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Dortmund: Der BVB im Test
Wird Klopp-Euphorie zum Selbstläufer?

Dortmund: Der BVB im Test

Der Pokalstart in Essen steht vor der Tür. RS nahm den BVB unter die Lupe.

Die Vorbereitung Neu-Coach Jürgen Klopp kam zu spät, um Einfluss auf den Vorbereitungsplan auszuüben. Das Trainingslager in Donaueschingen sowie die vielen Tests standen schon vor seiner Amtsübernahme fest. Der frühere Mainzer machte das Beste daraus und nutzte die Wochen um der Mannschaft seine Philosophie einzubläuen. Dabei lief nicht alles glatt, wie die Partien gegen Turin und Tottenham zeigten, aber das war – trotz des Supercup-Erfolgs gegen die Bayern – auch nicht zu erwarten.

Die Testspiele BVB – RWE 6:7 n. E. BVB – MSV 4:5 n. E. BVB – FC Luzern 2:2 BVB – FC Basel 2:2 BVB – RWE 1:0 SC Paderborn – BVB 1:2 BVB – Bayern München 2:1 BVB – Juventus Turin 1:3 Feyenoord Rotterdam – BVB 1:2 Tottenham Hotspur – BVB 3:0

Bilanz: Zehn Spiele, vier Siege, zwei Unentschieden, vier Niederlagen, 12:13 Tore Torschützen: Kuba (2), Federico, Kringe, Kehl, Valdez, Petric, Hajnal, Klimowicz, Kruska, Hille, Gordon

Die Abwehr Der Problembereich der letzten Saison wurde mit Neven Subotic, Patrick Owomoyela und Felipe Santana sowohl qualitativ als auch quantitativ verstärkt. Zwei Neue, Owomoyela und Subotic, dürften zumindest mittelfristig den Sprung in die erste Elf schaffen, dazu gesellen sich Mats Hummels und Dede. Robert Kovac dürfte dagegen erstmal zuschauen. Seine Stunde schlägt, wenn das Experiment „Jugend forscht“ schief geht.

Das Mittelfeld Die Raute aus dem Vorjahr hat ausgedient, Klopp setzt auf ein System mit zwei leicht versetzt agierenden „Sechsern“ im Zentrum. Diese Aufgabe übernehmen der neue Kapitän Sebastian Kehl und Neuzugang Tamas Hajnal, der sich sofort zum kreativen Chef gemausert hat. Außen besitzen Jakub „Kuba“ Blaszczykowski und der derzeit verletzten Tinga die besten Karten. Als Alternativen stehen Florian Kringe (links) und Giovanni Federico (rechts) bereit.

Der Angriff Durch den Ausfall von Alexander Frei, der frühestens Anfang September wieder zur Verfügung steht, stellt sich der Sturm fast von alleine auf. Mladen Petric ist gesetzt, daneben hat sich Nelson Valdez seinen Platz in der Vorbereitung erkämpft. Diego Klimowicz bewies in den Tests, dass man ihn jederzeit ins Rennen schicken kann. Bajram Sadrijaj, aus der Bayernliga zum BVB gekommen, braucht wohl noch etwas Zeit, bis er eine ernsthafte Alternative darstellt.

Die Stärken Die größte Stärke des BVB sitzt wohl auf der Trainerbank, denn Klopp steht wie kein Zweiter für einen schwarz-gelben Neuanfang. Mit Hajnal und Subotic konnten sich zudem zwei Neue direkt etablieren und gemeinsam mit dem „Comebacker“ Roman Weidenfeller die Qualität der ersten Elf steigern.

Die Schwächen Auch in dieser Saison sind die Borussen noch nicht auf jeder Position doppelt besetzt. Fallen Leistungsträger wie Petric, Kehl oder Hajnal aus, wird es auch für Klopp eng, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen.

Die Prognose Nach dem Seuchenjahr 2007/2008 wird die Borussia in dieser Spielzeit nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Andersherum wäre eine direkte Qualifikation für den UEFA-Cup angesichts der starken Konkurrenz eine faustdicke Überraschung. Realistisch ist ein einstelliger Tabellenplatz. Gelingt dem Club allerdings ein Traumstart, könnte sich die Klopp-Euphorie zum Selbstläufer entwickeln.

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