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Unverdiente Spitzenposition
Gab es die meiste Gewalt in Herne?

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In Herne soll es angeblich die meisten Gewaltvorfälle gegeben haben. Diese Meldung stößt bei den Verantwortlichen auf großes Befremden.

Herne - immer gerne. Wenn es um Spitzenpositionen in Negativranglisten geht, ist unsere Stadt regelmäßig dabei. Nicht in jedem Fall zurecht, wie Eingeweihte beteuern. Dass es jetzt in einer WDR-Nachricht hieß, die meisten Gewaltvorfälle im westdeutschen Amateur-Fußball habe es in der letzten Saison in Herne gegeben, sorgte im Fußball-Kreis Herne/Castrop-Rauxel jedenfalls für basses Erstaunen.

„Wir sollen in NRW die Schlimmsten sein? Ich bin tausendprozentig sicher, dass dem nicht so ist“, zeigte sich Kreisvorsitzender Reinhold Spohn mächtig irritiert. „Mich würde mal interessieren, auf welchen Daten das basiert. So etwas muss man mit Zahlen untermauern, sonst ist es nicht seriös.“ Genaue Zahlen kenne er selbst nicht, sein Eindruck sei aber ein ganz anderer. „Klar, wir hatten jetzt diese Vorfälle im Pokalfinale. Aber an andere gravierende Dinge kann ich mich nicht erinnern.“

Erinnern kann sich Spohn wohl an einen Anruf eines WDR-Mitarbeiters vor ein paar Wochen. Den habe er an Heinz Rychlik verwiesen, den Vorsitzenden des Kreissportgerichts (KSG). Und Rychlik wurde tatsächlich kontaktiert. „Ja, mich hat vor ein paar Tagen jemand vom WDR angerufen, ich glaube, es war ein Student“, bestätigte der KSG-Chef. „Ich habe ihm erklärt, dass die Vorfälle sehr stark rückläufig sind und dass im ganzen Jahr nichts Schlimmes passiert ist.“

Von 55 bis 65 Fällen noch vor fünf, sechs Jahren seien die vor seiner Kammer verhandelten Vorgänge im letzten Jahr auf 37 und in diesem auf 35 gesunken. „Überwiegend ging es um Einsprüche, Sperren über vier Wochen hinaus und Formalitäten, den ganz normalen Wahnsinn also.“

In keinem einzigen Fall habe man über Gewalttätigkeiten verhandeln müssen. „Das war in anderen Kreisen ganz anders, das weiß ich, weil ich viele Kollegen kenne. Dass Schiedsrichter tätlich angegriffen wurden wie in Essen, hatten wir in den letzten zwei Jahren nicht.“ Wohl fühlten sich gerade junge, unerfahrene Schiedsrichter mitunter bedroht. Dreimal sei es deshalb in den untersten Ligen zu Spielabbrüchen gekommen, vier weitere Spiele wurden von einer der beteiligten Mannschaften abgebrochen. Alles nicht schön, aber absolut im Rahmen. Und kein Grund, Herne wieder einmal auf einen Spitzenplatz zu hieven.

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