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ASC Dortmund: Die Fans sind immer live dabei
„Aktive Community nutzt gesamten Amateurfußball“

ASC Dortmund: Die Fans sind immer live dabei
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Als Jürgen Klopp noch kein BVB-Coach, sondern Fachkommentator beim ZDF war, sah man ihn des Öfteren auf einem Bildschirm malen und lauschte seinen Worten, während er blaue Pfeile oder rote Kreise auf das Bild zauberte. So oder zumindest so ähnlich fing auch die Geschichte der Live-Übertragungen beim ASC Dortmund an.

Boris Edelhoff, Geschäftsführer des Partners Hoody.de, kümmerte sich zunächst nämlich um eine Software, die es dem Trainer Hannes Wolf ermöglicht, eine detaillierte Video-Analyse durchzuführen. „Die dafür zuständige Dortmunder Firma 'sports_analytics' hat uns ein Programm für 10.000 Euro angeboten, das war für uns natürlich nicht machbar.“ Der Kontakt blieb dennoch bestehen und als die Offerte kam, eine abgespeckte Version für 1000 Euro zu bekommen, schlug man beim damaligen Landesligisten zu.

„Für die Betrachtung einer Partie ist das sicherlich enorm hilfreich und kann im taktischen Bereich für echte Fortschritte sorgen“, erläutert Edelhoff. Doch mit dem neuen „Spielzeug“ stellte sich beim Leiter der Fanabteilung schnell die Frage, warum man die 90 Minuten der eigenen Mannschaft nicht übertragen kann, wenn man das Match ohnehin auf Video aufzeichnet. „Die ersten Überlegungen fruchteten allerdings nicht. Erst durch den Kontakt zum TuS Ennepetal sind wir wirklich weiter gekommen.“

Dort nutzte man das Internet nämlich um das eigene internationale A-Juniorenturnier zu übertragen. Nach einigen Gesprächen erwarb der Partner Hoody.de eine Komplettlösung inklusive Kamera, Notebook, Software und Engineering für knapp 3000 Euro. „Unerlässlich ist eine UMTS-Antenne mit einem guten Ausgangskanal, denn wir berichten ja zumeist von Wald- und Wiesenplätzen“, schmunzelt Edelhoff, der mit dem bisherigen Internetauftritt sehr zufrieden ist. „Mit der Qualität bin ich sehr einverstanden. Man muss vor Ort natürlich Fingerspitzengefühl zeigen und die Übertragung an die vorhandene Bandbreite anpassen. Nach den ersten Versuchen haben wir uns dazu entschlossen, den Sound auszuschalten. Auch die Batterie ist uns schon mal ausgegangen, das sind alles Anfängerfehler, die wir in Zukunft abstellen wollen.“

Übertragen werden übrigens nur Auswärtspartien. „Wir machen dadurch doch beste Werbung für den Verein. Wenn jemand mal im Vereinsheim oder der Gaststätte ein Spiel sieht, überlegt er sich vielleicht, beim nächsten Heimauftritt dabei zu sein“, erläutert Edelhoff.

Neben dem Service für die Anhänger darf aber auch der rechtliche Hintergrund nicht aus den Augen verloren werden. Edelhoff erklärt: „Mit der Landesrundfunkanstalt ist abgeklärt, dass wir bis zu 499 Empfänger haben dürfen. Da sind auch Kneipen oder das Vereinsheim mit inbegriffen, wo ja durchaus 20, 30 Leute gemeinsam schauen. Erst ab 500 müssten wir eine Lizenz erwerben.“ Auch mit dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen steht Edelhoff in Kontakt: „Wichtig ist, dass wir die Paarungen auf den jeweiligen Vereins-Homepages anbieten und nicht auf einer dafür geschaffenen Plattform. Besteht der Verdacht, dass man die Übertragung kommerzielle Gründe hat, müsste man einen bestimmten Betrag an den Verband abgeben.“ So aber fallen die Übertragungen in die Sparte „Kommunikation des Vereins“.

Für die Zukunft können sich die Verantwortlichen dennoch eine Ausweitung vorstellen: „In einem Jahr kann man mal schauen, ob und wie sich damit Geld verdienen lässt. Dann kann man über andere Marketingstrategien nachdenken.“ Wichtig ist Edelhoff vor allem, dass die Aktionen dem Club zugute kommen: „Viele Vereine machen in dem Bereich einfach zu wenig. Dabei nutzt eine aktive Community dem gesamten Amateurfußball.“

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