Sie bestimmten über weite Strecken die Partie, mussten sich jedoch mit einem 0:0 begnügen. Dem VfL Bochum gelang es auch nicht gegen den 1. Nürnberg, das dritte Tor in diesem Jahr zu schießen. Damit trennt die Bochumer nur ein Punkt von dem Relegationsplatz.
Hatte Robin Dutt bei seinem Einstand noch auf die Mannschaft der Vorwoche bauen können, so musste er seine Startelf vor dem Gastspiel des Spitzenreiters verändern. Jan Gyamerah musste wegen Krankheit ganz passen, und für Lukas Hinterseer reichte es nur zu einem Platz auf der Bank. Stefano Celozzi und Johannes Wurtz durften deshalb diesmal von Beginn an ran.
Die Siege von Aue - gegen Kaiserslautern - und Fürth - gegen Braunschweig - am Samstag hatten die Bochumer, die dadurch auf den Relegationsplatz gerutscht waren, noch mehr unter Druck gesetzt, nur mit einem Sieg hätte sich der VfL ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen können.
Die Bochumer begannen rasant. Bereits nach 50 Minuten hatte Wurtz den ersten, allerdings unkontrollierten Torabschluss. Der VfL versuchte sich über die Flügel nach vorne zu kombinieren, wies auch eine deutlich stabilere Struktur auf, als noch vor einigen Wochen. Doch die Nürnberger zeigten, warum sie sich auf geradem Weg in Richtung Bundesliga befinden.
Unaufgeregt, stabil und körperlich sehr präsent hielten die Gäste den VfL weitgehend aus dem eigenen Strafraum. Und bei den zahlreichen Standarsituationen der Hausherren behielten die Franken stets die Lufthoheit. Gefährlich wurden die Nürnberger besonders in diesen Situationen durch ihr schnelles Umschaltspiel. Insgesamt jedoch neutralisierten sich die beiden Teams im ersten Durchgang, auch wenn Patrick Fabian nach Robbie Kruses Flanke eine gute Kopfballchance besaß. Lebhafter wurde es nach dem Seitenwechsel. Nach Robert Tesches 18-Meter-Schuss hatten die VfL-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, aber Nürnbergs Torhüter Fabian Bredlow bewahrte seine Mannschaft gemeinsam mit dem Pfosten vor dem Rückstand. Fast im Gegenzug hätten die Gäste in Führung gehen können, doch Tobias Werner zielte freistehend zu hoch.
Der VfL tat und machte, aber dem letzten Ball fehlte es in der Regel an Präzision, die seit Monaten grassierende Abschlussschwäche war einmal mehr nicht zu übersehen, so als Kruse freistehend verzog. In der Schlussphase drehte aber plözlich der Gast noch einmal auf. Zunächst brachte Kevin Möhwald aus ungeahndeter Abseitsposition den Ball nicht im Bochumer Tor unter, dann köpfte Georg Margreitter über das VfL-Gehäuse. Glück für die Gastgeber, die trotz guter Leistung immer mehr unter Druck geraten.