Als sich die Mannschaft des MSV Duisburg nach dem 3:3-Remis gegen den 1. FC Heidenheim von den Fans verabschiedete, wurde ein Mann ganz besonders laut gefeiert. Der „King“, wie er von den eigenen Anhängern liebevoll genannt wird, erhielt laute Sprechchöre. Kein Wunder, schließlich erzielte der Duisburger Publikumsliebling in letzter Minute den Ausgleich. Dabei musste der Nigerianer, wie so häufig, zu Beginn der Partie den Platz auf der Ersatzbank einnehmen. Immer eine schwierige Situation – vor allem für einen Mittelstürmer. Das sah man ihm auch an, als er in der 57. Minute für den enttäuschenden Borys Tashchy eingewechselt wurde: Onuegbu fand nur schwerlich in die Begegnung, rieb sich auf, kämpfte leidenschaftlich. Doch ein wirklicher Ertrag wollte nicht wirklich herausspringen. Das änderte sich dann in der absoluten Schlussphase, als der 31-Jährige einen Pass von Cauly Souza über die Linie drückte. "Für das Selbstvertrauen eines Stürmers tut ein Tor immer gut. Es war einfach ein schönes Gefühl wieder zu treffen“, sagte Onuegbu.
In aller erster Linie ist der Angreifer aber ein Teamplayer. Sein Ego stellt er zumeist hinten an. „Ich hätte mich mehr darüber gefreut, wenn ich keinen Treffer erzielt hätte, wir dafür aber gewonnen hätten. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert“, gestand er und ergänzte, dass „jeder die Gier hat, Stammspieler zu werden.“ Die tolle Moral in der Mannschaft würde sich laut dem Nigerianer aber besonders dadurch herauskristallisieren, dass „keiner den Kopf hängen lässt und beleidigt ist, wenn er nicht spielt. Ich selbst kann mir nichts vorwerfen, ich gebe immer alles. Aber wenn der Trainer sich gegen mich entscheidet, muss ich das akzeptieren und weiter Vollgas geben.“
Und das vor allem aus dem Grund, den MSV-Anhänger etwas für deren Unterstützung zurückzuzahlen. „Ich möchte mich vor allem bei den Zuschauern bedanken. Ich denke, dass wir auch wegen dem überragenden Support wieder zurück in die Partie gekommen sind“, sagte Onuegbu und fügte hinzu: „Die Fans haben uns permanent gepusht, uns nie ausgepfiffen. Ein riesiges Kompliment!“ Und wie weit geht es jetzt noch für die Zebras? Mit 30 Punkten nach 20 Spielen stehen die Meidericher vorerst auf einem starken vierten Tabellenplatz. Kein Grund um sich zurückzulehnen, wie Onuegbu findet. „Wenn hier irgendjemand keine Gier hat, mehr mit diesem Verein zu erreichen, dann hat er hier nichts mehr zu suchen“, sagte er. „Das ist doch das Schöne am Fußball: Jede Woche alles aus sich herauszuholen, für den Verein alles zu geben und die Fans zu belohnen.“ Am Ende brachte es dann aber der eigene Trainer perfekt auf den Punkt. „King hat sich riesig darüber geärgert, gegen Bochum kein Tor gemacht zu haben“, bemerkte Ilia Gruev. „Aber mir ist es ohnehin lieber, dass er gegen Heidenheim das wichtige 3:3 macht, als gegen Bochum das 3:0. Da haben wir sowieso gewonnen.“ Strich drunter, mehr bleibt da nicht hinzuzufügen.