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MSV: Bommer nach 0:1 gegen Ahlen vor Rauswurf
Fans gehen auf die Barrikaden

MSV: Bommer nach 0:1 gegen Ahlen vor Rauswurf
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Die Tage von Rudi Bommer dürften in Duisburg gezählt sein.

Die 0:1-Pleite gegen Ahlen hat die Fan-Gemüter beim MSV zur Explosion gebracht. Nach dem Spiel versammelten sich mehrere hundert Fans vor dem Haupteingang und wollten diesen stürmen. Einer Heerschar von Ordnern und Polizisten war es möglich, Übergriffe zur vermeiden.

Die zweite Heimniederlage der Saison und der desolate Auftritt der Zebras hat dafür gesorgt, dass schon während der Partie mehr „Bommer raus“-Rufe als Anfeuerungen zu hören waren. MSV-Boss Walter Hellmich verließ sofort nach dem Abpfiff das Stadion und war somit zu keiner Stellungnahme bereit. Manager Bruno Hübner stellte sich aber der brennenden Frage, ob Bommer in Duisburg noch eine Zukunft hat: „Mir ist heute klar geworden, dass wir in dieser Form nicht erfolgreich sein können und auch keine Entwicklung bei der Mannschaft möglich ist.“

Die endgültige Trennung von Bommer wollte er aber nicht bestätigen, sondern erst einmal die Vorstandssitzung am morgigen Montag abwarten. „Noch sitzt Rudi auf der Bank, aber wir müssen reden. Denn so bringt es den Verein nicht weiter“, stellte Hübner konsterniert fest.

Bereits vor dem Spiel kochte die Stimmung hoch. Die Fans äußerten mit roten Karten gegen die Vereinsführung ihren Unmut und pfiffen Bommer sowie die ehemalige Nummer eins Tom Starke aus. Eine Situatiuon, die Bommer an die Nieren ging. „Das ist nicht schön, und wir müssen uns zusammensetzen“, weiß der Fußballlehrer, dass der Auftritt gegen die Rot-Weißen wohl sein letzter gewesen sein könnte.

Rudi Bommers Stuhl beim MSV wackelt bedenklich (Foto: firo).

Auf die Frage, ob er von sich aus die Brocken hinwerfen würde, entgegnete der ehemalige Münchener: „Vor schwierigen Situationen laufe ich nicht weg." Allerdings wollte er auch nicht davon ausgehen, dass er am nächsten Wochenende in Fürth wieder auf der Zebra-Bank Platz nehmen darf. „Ich gehe von gar nichts mehr aus“, grummelte Bommer. Die Fans, die vor dem Haupteingang für ordentlich Tumult und Aufsehen sorgten, dürften der Vorstandsentscheidung entgegen fiebern.

Während es nach dem Spiel heiß herging, fehlte den Duisburgern jegliches Feuer auf dem Platz. Bereits nach sechs Minuten war der Untergang der Zebras besiegelt. Gregory Christ vernachlässigte seine linke Seite, Mihai Tararache reagierte zu spät und Ahlens Kapitän Lars Toborg donnerte das Leder mit einem Sonntagsschuss in den Giebel. „Das frühe Tor hat uns perfekt in die Karten gespielt“, freute sich Ahlens Coach Christian Wück. „Wir wussten, dass die Stimmung in Duisburg sehr angespannt ist und haben sie durch das frühe Tor positiv für uns genutzt.“

Bezeichnend für den katastrophalen Auftritt der Hausherren war die unnötige rote Karte von Christ. Toborg lag mit Krämpfen auf dem Boden, doch Christ spielte den Ball nicht ins Aus. Daraufhin knöpfte sich Kevin Großkreutz den linken Außenbahnmotor vor und fragte ihn, warum er so unfair sei. Christ holte in Klitschko-Manier aus, schlug Großkreutz zu Boden und sah folgerichtig Rot. „An so einer Dummheit kann man sehen, wie sehr die negative Stimmung die Mannschaft belastet“, befand Hübner.

Und die dürfte sich nur beruhigen, wenn personelle Konsequenzen gezogen werden. Ob dies aber der Weisheit letzter Schluss ist, bleibt abzuwarten.

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