir wollen in jedem Fall zusammenarbeiten. Wie das dann über die Saisonvorbereitung hinaus aussieht, wird man sehen.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Manager Carsten Pröpper?

Ich kenne ihn noch nicht so gut, aber man merkt, dass die aktuelle Situation auch für ihn persönlich schwierig ist. Wir versuchen, ihm zu helfen, dass er in dieser Lage auch wieder Kraft findet.

Wird sich das Gesicht der Mannschaft bis zum Rückrundenstart deutlich verändern?

Es gibt sehr viele Akteure, die unterklassig kicken, die können punktuell auch in der 3. Liga mitspielen. Es geht darum, dass wir die richtige Balance für das Team finden.

Bekommen die aussortierten Victor Hugo Lorenzón, Dennis Schulp, Daniel Voigt und Thomas Litjens eine neue Chance?

Zu einer Aussortierung gehören immer zwei Seiten, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Tür ist nicht grundsätzlich zu, aber man muss mir auch zeigen, warum ich sie wieder aufmachen soll. Wo steht Wuppertal am Ende der Saison?

Der WSV spielt nächstes Jahr auf jeden Fall 3. Liga. Ob wir am Ende auf Platz 14, zwölf oder neun stehen, ist wurscht.

Könnte 18-Tore-Mann Wojciech Pollok helfen, für den der Nord-Regionalligist SV Wilhelmshaven eine Ablösesumme von rund 100.000 Euro aufrufen soll?

Grundsätzlich ist jeder Spieler, der viele Treffer macht, ein Thema.

Wie schaut es mit Duisburgs Simon Terodde aus, der bei einem Leihgeschäft wesentlich günstiger sein dürfte?

Er ist ein interessanter Junge, der durchaus Möglichkeiten hat. Allerdings kann ich ihn noch nicht abschließend einschätzen, weil ich selbst ihn noch nicht habe spielen sehen.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel