Nürnberg verliert gegen Fürth, Regensburg und Sandhausen erhalten Dämpfer, und Heidenheim verspielt eine 2:0-Führung. Da passt eine 0:5-Klatsche eines Tabellenvierten ebenso ins Bild einer kuriosen Zweitliga-Saison wie ein Tabellendritter wie Kiel, der sich auch elf Spiele ohne Sieg erlauben kann, ohne unter den Strich zu rutschen.
Die schwache Vorstellung der Zebras in Kiel gibt Rätsel auf. Dank des positiven Saisonverlaufes ist der Frust über das Debakel an der Ostsee aus Duisburger Sicht allerdings ein Jammern auf hohem Niveau.
Niederlagen haben ihren Sinn, wenn sie Erkenntnisse bringen. Was sich schon in den letzten Wochen andeutete, wurde am Samstag in Form des Kieler Fünferpacks offensichtlich. Im Abwehrbereich ist der MSV in der Breite nicht stark genug aufgestellt, um Ausfälle entsprechend zu kompensieren. Die Erfolgsgeschichte der Zebras basiert auf der Abwehrkette Hajri, Bomheuer, Nauber, Wolze – mit Fröde als „Sechser“ vor der Abwehr. Bricht ein Element dieser Kette weg, geht das auf Kosten der Stabilität der Mannschaft.
Im Hinblick auf die kommende Saison ergibt sich für MSV-Sportdirektor Ivica Grlic Handlungsbedarf – unanhängig von der künftigen Ligenzugehörigkeit.