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Fußballprofis sind kein Freiwild
Kommentar zu Vorfällen in Köln

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Fußballprofis sind kein Freiwild: Kommentar zu Vorfällen in Köln
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Das, was sich einige Fans des 1. FC Köln mit ihren Rufen gegen Stuttgarts Torwart Ron-Robert Zieler erlaubt haben, war unterste Schublade. Fußballprofis sind kein Freiwild. Ein Kommentar.

Keine zehn Jahre sind vergangen, seit der Selbstmord des früheren Nationaltorhüters Robert Enke Deutschland erschütterte. Wenn nun einige Kölner Anhänger diesen Vorfall dazu nutzen, um Stuttgarts Torhüter Ron-Robert Zieler zum Selbstmord aufzufordern, dann ist das an Perversität kaum zu überbieten. Die Bundesliga muss zusammenrücken und klarstellen: Diese Schmähungen dulden wir nicht!

Zieler selbst, der nur ein halbes Jahr nach Enkes Tod zu dessen ehemaligem Verein Hannover 96 wechselte, reagierte relativ gelassen – fast mit einem Schulterzucken. So als müsse ein Fußballprofi mit solchen Beleidigungen halt leben. Doch es gibt klare Grenzen. Niemand hätte es Zieler übelnehmen dürfen, wenn er vom Platz gegangen wäre. Auch hoch bezahlte Spieler sind kein Freiwild.

Zwar müssen nun zunächst die genauen Ermittlungsergebnisse abgewartet werden, jedoch existieren in der Ultraszene klare Regeln – und ein Megaphon bekommt nur, wer Einfluss in der Gruppe genießt. Die Rufe müssen also von Führungsmitgliedern gekommen sein. Die Ultras können sich nicht aus der Verantwortung ziehen.

Jene Ultras also, die vehement Mitsprache bei ihren Vereinen einfordern und den „wahren“ Fußball erhalten wollen. Aber: Beleidigungen gehörten noch nie zum Fußball. Und: Wer sich so verhält, verwirkt jegliches Mitspracherecht. Das gilt im Fußball – und in allen anderen Teilen unserer Gesellschaft.

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