Aufsteiger KFC Uerdingen hat vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) endgültig die Lizenz für die 3. Liga erhalten. Der DFB hatte am Montag einen möglichen Formfehler im Zulassungsverfahren untersucht. Nach dem sportlichen Erfolg in den Aufstiegsspielen gegen Waldhof Mannheim (1:0/2:0 nach Spielabbruch) waren Fragen zu einer vom DFB geforderten Liquiditätsreserve aufgekommen.
Der verspätete Eingang der 1,2 Millionen Euro beim DFB sei nicht dem Verein anzulasten, erklärte DFB-Vizepräsident Rainer Koch, der Vorsitzende des Zulassungsbeschwerdeausschusses, am Montagnachmittag. "Es ist klar festgestellt worden, dass bei einem normalen Geldfluss der Betrag vor Ablauf der Frist valutiert worden wäre", sagte Koch, "deshalb muss dem Verein die Lizenz erteilt werden."
Ein Kommentar zur Uerdinger Lizenzerteilung
Der Deutsche Fußball-Bund gilt grundsätzlich als knallhart, als streng, und er hat eines der kompromisslosesten Zulassungs-Verfahren weltweit.
Umso erstaunlicher ist, dass der DFB im Fall KFC Uerdingen im Sinne des Vereins entschied und so ungewohnte Kulanz zeigte. Nicht die Uerdinger bekamen den schwarzen Peter für eine versäumte Frist zur Hinterlegung der Liquiditätsreserve zugeschoben, sondern die Banken. Der Verband erkannte die Uerdinger Bemühungen an, Fristen einzuhalten und ließ den Sport über die Formalitäten siegen. Klar, Fristen sind dazu da, um sie einzuhalten, aber gerade in diesem Fall durften sie kein Selbstzweck sein.
Der Fall wirft aber auch ein Schlaglicht auf die Unerfahrenheit der Verantwortlichen. Der KFC hat dank Investor Ponomarev das nötige Geld, aber an den Strukturen mangelt es noch. Das Lizenz-Theater wird dem Klub eine Lehre sein.