62 Minuten waren bereits gespielt. Der Essener Anhang, der sich an diesem Tag ohnehin nicht für die Stimmung verantwortlich zeigte, wurde langsam nervös. Die ersten Zwischenrufe wurden bei Fehlpässen bereits vernommen, ehe Philipp Zeiger bei einer Ecke den Ball für Jan-Steffen Meier durchließ und dieser dann traf. „Das hat gut getan“, sagte der Torschütze zum 1:0 nach dem Spiel.
Diese Befreiung war auch in den kommenden Minuten auf dem Feld zu spüren. Und das nicht nur, weil Dennis Malura zwei Minuten später erneut traf. „Man hat danach gesehen, dass es besser wurde und dann war auch mehr Selbstvertrauen da.“ Nach den beiden Last-Minute-Schlappen gegen Wattenscheid und Uerdingen sei dies jedoch auch klar: „Ich glaube, das kann man nachvollziehen wegen der letzten Spiele. Da waren die Köpfe nicht frei. Das hat uns allen gut getan.“ So auch, dass es erstmals in diesem Jahr in einem Pflichtspiel kein Gegentor gegeben hat. „Wir waren auf dem Platz heiß und wollten unbedingt zu Null spielen. Das war wichtig für die gesamte Mannschaft.“
Einziges kleines Manko, der Support der Essener Fans blieb an diesem Tag aus. Stattdessen hatten rund 500 mitgereiste Hiesfelder auch nach den Gegentoren für Stimmung gesorgt. Bemerkt hat Meier auf dem Platz jedenfalls nichts davon: „Auf dem Platz kam das nicht so rüber. Da hatte ich nicht das Empfinden, dass Hiesfeld ein Heimspiel hätte.“
Der Vertrag des ehemaligen Wattenscheiders läuft derweil am Saisonende aus. Mit soliden Leistungen in seinen beiden Jahren bei RWE hat sich der ehemalige Schalker Jugendspieler durchaus für eine Weiterverpflichtung an der Hafenstraße empfohlen. Gespräche mit Sportdirektor Jürgen Lucas hätten bereits stattgefunden. Seine Antwort, ob er an einer Verlängerung interessiert sei, war eben so einsilbig wie klar: „Ja.“