Peter Neururer ist bekannt für seine klare Haltung gegenüber dem VfL Bochum. Die chaotischen Vorgänge bei seinem Ex-Verein, bei dem er am 09. Dezember 2014 beurlaubt wurde, hat er bereits mehrmals in dieser Saison scharf kritisiert. So bezeichnete er den VfL vor dem Jahreswechsel als das "Inkompetenz-Zentrum des deutschen Fußballs."
Seine Meinung war am Freitagabend auch in der Halbzeitshow des Bezahlsenders Sky gefragt. Der 62-Jährige äußerte sich zu den jüngsten Turbulenzen an der Castroper Straße. Am Mittwochabend verkündete der VfL die Beurlaubung von Sportvorstand Christian Hochstätter und Trainer Jens Rasiejewski. Hochstätters Posten wird Sebastian Schindzielorz übernehmen, der bei seinem Vorgänger in die Lehre ging. Aus diesem Grund traut Neururer dem 39-Jährigen nicht viel zu: "Er hat als rechte Hand von Hochstätter gearbeitet - das sagt alles aus", sagt er. "Ich hoffe, dass er seine eigenen Ideen einbringen kann. Gemeinsam haben beide viele große Fehler gemacht."
Der Aufsichtsrat hat komplett versagt, er kontrolliert den Vorstand und die im sportlichen Bereich handelnden Personen
Peter Neururer
Hochstätter hatte Neururers zweite Amtszeit als Trainer in Bochum beendet. Der gebürtige Marler ging im Unfrieden. Das Verhältnis ist seitdem mehr als angespannt. "Christian Hochstätter war nie mein Freund und wird es auch nie sein", betont Neururer.
Für die fehlenden sportlichen Erfolge macht er aber nicht nur Hochstätter verantwortlich. Angesprochen auf Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis holt Neururer zum Rundumschlag aus: "Der Aufsichtsrat hat komplett versagt, er kontrolliert den Vorstand und die im sportlichen Bereich handelnden Personen", unterstreicht er. Der Negativtrend sei seit dem Rückzug des verstorbenen Ex-Präsidenten Werner Altegoer erkennbar: "Seitdem wird der Verein von totaler Inkompetenz begleitet. Das hat mit Bundesliga nichts zu tun. Bundesliga-Fußball ist nicht zum Üben da, man muss es können."