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FCR: UEFA-CUP-Internationalität eine tolle Erfahrung
Zwei Highlights auf Augenhöhe

FCR: UEFA-CUP-Internationalität eine tolle Erfahrung
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Es wird am morgigen Donnerstag mächtig rappeln im Stadion am Brentano Bad, wenn der 1.FFC Frankfurt und der FCR Duisburg das Viertelfinal-Hinspiel im UEFA-CUP der Frauen auszocken. Alles natürlich vor etlichen Ehrengästen und alles auch ab 14.30 Uhr live im HR-TV.

Es wird auch das taktische Duell zwischen der ehemaligen Nationalspielerin Martina Voss auf der Bank der Duisburgerinnen und FFC-Cheftrainer Günter Wegmann, der mit seiner Truppe im DFB-Pokal gegen Bayern München bereits die Segel streichen musste. Wer die Bedeutung des Cups kennt, weiß, das so was nicht unbedingt die Gemüter kühlt, sondern für Aufregung sorgt. Im Rahmen der Meisterschaft läuft auch nicht alles rund. Ein Szenario, nach dem DFP-Pokalticket auch die Internationalität zu verlieren, möchte man sich beim seit Jahren erfolgreichsten deutschen Club nicht vorstellen.

Martina Voss, Sie haben in ihrer Karriere schon viel erlebt, aber das Abenteuer UEFA-Cup ist auch für Sie neu. Wie fühlt es sich an? MV: Wir freuen uns über unsere erste Teilnahme am UEFA Women’s Cup. Die erste Runde haben wir erfolgreich beendet und sind glücklich, als Gruppensieger des Mini-Turniers in der Ukraine nun im Viertelfinale zu stehen.

Der Auftritt beim Miniturnier war mit drei klaren Siegen sehr erfolgreich. Hatten Sie das erwartet? MV: Ehrlich gesagt, wussten wir gar nicht, was auf uns zukommt und wie stark die Gegner sind. Ich wusste nur durch das Abschneiden von Frankfurt und Potsdam in den vergangenen Jahren, dass die Vorrunde machbar ist. Dennoch bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft, wie konzentriert sie an die Spiele herangegangen ist. Man konnte merken, dass sie Spaß an diesen Auftritten auf der internationalen Bühne hatte. Bei den Gastgeberinnen waren immerhin fünf Nationalspielerinnen im Team und Levante und vor allem Bröndby muss man auch erst mal schlagen.

Günter Wegmann, ganz so glatt ging es bei Ihnen nicht, aber schließlich doch erfolgreich. GW: Wir sind glücklich, dass wir uns im Miniturnier in Oslo gegen die Champions aus Norwegen, Russland und Schottland behaupten konnten und einmal mehr das Viertelfinale im Kampf um Europas Krone erreicht haben.

Martina Voss, was bleibt von der ersten UEFA-Cup-Reise in Erinnerung?

MV: Zum einen sicherlich, dass wir mit einer Polizei-Eskorte zum Spiel gebracht wurden. Aber auch der Besuch in einem Waisenhaus. Dort in der Ukraine liegen Reichtum und Trostlosigkeit eng beieinander. Deshalb wollen wir mit dem Waisenhaus auch eine kleine Patenschaft eingehen. Auch die Busfahrt vom Flughafen nach Kalusch ist uns noch gut in Erinnerung, auf dem letzten Teilstück haben wir so manches Mal den Atem angehalten. Aber der freundliche Empfang vor Ort hat für Vieles entschädigt. Wie wird in Duisburg der UEFA Women´s Cup wahrgenommen? MV: Sehr gut, sowohl bei den Fans als auch in den Medien. Unsere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit hat sich noch mal gesteigert. Wir konnten sogar einen Extra-Sponsor gewinnen. Ich kann jetzt schon sagen, dass uns die erste Teilnahme weitergebracht hat.

Nun geht es im Viertelfinale ausgerechnet gegen den 1. FFC Frankfurt. Hätten Sie sich lieber einen internationalen Gegner gewünscht? MV: Ja sicher. Und ich glaube der 1. FFC Frankfurt auch. Es wäre für den deutschen Fußball bestimmt besser, wenn beide Teams unabhängig voneinander eine Chance aufs Halbfinale gehabt hätten. So schafft es leider nur einer von uns beiden. Doch hat auch das deutsch-deutsche Duell seinen besonderen Reiz.

GW: Gerade weil das frühe Aufeinandertreffen der beiden deutschen UEFA-Pokal-Teilnehmer eine besondere Brisanz mit sich bringt, müssen wir die beiden Viertelfinal-Highlights mit größtem Engagement angehen. Zwar ist das Spiel einerseits ein Match wie wir es aus der Frauenfußball- Bundesliga kennen, andererseits ist der Druck durch den KO-Modus mit Hin- und Rückspiel und den internationalen Prestigefaktor natürlich ungleich höher, da leider nur ein deutsches Team das Halbfinale erreichen kann.

Und wer schafft es? MV: Da kann man keine Prognose abgeben. Schmerzlich vermissen wir drei Stammspielerinnen, die zurzeit für die U17-Nationalmannschaft in Neuseeland erfolgreich unterwegs sind. Das vermindert meine taktischen Möglichkeiten. Dem 1. FFC Frankfurt fehlen einige verletzte Spielerinnen, ferner ist bei uns nicht sicher, ob Lira Bajramaj und Simone Laudehr überhaupt spielen können. Derzeit sind beide verletzt. Lassen wir uns überraschen. Mit dem vorhandenen Kader, ohne Alexandra Popp, Turid Knaak und Hasret Kayikci hoffen wir jedoch, zusammen mit Frankfurt ein attraktives Spiel bieten zu können.

GW: In beiden Begegnungen gilt es für uns, das Augenmerk vor allem auf die Offensivabteilung des FCR 2001 Duisburg zu legen, besonders Torjägerin Inka Grings ist immer für Treffer gut. Dazu kommt das starke Mittelfeld um die Nationalspielerinnen Linda Bresonik und Simone Laudehr. Wir müssen in der Defensive sehr gut stehen und über die volle Distanz hoch konzentriert zu Werke gehen. Da aber der FCR 2001 Duisburg wie unser Team in allen Mannschaftsteilen mit sehr erfahrenen Spielerinnen ausgeglichen besetzt ist, gehe ich davon aus, dass das Hin- und Rückspiel zwei Highlights auf Augenhöhe werden und dass die Zuschauer jeweils sehr enge und hart umkämpfte Begegnungen sehen werden.

Günter Hermann, was macht Ihr Personal? GW: Auch wenn beide Mannschaften leider nicht in Bestbesetzung antreten können, sehe ich die Chancen in diesem innerdeutschen Duell bei 50:50, zumal sich die Spielerinnen beider Teams sowohl aus der Bundesliga, als auch aus der Nationalelf bestens kennen. Duisburg fehlen aus der Stammformation die verletzte Weltmeisterin Lira Bajramaj und drei U17-Nationalspielerinnen. Leider hat sich auch an unserer personellen Situation seit dem letzten Bundesligamatch nicht viel verbessert. Neben den mittlerweile fünf Langzeitverletzten fällt nun auch noch Karolin Thomas mit einem Außenmeniskusschaden aus, zudem ist auch Svenja Huth bei der U17-WM.

Was prognostizieren Sie? GW: Trotz aller Handicaps bin ich zuversichtlich, dass sich unsere Mannschaft am Donnerstag vor eigenem Publikum gute Voraussetzungen für das Rückspiel in Duisburg erarbeiten wird.

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