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WM-Playoffs
Ganz Italien zittert - Kohler drückt die Daumen

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Nach der 0:1-Pleite beim WM-Playoff-Hinspiel in Schweden befand sich ganz Italien in Schockstarre. Nun hat die stolze Fußball-Nation Angst – vor dem Scheitern.

Falls Italien heute (20.45 Uhr/RTL Nitro) das 0:1 von Stockholm nicht wettmacht, dann würde die Squadra Azzurra das erste Mal seit 1958 bei einer Fußball-Weltmeisterschaft fehlen. Ein Szenario, das für die fußballverrückten Tifosi unvorstellbar ist. Das weiß auch der ehemalige Italien-Legionär Jürgen Kohler. „Für die Italiener ist der Fußball heilig. Sie sind verrückt danach. Ich weiß gar nicht, was die Leute während der WM im Juni, Juli machen würden, wenn ihr Team nicht dabei wäre“, sagt der 52-Jährige gegenüber dieser Zeitung.

Zugegeben, die Italiener hatten mit Spanien eine sehr schwere WM-Qualifikationsgruppe. Deshalb verwunderte es viele Experten auch nicht, dass der viermalige Weltmeister in den Play-Offs nachsitzen musste. Ein Aus gegen Schweden kommt aber nicht in Frage. „Italien darf nicht scheitern, es geht um unsere Ehre“, appelliert die Zeitung Corriere dello Sport vor dem Rückspiel im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion.

Italien gegen Schweden: Der italienische Kader besitzt einen Marktwert von 495,5 Millionen Euro, Schweden dagegen: 104,4 Millionen Euro (Quelle: Transfermarkt.de). In der Fifa-Weltrangliste steht Italien auf Platz 15 – Schweden auf Position 25. Erfolge: Italien war viermal Weltmeister (1934 und 1938 sowie 1982 und 2006) und holte jeweils einen Titel bei einer Europameisterschaft (1968) und bei Olympia (1936). Schweden hat keine Trophäe vorzuweisen.

Vor der Partie in Stockholm war Verbandschef Carlo Tavechhio deutlicher geworden: „Verpassen wir die WM, käme das einer Apokalypse gleich.“

Kohler sieht aber viel mehr das große Ganze kritisch: „Italien steht da, wo wir Deutschen Anfang der 2000er waren. Die Serie A ist von durchschnittlichen Ausländern überfüllt. Die jungen, talentierten Italiener spielen kaum eine Rolle. Man hat sich in der Nationalmannschaft zu lange auf die alten Stars verlassen. Deshalb konnte man 2006 oder 2010 noch punkten. Aber auf Dauer wird das nichts.“

Er muss es wissen. Zwischen 1991 und 1995 spielte der einstige Weltklasse-Verteidiger für Juventus Turin, bevor er zu Borussia Dortmund wechselte. Bis heute ist der als „Eisenfuß“ beliebte Kohler in Turin ein großer Name.

„In Italien werden die Fußballer verehrt. Das war zu meiner Zeit so. Das ist natürlich etwas Schönes. Aber: Du musst den Leuten auch einiges zurückgeben. Ein Scheitern würde einer nationalen Tragödie gleichen“, meint Kohler.

Kohler kritisiert die Nachwuchsarbeit

Inzwischen scheint das schier Undenkbare Realität werden zu können. Gianluigi Buffon (39) und Co. wirkten verunsichert und nervös, die Schweden um den Leipziger Bundesligaprofi Emil Forsberg dagegen entschlossener. Trainer Gian Piero Ventura steht in der Kritik.

Trotz aller Kritik: Kohler glaubt fest daran, dass Italien bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland dabei sein wird. Geht es nach dem ehemaligen FC Bayern- und BVB-Profi, dann gewinnt der viermalige Weltmeister das Rückspiel gegen Schweden mit 3:1. „Die Stimmung in Mailand wird sensationell sein. Die Spieler wissen, um die große Verantwortung, werden aber auch vom Publikum getragen. Am Ende wird ganz Italien eine große Erleichterung verspüren.“

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