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Japan-Star Ono spielt in seiner Heimat gerne den Reiseführer
Karaoke, Kugelfisch und Chinatown

VfL: Japan-Star Ono spielt in seiner Heimat gerne den Reiseführer
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Shinji Ono is back! Trotz des fast zeitgleichen Auftritts vom FC Bayern ist Ono schon auf dem Flughafen in Narita (60km vor den Toren Tokios) ein absoluter Hingucker.

Fast jeder Japaner scheint den „Tensai“ (deutsch: Genie) aus seiner aktiven Zeit in Japans Nationalteam zu kennen und zu lieben. Schließlich hat er auch bei den Red Diamonds gespielt, hat auch heute noch seinen Familiensitz in der Metropole Tokio. Schon bei der Ankunft erweist sich Ono nicht nur als vorbildlicher Teamkollege, sondern auch als Reiseführer, umdribbelt verbal mühelos den Dolmetscher. Gleich bei der Ankunft im Grandhotel Intercontinental in Yokohama stand der Mittelfeldspieler RevierSport Rede und Antwort. Shinji Ono, was bedeutet für Sie die Reise ins Heimatland? Natürlich wäre es mir noch lieber gewesen, wenn wir gegen meinen alten Club Urawa gespielt hätten. Aber auch gegen die Marinos wird es ein guter Test werden. Es ist eine gute Idee der Bundesliga nun regelmäßig nach Japan zu gehen, denn hier kennt man zwar die Serie A, die Primera Division und die Premier League, weiß aber trotz Pierre Littbarski und Guido Buchwald nur wenig über die Bundesliga. So ist es für mein Team und mich eine tolle Sache, die Klasse in meiner Heimat bekannter zu machen. Wer ist populärer, Ono oder Bayern? Keine Frage, Bayern München. Ich glaube, wenn ich beim Spiel der Bayern in Tokio auf der Tribüne sitzen würde, würden mich die Journalisten nicht erkennen.

Das glaubt man kaum! Na, vielleicht kennt mich mindestens einer.

Kommen Familie und Freunde zum Spiel vorbei? Ich bin ein sparsamer Mensch, habe keinen eingeladen. Meine Frau und die Kinder sind da, ein paar Freunde, aber alleine bekomme ich das Stadion nicht voll.

Japaner gelten als besonders zuvorkommend, können Sie Ihren Kollegen noch ein paar Benimmregeln mit auf den Weg geben? Das brauche ich nicht. Sie werden schon den richtigen Ton treffen und gute Botschafter Bochums sein. Probleme gibt es nicht, denn hier hilft man den Gästen sehr gerne.

Was erhoffen Sie sich von den Eindrücken, die die Kollegen mit nach Hause nehmen? Ich möchte natürlich, dass das ein gutes Bild ist. In der knappen Zeit möchte ich etwas von meinem Heimatland zeigen. Für die ein oder andere Sehenswürdigkeit wird der kurze Aufenthalt schon reichen, da bin ich sicher.

Haben Sie vor dem Abflug in Sachen Reisestrapazen noch ein paar Tipps geben können? Die Flugzeit lag bei rund elf Stunden! Da wir nur vier Tage insgesamt unterwegs sind, ist das mit dem Jetlag nicht so problematisch. Natürlich gibt es ein paar Ratschläge. Auf dem Hinflug haben wir nur leicht gegessen, aber viel Flüssigkeit zu uns genommen. Das sollte man vor Ort fortführen. Schließlich ist es seit Mitte Juli Sommer, es ist heiß mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, die Durchschnittstemperatur liegt bei 25 Grad.

Yokohama ist zwar nicht Ihre Heimatstadt, aber im Nissan-Stadion wurde 2002 das WM-Finale zwischen Deutschland und Brasilien ausgetragen. Welche Erfolge haben Sie dort gefeiert? Die schönste Erinnerung habe ich an die WM, als wir dort gegen Russland mit 1:0 gewonnen haben. Ein paar Fans haben den weiten Weg von Bochum nach Asien nicht gescheut. Welche Tipps können Sie den Anhängern geben? Zunächst einmal finde ich es unglaublich, dass man für ein Freundschaftsspiel Kosten und Mühen auf sich nimmt, um die ganze Welt fliegt, nur um dabei zu sein. Ich bin sicher, auch für die Fans wird es ein unvergessliches Erlebnis, denn der Aufenthalt für Touristen ist völlig ungefährlich, da braucht man sich keine Sorgen zu machen. Was muss man in Yokohama unbedingt gesehen haben? Ich komme aus Tokio, aber ein ganz heißer Tipp ist Chinatown.

Wie groß ist das Interesse am Besuch des VfL in den japanischen Medien? Ich habe gerade gehört, dass alle großen Zeitungen über den Club und mich persönlich berichten. Zwar ist das nicht so umfangreich wie im Fall der Bayern, aber immerhin werden rund 20.000 Besucher erwartet, und das trotz der Niederlagen-Serie der Marinos. Was für eine Serie? Die haben in der Meisterschaft zuletzt fünf Mal in Folge verloren und Samstag einen Punkt geholt. Das tut mir leid für ihren Kapitän Yurj Nakasawa, mit dem ich schon im Nationalteam gespielt habe und befreundet bin. Das ist ein super Spieler.

Werden Sie Ihre Kollegen hier vor Ort auch zu einem japanischen Kugelfischessen einladen? Davon lassen wir lieber die Finger, auch wenn der Fisch bei der richtigen Zubereitung nichts mit russischem Roulette zu tun hat, aber ich habe ihn selbst noch nicht probiert.

In Japan ist Karaoke der Renner. Singen Sie auch? Ja, sehr gerne, aber ausnahmslos japanische Lieder.

Möchten Sie Ihre Kollegen auch einmal auf der Bühne sehen? Nein, da gibt es sicher was schöneres. Aber vielleicht probieren wir es mal aus. Joel Epalle als Rapper oder Andy Pahl wären sicher hörenswert. Ich muss da mal den Trainer fragen. Haben Sie einen Tipp für die Fans was das Nachtleben angeht? Als Fußballprofi darf ich von solchen Adressen keine Ahnung haben.

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