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Schubert und Slomka als Trainerkandidaten

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VfL Bochum: Schubert und Slomka als Trainerkandidaten
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Paukenschlag beim VfL Bochum am Mittwochabend: Der Zweitligist hat den seit Monaten schwer in der Kritik stehenden Sportvorstand Christian Hochstätter (54) und Trainer Jens Rasiejewski (43) gefeuert.

„Wir danken Christian Hochstätter für über vier Jahre intensiver, vertrauensvoller und erfolgreicher Zusammenarbeit“, sagte Aufsichtsrats-Vorsitzender Hans-Peter Villis. „Allerdings sind wir aufgrund der Entwicklungen in den vergangenen Wochen zu dem Entschluss gekommen, dass das gesamte Team einen neuen Impuls braucht“, so der Vereinsboss.

Die Aufgaben von Christian Hochstätter, der ebenso wie Rasiejewski mit sofortiger Wirkung freigestellt wurde, übernimmt ab sofort Sebastian Schindzielorz (39). Wie lange der bisherige Team-Manager den Posten seinen bisherigen Chefs ausüben soll, blieb noch offen. Nach Informationen dieser Zeitung aber soll Schindzielorz, der auch als Profi einst für den VfL spielte, über diese Saison hinaus neuer Sportvorstand des VfL Bochum bleiben. Ein Newcomer, der sozusagen bei seinem Vorgänger in die Lehre ging, vom Typ her aber das Gegenteil verkörpert: War Hochstätter schroff und teils selbstherrlich in seiner Art, kommt Schindzielorz als ruhiger Vertreter seiner Zunft herüber.

Und als Fan-Versteher, was nicht unwichtig ist für den VfL. Fans und Klubführung hatten sich in den letzten Wochen zusehends voneinander entfernt: Die Stimmung glich einem Gefrierhaus, und zwar auf allen Ebenen.

Für Rasiejewski (43), der als Vertrauter Hochstätters die Mannschaft nicht formen konnte, übernimmt zunächst sein bisheriger Co-Trainer Heiko Butscher. Der Ex-Profi soll das Team in das wichtige Spiel im Kampf gegen den Abstieg am Freitag gegen Darmstadt 98 führen (18.30 Uhr, Vonovia Ruhrstadion). Für dieses Spiel, erklärte Villis den Trennungs-Entschluss, gelte es, „alle Kräfte bündeln zu müssen. Diese Partie hat für uns höchste Priorität.“ Bochum ist Vierzehnter – mit einem Punkt Vorsprung auf dem Sechzehnten Darmstadt.

Butscher ist aber eine Übergangslösung für maximal zwei Spiele. Spätestens Anfang nächster Woche dürfte ein neuer Trainer präsentiert werden. Als heißeste Kandidaten gelten nach WAZ-Informationen Andre Schubert und Mirko Slomka.

Bereits am Montagabend hatte sich der Aufsichtsrat zu einer Krisensitzung getroffen, am Mittwoch dann nach einer weiteren Besprechung den Entschluss gefällt. Parallel stellte sich Hochstätter rund 120 Fans in geschlossener Gesellschaft. Dabei kritisierte er auch aktive Spieler wie Tim Hoogland. Zudem erklärte er selbstbewusst, dass der Verein „nicht handlungsfähig“ sei, wenn er zurücktrete. Was faktisch falsch ist – nicht nur, weil Wilken Engelbracht als Finanzvorstand noch im Amt ist. Engelbracht hatte im Dezember wegen Differenzen im Verein seinen Rückzug bis zum Sommer angekündigt.

Nun muss erst einmal Hochstätter gehen – aber nicht zum Nulltarif. Hochstätters Vertrag ist noch bis Juni 2020 datiert, der Verein zahlt einen hohen Preis. Mit Schindzielorz als neuen Sportvorstand geht der VfL also auch einen eher günstigen Weg.

Nötig wurde der Schritt aufgrund der Talfahrt und Querelen in den letzten Wochen und Monaten. Das Ziel war der Aufstieg, nach zuletzt vier Niederlagen in Folge steckt der VfL im tiefsten Abstiegskampf. Schlimmer noch sind die Gräben, die sich auf allen Ebenen auftaten und nicht mehr zuzuschütten waren mit Hochstätter an der Spitze. Die Fehlerliste ist lang: Zuletzt stattete der Ex-Sportvorstand stattete in Rasiejewski voreilig den dritten Trainer der Saison nach Gertjan Verbeek und Ismail Atalan mit einem Vertrag bis 2019 aus.

Hinzu kamen unter anderem die zwischenzeitliche Einstellung seines Sohnes und vor allem die Suspendierung von Kapitän Felix Bastians, der im Zoff mit Hochstätter nach China wechselte im Winter. Das Verhältnis zu vielen Führungsspielern des Teams war zerrüttet, ebenso zu vielen Mitarbeitern des Vereins. Hinzu kommt eine Transferbilanz, die in den letzten Jahren beängstigende Züge annahm – und ein gewaltiger Fan-Protest samt Stimmungs-Boykott.

Spät, vielleicht aber noch nicht zu spät hat der Aufsichtsrat reagiert. Der Rat selbst mit Hans-Peter Villis an der Spitze ist aufgrund des Zögerns und Zauderns schwer in die Kritik geraten, Mitglieder sammeln Unterschriften für seine Abberufung. Nur wenige Stunden vor dem Aus des Managers und Trainers hatte ein Ehemaliger seinen Hut in den Ring geworfen.

Matthias Knälmann hatte zwei Tage vor Weihnachten mit Frank Goosen den Bochumer Aufsichtsrat verlassen. Jetzt ist Knälmann gegenüber dieser Zeitung aus der Deckung gekommen. „Sollte es nötig sein, stünde ich in einer anderen personellen Konstellation auch wieder für eine Tätigkeit im Aufsichtsrat zur Verfügung“, sagte der Bochumer Vermögensverwalter und ließ durchblicken, dass es „eine ausreichende Zahl von qualifizierten Persönlichkeiten gibt, vor allem aus der Wirtschaft, die ein Herz für unseren VfL haben und die sich im Falle eines Falles zur Wahl stellen würden“. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Hans-Peter Villis – der ließ wenig Stunden später Taten folgen.

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