Der aktuelle Erfolg der Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg hat viele Gesichter. Dazu gehört Gerrit Nauber. Der Abwehrspieler, der im Sommer vom Drittligisten Sportfreunde Lotte zu den Zebras kam, stieg innerhalb kurzer Zeit zum Leistungsträger auf. Mittlerweile zählt er zu den besten Innenverteidigern der Liga. Auch beim 2:0-Erfolg in Bochum am vergangenen Dienstag hatte der 25-Jährige entscheidenden Anteil daran, dass zum achten Mal in dieser Saison die „Null“ stand.
Für MSV-Trainer Ilia Gruev war der Verteidiger mit der hohen Stirn ein Wunschspieler. Nauber ließ nach seiner Ankunft keine Wünsche offen. Längst ist er der unumstrittene Abwehrchef, die Schuhe von Ex-Kapitän Branimir Bajic passen ihm längst.
Viele Jahre unter dem Radar
„Ich habe mich gewundert, dass sein Sprung nach oben so lange gedauert hat“, merkte Ilia Gruev gestern an, wobei der Duisburger Trainer froh ist, dass kein anderer Klub Nauber den Zebras vor der Nase weggeschnappt hat.
Dass Nauber viele Jahre unter dem Radar lief, hat viele Gründe. Der gebürtige Niedersachse schlug als Jugendlicher einen klassischen Weg ein. Über den VfL Osnabrück kam er zu Bayer Leverkusen. Er war in den Jugendnationalmannschaften am Ball und wurde 2009 sogar U-17-Europameister. Der Sprung in die Bundesliga-Mannschaft der Leverkusener gelang ihm aber nicht. Er ging nach Lotte. „Wenn du in der Regionalliga spielst, beachten dich die Leute nicht so sehr wie in der 3. Liga“, erklärt der Defensivspezialist. Fünf Jahre spielte Nauber bei den Sportfreunden Lotte, bei denen er im zweiten Anlauf im Jahr 2016 den Aufstieg in die 3. Liga schaffte. Im Jahr 2013 war Lotte noch knapp an RB Leipzig gescheitert.
Erfolge im DFB-Pokal
Mit Lotte bestritt Nauber eine spannende Drittliga-Saison. Ein furioser Start, spektakuläre Erfolge im DFB-Pokal und Probleme in der Rückrunde. Den Sprung in die 2. Liga packte Gerrit Nauber schnell. „Kleine Fehler werden schneller bestraft. Insgesamt ist die Handlungsschnelligkeit höher“, benennt er die Unterschiede.
Wenig überraschend: Gerrit Nauber stimmt seinem Trainer sofort zu, wenn dieser nun warnt, angesichts der aktuell komfortablen Situation die 40-Punkte-Marke nicht aus den Augen zu verlieren. „Er sensibilisiert uns, nicht nachzulassen“, sagt Nauber, der nicht daran denkt, die nächsten Aufgaben auf die leichte Schulter zu nehmen: „Unsere Situation ist derzeit richtig gut. Aber es gibt keinen Grund, sich auszuruhen.“