Peter Bosz holt tief Luft. Gerade ist der Trainer von Borussia Dortmund gefragt worden nach seiner Trainingsgestaltung, genauer: nach dem trainingsfreien Donnerstag, zwei Tage vor dem so wichtigen Derby gegen Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr/live in unserem Ticker). Daran hatte sich öffentliche Kritik entzünde, die Bosz nun zu entkräften versucht.
„Man macht ja vorher einen Plan für die Abläufe“, erklärt er „Wie wir trainieren, Kraftraining machen,uns nach einem Spiel erholen.“ Diesen Plan stelle er mit seinem Trainerteam sechs Wochen im Voraus auf. „Und man muss sich auch mal erholen, man muss auch mal einen Tag frei geben“, so Bosz. „Wir können nicht drei Wochen trainieren, ohne einen freien Tag zu haben.“
Weil man am Dienstag gegen Tottenham Hotspur gespielt und am Donnerstag Auslafen und Regeneration im Fokus gestanden hätten, sei nur der Donnerstag als möglicher freier Tag geblieben. „Und den braucht man, um am Freitag wieder trainieren zu können und im Spiel am Samstag bei 100 Prozent zu sein“, erläutert Bosz. „Wenn wir gestern trainiert hätten, wären die Spieler morgen stärker ermüdet.“
Zumal die Leistungen zuletzt mit fehlender Fitness nichts zu tun gehabt hätten: „Am Anfang der Saison, als wir physisch noch nicht so gut waren, haben wir 90 Minuten durchgehalten und auch spät Tore geschossen, also stimmte die Kondition“, meint der Trainer. Dass die Mannschaft zuletzt in den zweiten Halbzeiten wenig zuzusetzen hatte, habe andere Gründe: „Wenn wir spielen und einen Rückschlag bekommen, ist die Enttäuschung so groß. Das darf nicht passieren“, so Bosz. „Du musst weitermachen, es kann immer passieren, dass du ein Tor kassierst. Dann musst du weitermachen.“
Am besten schon im Derby gegen Schalke. Denn Trainer Bosz steht enorm unter Druck, nachdem von den vergangenen neun Pflichtspielen nur eins gewonnen wurde. Wenn die Debatten um ihn und seine Trainingsplanung überhaupt wieder abnehmen sollen, ist ein Sieg im Derby Pflicht.