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Regenkönig Vettel: Ein Triumph wie Schumacher
Jüngster Formel-1-Sieger aller Zeiten

Regenkönig Vettel: Ein Triumph wie Schumacher
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Regenkönig Sebastian Vettel hat sich sensationell zum jüngsten Formel-1-Sieger aller Zeiten gekrönt und 714 Tage nach Michael Schumacher wieder für einen deutschen Triumph in der Königsklasse gesorgt. Im Königlichen Park von Monza fuhr der 21-Jährige um 15.26 Uhr jubelnd mit hochgereckter Faust über die Ziellinie und schüttelte später während der Siegerehrung bei der deutschen Hymne ungläubig den Kopf.

Im eigentlich unterlegenen Toro Rosso hatte der Hesse alle Favoriten deklassiert und für eine der größten Überraschungen in der Formel 1 gesorgt. "Das ist sicher der beste Tag meines Lebens. Die Bilder und Emotionen werde ich nie vergessen", meinte Vettel und nahm seine Familie in die Arme: "Erste Pole Position, erster Rennsieg - einfach unglaublich. Ich habe beim Fahren immer wieder gedacht: Geil, da steht Position 1 - das kann nicht wahr sein."

Nach einer Leistung im Stil von Champion Schumacher auf nasser Piste fuhr der 21-Jährige aus Heppenheim mit 12,5 Sekunden vor Silberpfeil-Pilot Heikki Kovalainen (Finnland) als Gewinner des Großen Preises von Italien über die Ziellinie. Platz drei belegte der Pole Robert Kubica im BMW-Sauber, Teamkollege Nick Heidfeld (Mönchengladbach) wurde Fünfter. Die WM-Spitze behauptete Lewis Hamilton (Großbritannien), der nach einer Aufholjagd von Startplatz 15 im McLaren-Mercedes noch Siebter wurde. Mit 78 Punkten liegt er aber nur noch einen Zähler vor seinem Rivalen Felipe Massa (Brasilien), der im Ferrari den sechsten Rang belegte. Michael Schumacher hatte am 1. Oktober 2006 in Schanghai als letzter Deutscher in der Formel-1-WM ein Rennen gewonnen.

Diesmal stand er in der Ferrari-Box und zog den Hut vor dem "kommenden Weltmeister" Vettel. Im Alter von 21 Jahren und 73 Tagen stand das Supertalent in seinem erst 22. Rennen erstmals ganz oben. Damit löste er den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso (Spanien/22 Jahre und 26 Tage) wie zuvor auch bei der Pole Position als Rekordhalter ab. Zudem schaffte er die erste deutsche Pole Position seit der von Schumi am 15. Juli 2006. Vettel sprühte bei der Siegerehrung Champagner in die Menge, dann nahm er einen tiefen Schluck und zeigte immer wieder auf die 1 auf der Flasche.

Bei Toro Rosso, dem kleinsten Formel-1-Team mit dem kleinsten Budget, spielten sich schier unglaubliche Jubelszenen ab. `Wir als Team hatten die Eier, dieses Ding zu gewinnen. Bei der deutschen Hymne sind mir die Tränen gekommen. Meine Familie und diese Leute da unten - es war unglaublich´, meinte Vettel. Aus Sicherheitsgründen - zuletzt war 2004 ein Formel-1-Rennen in Monza im Nassen gestartet worden - hatte die Rennleitung den Einsatz von Extrem-Regenreifen und den Start hinter dem Safety Car angeordnet.

"Das hat mir natürlich sehr geholfen, weil für mich als Spitzenreiter die Sicht perfekt war", meinte Vettel. Nach zwei Runden ging es dann richtig los, und im Gegensatz zu allen Befürchtungen gab es keinen Crash in der ersten Kurve. Vettel baute den Vorsprung auf Kovalainen mit einer schnellsten Runde nach der anderen aus. "Er war einfach zu gut", meinte auch der Finne danach.

Im Hinterfeld startete der im Qualifying von Vettel deklassierte Hamilton eine Aufholjagd, musste allerdings auf der abtrocknenden Piste einmal zusätzlich an die Box und büßte damit alle Siegchancen ein. Vettel leistete sich in der ungewohnten Spitzenposition nur einen Ausrutscher in Runde sieben, ansonsten fuhr er fehlerfrei wie ein alter Hase. Die Führung musste er beim ersten Tanken in Runde 18 an Kovalainen abgeben. In Runde 23 übernahm er nach den gemeinsamen gleichzeitigen Stopps des Führungstrios jedoch wieder die Spitze und gab sie nicht mehr ab.

"Ich habe immer weiter gepusht, ich wollte das Auto und mich nicht schonen, ich wollte gewinnen. Jetzt können wir als Team feiern." Die Formel-1-Welt verneigte sich sofort vor dem Mann des Tages. "Glückwunsch an Sebastian Vettel und Toro Rosso, ein sensationeller Sieg", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Ich ziehe den Hut vor Vettel, ein wahnsinniger Sieg", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Von Toyota-Pilot Timo Glock (Wersau/Elfter), Nico Rosberg (Williams/13.) und Adrian Sutil (Force-India/19.) gab es ebenfalls Glückwünsche für den Regenkönig.

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