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DFB-Elf
1:1 gegen Spanien - ein Test auf ganz hohem Niveau

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Thomas Müller, Thomas Müller
Thomas Müller, Thomas Müller Foto: firo
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Die DFB-Elf präsentiert sich knapp drei Monate vor der Weltmeisterschaft in Russland bereits in WM-Form. Gegen die Nationalmannschaft aus Spanien holt die Mannschaft von Bundestrainer Jogi Löw ein 1:1-Remis.

Am Ende des Spiels war der Glanz der gleiche, aber das Ansehen beschädigt. Die goldenen Folienreste hingen etwas lieblos über den Geländern im Düsseldorfer Stadion. Sie hatten zu Beginn des Abends ein hübsches Bild abgegeben, fügten sich zusammen zu einem tribünenfüllenden Stern, neben dem eine große 18 zu sehen war. Der Stern ist das Sinnbild für den WM-Titel, um den es in diesem Sommer bei der Weltmeisterschaft in Russland gehen wird. Und die beiden Mannschaften, die sich in diesem güldenen Rahmen begegneten und das Turnier-Jahr eröffneten, zählen zum Kreise der Favoriten. Das Duell der letzten beiden Weltmeister Deutschland und Spanien lieferte neben dem 1:1 (1:1)-Endstand auch die Erkenntnis, dass die Kontrahenten den Rang des Titelanwärters zurecht mit sich herumtragen. Die deutsche Mannschaft blieb mit dem Ergebnis auch im 22. Spiel in Serie ungeschlagen und kann gegen Brasilien am Dienstag in Berlin den verbandseigenen Rekord einstellen.

Bundestrainer Joachim Löw eine Mannschaft aufs Feld geschickt, die exakt so auch im ersten Turnierspiel vorstellbar wäre. Im Sturm durfte sich Timo Werner herumtreiben, ihn umkreisten Thomas Müller, Mesut Özil und Julian Draxler. Doch zunächst stand die deutsche Innenverteidigung im Blickpunkt, die sonst in der Besetzung Jerome Boateng und Mats Hummels für höchste Qualität bürgt, sich aber nach sechs Minuten als etwas nachlässig erwies. Boateng trottete zunächst einem herrenlosen Ball hinterher, was die Szene gefährlicher machte als sie eigentlich war. Und Sekunden später hebelte Andres Iniesta mit einem geschmeidigen Pass die deutsche Deckung aus und Rodrigo Moreno traf frei vor Marc-André ter Stegen. Eine Sehenswürdigkeit.

Trotz des Mantras des Bundestrainers, dass sich niemand ab jetzt noch Nachlässigkeiten erlauben dürfe, ohne dass dies Konsequenzen hätte, wirkte seine Mannschaft besonders zu Beginn der Partie merkwürdig unentschlossen, besserte dann aber nach - und kam auch zu Chancen. Erst stürzte Werner an einer Flanke von Joshua Kimmich knapp vorbei (9.), dann verfehlte ein beherzter Volleyschuss von Jonas Hector verfehlte das Tor knapp (10.). Die Deutschen strengten sich an, die Spanier aber tanzten. Sie zelebrierten ihren Ballbesitz mit bezaubernden Stafetten, mit lustvollen Kombinationen auf engstem Raum. Nachteil: Bis zur Pause entsprang daraus keine signifikante Torgefahr mehr.

Aber auch die Deutschen können Ästhetik. Sie steigerten den Spielfluss, brauchten aber doch den besonderen Moment des Thomas Müller für den Ausgleich. Der Bayer, sonst Spezialist für Hüft-, Knie- und Sondertechniktore aus kurzer Distanz, schoss den Ball aus etwas mehr als 20 Metern ins Tor (35. Minute). Eine Sehenswürdigkeit. Sein 38. Treffer (Oliver Bierhoff überholt) im 90. Länderspiel (Rudi Völler überholt).

Und obwohl die Spanier in der Halbzeitpause auswechselten und ohne Iniesta fortfuhren, blieb es phasenweise eine Partie wie aus dem Genussmittelsortiment, in dem Löws Mannschaft nun zunächst dominanter wirkte. Draxlers Schuss wehrte David de Gea zur Ecke ab (47.), Özil bekam nicht ausreichend Wucht hinter seinen Versuch (50.), ehe in der 56. Minute zunächst ein prächtiger Angriff der Spanier zu einer Chance von Isco entwickelte (ter Stegen parierte stark). Im Gegenzug scheiterte der eingewechselte Ilkay Gündogan mit seinem Schuss an de Gea, der den Ball in voller Streckung um den Pfosten drehte. Tempo, Präzision, Torgefahr auf beiden Seiten. Das Spiel - durchaus eine Sehenswürdigkeit.

Nur Tore wollten sich zunächst keine mehr ereignen. Timo Werner traf ebenso nur das Außennetz (64.) wie auf der Gegenseite David Silva (68.). Dazwischen fertigten der dieses Mal weniger prägnante Toni Kroos und Mats Hummels noch eine sehenswerte Freistoßvariante an, an deren Ende der Kopfball des Verteidigers auf der Latte des spanischen Tores landete (65.).

Genau schauen, sagte Löw, wolle er in den beiden ersten Tests des Jahres, wer sich schon in guter Form präsentiert. Die Partie gegen Spanien dürfte ihn zumindest nicht entmutigen. Gegen Brasilien, das kündigte der Bundestrainer schon an, wird er allerdings deutlich mehr experimentieren.

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