DFl-Präsident Reinhard Rauball betonte im Vorfeld: "Es geht in einem ersten Schritt darum, sich über ein Verfahren abzustimmen, in dessen Rahmen zunächst ein umfassendes Meinungsbild aller Klubs eingeholt wird. Hierzu wird es einen Vorschlag des DFL-Präsidiums geben."
Am Donnerstag soll jeder Verein die Möglichkeit bekommen, seine Sicht der Dinge zu erläutern. Für Satzungsänderungen im Bereich des DFL e.V. ist eine Zweidrittel-Mehrheit der Klubs erforderlich.
Der Zweitligist MSV Duisburg hat am Dienstag bereits eine Pressemitteilung veröffentlicht und seine Sicht der Dinge erklärt. Demnach sind die Zebras eindeutig für den Fortbestand der 50+1-Regel. Diese besagt, dass jeder Verein die Stimmenmehrbeit behält. Investoren können demnach nicht machen was sie wollen.
Ausnahmen sind bekannt. Unter anderem besitzen Bayer Leverkusen, Hoffenheim oder der VfL Wolfsburg Ausnahmegenehmigungen von der DFL. Der MSV gibt bekannt: "Für uns Zebras ist schon diese 20-Jahre-Ausnahme bereits eine Aufweichung. Der MSV positioniert sich deshalb in der Diskussion deutlich."
Sechs Punkte hat der MSV veröffentlicht, um seine Meinung in der Diskussion zu präsentieren.
Hier der Wortlaut
- Ein Verein ist das, was seine Mitglieder aus ihm machen. Für uns in Duisburg steht außer Frage, dass die 50+1-Regel nicht fallen darf.
- Vereine, die teils über 100 Jahre alt sind, sind von Generationen geprägt worden. Das ist die deutsche Fußball-Kultur, und dieses wichtige Stück Fußball-Geschichte dürfen wir nicht in die Hände Einzelner geben.
- Der MSV Duisburg diskutiert die Thematik dennoch intensiv intern in den Gremien, vor allem die Folgen, die eine mögliche weitere Änderung der gewachsenen Regel nach sich ziehen würden. Eine erste Aufweichung hat es durch die 20-Jahre-Frist leider schon gegeben.
- Wir sind uns bewusst, dass wir uns, völlig unabhängig von unserer Meinung, bei einem Votum der Vereine zur Änderung der 50+1-Regelung einer völlig neuen Situation stellen müssten.
- Die Sitzung am 22. März ist ein Austausch, der uns zeigen soll, in welche Richtung die DFL und wir Vereine die Denk-Prozesse lenken müssen. Diese Diskussion muss eine ebenso intensive wie gründliche sein.
- Entscheidend wird sein, dass es am Ende dieses Prozesses eine klare, eindeutige Basis gibt, die für alle Clubs der DFL die gleichen Chancen bietet – ohne Ausnahmen.
Mit diesen Punkten werden die Verantwortlichen den MSV-Fans aus den Herzen sprechen, die ebenfalls klar für die 50+1-Regel sind.