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Velbert: Zwischen Medizinstudium und Aufstiegsplänen
Steegmann, ein zärtlicher Zahnarzt

Velbert: Zwischen Medizinstudium und Aufstiegsplänen
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Wenn man Julius Steegmann als zugänglichen Menschen beschreiben würde, liegt man bestimmt nicht falsch. Auch wenn manche ihn mit seiner Art auf dem Platz eher in die rüde Fraktion einordnen wollen. Dazu passt sein zweites Leben allerdings nicht. Dieses ist nämlich an der Universität in Düsseldorf, an der er Human- und Zahnmedizin studiert.

"Noch bin ich nicht fertig", verdeutlicht der Ex-Kölner, dass er den in den letzten 14 Tagen mit "Beißer-Problemen" herumgelaufenen Andy Kohlhaas nicht behandeln kann. "Vielleicht wollte er das auch nicht, weil er Rückschlüsse aus meiner Spielart zieht." Die würden dann tatsächlich Angst machen. Steegmann legt amüsiert sich: "Andy weiß nicht, dass ich auch eine ganz zärtliche Seite habe." Die ist dann wohl eher für Freundin Svea gedacht, mit der der 23-Jährige seit fünf Jahren leiert ist und die in Köln als Immobilienkauffrau arbeitet. Steegmann lebt "eine aktuelle Fernbeziehung, aber es klappt".

Genau wie auch das Konzept in Velbert funktionieren soll. "Wir haben uns auf jeden Fall verstärkt", legt sich Steegmann fest. "Es ist auch schon zu sehen, das wir offensiv ein ganz anderes Spiel machen." Vor allen Dingen ist es ein neuer Coach: Markus Feldhoff. Steegmann berichtet über die Situation, dass der Ex-Profi mit seinen 33-Jahren im Kollektiv nicht der älteste Teilhaber ist. "Da ist schon eine eher ungewöhnliche Situation."

Aber nicht nachteilig. "Man merkt, er macht sich immer unheimlich Gedanken. Es wird deutlich, dass eine Menge Fachwissen drinstreckt." Feldhoff sucht seine Chance und die will auch Steegmann mit der SSVg nutzen. Sein Vertrag läuft bis 2009, im Sommer soll dann für die Regionalliga verlängert werden. "Ich fühle mich in Velbert sehr wohl. Man zeigt viel Verständnis, wenn ich einmal der Uni den Vortritt lassen muss." Ein Entgegenkommen, das "in dieser Klasse sicherlich nicht selbstverständlich ist. Und deshalb versuche ich, das auch zurückzugeben".

Allerdings nicht mit Privatbehandlungen von Kollegen, die eine dicke Backe haben. Auch wenn die Gene vielleicht dafür sprechen. Vater Steegmann ist Zahnarzt, Schwester Cathérine auch, dazu gleichzeitig noch Kieferchirurgin. "Es ist alles ist dabei", lacht Steegmann: "Meine kleine Schwester studiert BWL." Bruder Marcus ist Profifußballer, läuft in der neuen Spielzeit für Unterhaching in der dritten Liga auf und absolvierte fünf Bundesligamatches für Borussia Dortmund. "Ich habe insgesamt sechs Geschwister", gibt 1,83-Meter-Mann Julius eine Einblick in die Strukturen einer Großfamilie. "Mein Vater war ausgelastet."

Vor der Medizin stand für den Abwehrakteur die BWL ganz oben. "Drei Semester, das habe ich dann allerdings verworfen." Mit Keeper Patrick Deuß ist ein weitere Akteur im Kader, der ebenfalls einen Dr.-Titel anstrebt. "Patrick ist ein Sonderfall", grinst der Ex-Solinger. "Mathematiker versehe ich immer mit drei Fragezeichen." Allerdings dürfte man nicht nur vom "IQ" Ansatzweise gleich ticken, denn außerdem verbrachten sie schon gemeinsame Jahre bei Fortuna Düsseldorf. Vor allen Dingen dürfte das Ziel identisch sein - die Regionalliga.

Der Ex-Königsdorfer: "Es macht Spaß. Man merkt, unser Trainer ist sehr nahe am Team und das ist dann zukünftig vielleicht auch der Schlüssel zum Erfolg."

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