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MSV: Neururer in Duisburg vorgestellt
"Gehöre in die erste Liga"

MSV: Neururer in Duisburg vorgestellt

Als Walter Hellmich und Peter Neururer um 11.53 Uhr vor die MSV-Arena fuhren, wurden sie von einem regelrechten Journalistenauflauf empfangen.

„So etwas habe ich bislang bei keinen Verein erlebt.“ Neururer genoß sichtlich die Aufmerksamkeit, die ihm nach über zwei Jahren Abstinenz im Fußballgeschäft wieder zuteil wurde.

Am gestrigen Sonntagabend einigten sich Hellmich, Manager Bruno Hübner und Neururer auf einen Vertrag bis zum Saisonende. „Im Aufstiegsfall verlängert er sich per Option“, ist Hellmich vom Entgegenkommen Neururers angetan. Denn der 53-Jährige wird im Aufstiegsfalll freiwillig auf eine Prämie verzichten. „Daran sieht man, dass Peter mit dem Herzen bei der Sache ist“, strahlt Hellmich.

Für Neururer ist das Engagement bei den Zebras eine reine Herzensangelegeheit. Sein Vater wurde in Duisburg geboren und der „Feuerwehrmann“ bezeichnet sich selbst als ein Kind des Potts. „Der Fußball lebt nur im Ruhrgebiet“, bekräftigt Neururer, der nach Rot-Weiß Essen, dem VfL Bochum und Schalke 04 nun den vierten Reviervertreter betreut. „Bis auf die Schwarz-gelben habe ich nun alle großen Vereine durch. Aber zu den Lüdenscheidern würde ich eh nicht gehen“, lacht das Schalke-Mitglied.

Seine Ziele formuliert Neururer optimistisch: „Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich dahin zurückzukommen, wo ich hingehöre und das ist die erste Liga. Zum Glück hat der MSV die gleiche Vorgabe.“ Über einen genauen Zeitplan möchte Neururer aber nicht sprechen: „In unserer jetzigen Situation als Zehnter wäre es nicht okay, über den Aufstieg zu reden. Es wäre aber natürlich schon, wenn es noch in dieser Saison gelingen würde.“

Aufgebrachte MSV-Fans protestieren (Foto: firo).

Genug Erfahrung hat er. Schließlich schaffte er auch mit dem VfL 2002 die Aufholjagd, damals lag er zur Winterpause elf Punkte hinter der Spitze und schaffte dennoch den Sprung nach oben. „Fest steht, dass das sportliche Potenzial vorhanden ist. Aber wir können es nur gemeinsam schaffen“, zeigt sich Neururer als Teamplayer und nimmt die Fans sofort in die Pflicht: „Ich erwarte von den Leuten, die Rudi Bommer die Rote Karte gezeigt haben, dass sie mir, der Mannschaft und dem Verein jetzt eine faire Chance geben, denn so wie es bisher abgelaufen ist, kann es nicht weiter gehen.“

Von seinem Kumpel Bommer, mit dem er seit zehn Jahren in Kontakt steht, holte sich Neururer auch die ersten Ratschläge. „Rudi hat nur positiv über den MSV gesprochen und mir zu meiner Entscheidung gratuliert.“ Neururer wird am Mittwoch eine „Psychoanalyse“ bei seinem Kader vornehmen: „Ich möchte schnellstens wissen, wie die Hierarchie aussieht, welche Grüppchen es gibt und wie neben dem sportlichen Befinden das soziale Verhalten der Akteure ist“, berichtet Neururer.

Denn schließlich hat er sich für sein Heimdebüt gegen den FSV Frankfurt einiges vorgenommen. “Mit Hannover habe ich mein erstes Spiel schon einmal gegen den FSV bestritten, damals endete die Partie 1:1“, erinnert sich Neururer und schiebt kämpferisch nach: „Damit gebe ich mich am Freitag aber nicht zufrieden.“

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