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Bochum: Kollers goldenes Händchen bei Sestak
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Bochum: Kollers goldenes Händchen bei Sestak
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Im letzten Sommer hat sich der VfL nach außen hin verdammt schwer getan, einen Nachfolger für Theofanis Gekas zu finden.

Unzählige Bewerbungsvideos und Hinweise bekam der Club ins Stadioncenter geschickt. Es ist nicht bekannt, wie viele Stunden Trainer Marcel Koller vor der Glotze verbracht hat, bis er fündig wurde und Stanislav Sestak als seinen Favoriten auserkoren hatte.

Die Geschichte des Transfers ist längst bekannt: Es begann mit dem Anruf des ehemaligen Linksaußen Georg Volkert, der beim VfL-Coach nachfragte, ob er seine Telefonnummer an einen Berater weitergeben darf. Dann meldete sich ein Vermittler aus Nürnberg, der Mintal und Vittek zum Club gebracht hatte. Der Mann hatte einen Stürmer anzubieten, schickte Koller ein Video und der Trainer sah genau das, was er suchte. Kollers hartnäckiges Beharren auf Sestak, veranlasste Stefan Kuntz dazu den Offensiven noch einmal beobachten zu lassen. So flog Uwe Leifeld in die Slowakei und sah das, was Koller sofort erkannt hatte. Einen schnellen, torgefährlichen Angreifer mit toller Technik.

Doch fast wäre der Transfer noch ins Wanken geraten, denn obwohl die Ablöse von 750.000 Euro fest vereinbart war, wollte Kuntz noch handeln. Es fehlte nicht viel und Sestak wäre bei Krakau, die deutlich mehr zahlen wollten, gelandet. Doch das zuvor aufgebaute Verhältnis zu Koller verhinderte, dass der Wechsel platzte.

Ein Volltreffer des Schweizers, denn der Offensive ist mittlerweile zweitbester Scorer der Bundesliga, nur Bayern-Star Luca Toni war mit 19 Zählern bisher erfolgreicher als der Slowake (18). Dabei hat „Stani“ nach seiner Ampelsperre gegen Leverkusen in den letzten beiden Partien in Frankfurt und daheim gegen Stuttgart sein Punktekonto gar nicht verbessern können. Koller bei der Ursachenforschung: „Er macht sich zu viele Gedanken, ist sehr selbstkritisch und kommt nach einem Fehlpass auch schon mal ins Grübeln.“ Und das völlig unnötig, denn der Coach stellt ihm quasi einen Freifahrtschein aus: „Er soll weiter frei weg von der Leber spielen. Alles andere kommt von ganz alleine.“

Der Angreifer sieht das so: „Ich muss jetzt davon wegkommen, dass ich auswärts noch nicht getroffen habe. Wenn man darüber nachdenkt, verkrampft man nur.“ Zwölf Erstligaspiele und zwei Pokalpartien ohne einen Treffer von Sestak – natürlich hat das Spuren hinterlassen: „Das kannst du nicht einfach ausblenden, das ist nicht normal für mich. Das geht mir durch den Kopf, ob ich will oder nicht.“

Trotzdem will er dies vernachlässigen, denn er gesteht ein: „Die Mannschaftsleistung ist mir wichtiger. Und in der Fremde habe ich ja nicht immer nur schlecht agiert.“ Zahlreiche Treffer hat er vorbereitet, in Bremen hatte er neben Keeper Jan Lastuvka den größten Anteil am ersten Sieg im 36. Anlauf. Wie gewissenhaft Sestak arbeitet, verrät er RevierSport: „Ich sehe mir immer die Partien auf DVD an und gucke, wie ich die Laufwege im Sinne der Mannschaft noch verbessern kann.“ Dann verrät er die Formel, die ihn auch auswärts in die Spur bringen könnte: „Bei aller Konzentration, ich muss mir den Spaß erhalten, dann klappt es von alleine.“

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