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Origi schockt S04 in der Nachspielzeit

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Ralf Fährmann, Ralf Fährmann
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Bitter für Schalke: Die Königsblauen kamen im Spiel gegen Wolfsburg nicht über ein 1:1 hinaus. Das Gegentor fiel in der 94. Minute.

Es sah alles so gut aus für Schalke: Der vierte Sieg in Folge war nicht mehr weit, der BVB nur noch einen Punkt entfernt, der vierte Platz am zehnten Spieltag sicher. Doch in der vierten Minute der Nachspielzeit schockte Divock Origi 60.000 Fans in der Arena. Der Stürmer des VfL Wolfsburg traf vor 60.429 Zuschauern zum 1:1-Endstand. Die Siegesserie ist beendet, der BVB drei Punkte entfernt und Schalke bleibt Fünfter. Für Wolfsburgs neuen Trainer Martin Schmidt war es im sechsten Spiel das sechste Unentschieden.

Noch bevor der Ball rollte, griffen die Schalke-Fans in die Vertragsdiskussion um Leon Goretzka auf. „Hier ist Deine Heimat, hier gehörst Du hin!“ war auf einem Plakat zu sehen. Goretzka sah es nur auf der Tribüne. Wegen muskulärer Probleme musste er wie schon beim 3:1-Pokalerfolg beim SV Wehen Wiesbaden passen. Für Goretzka kam Nabil Bentaleb ins Team - das war die einzige Änderung im S04-Team im Vergleich zum 2:0-Erfolg über den FSV Mainz 05 am vergangenen Bundesliga-Spieltag.

Beide Mannschaften begannen verhalten, für den ersten Aufreger sorgten die Gäste. Nach einem Freistoß von Maxi Arnold köpfte Wolfsburgs Kapitän Mario Gomez den Ball ins Tor, doch er stand bei dieser Aktion im Abseits. Danach übernahmen die Schalker das Kommando. In den 30 verbleibenden Minuten bis zur Pause zeigten sie eine starke Leistung. Sie drängten die Gäste in die eigene Hälfte, variierten das Spieltempo, die Spielverlagerungen waren sehenswert - vor allem von Max Meyer. Ganz besonders zeichnete sich Amine Harit aus, der sich ein ums andere Mal klasse durchs Mittelfeld dribbelte. Wirkten einige S04-Spiele in dieser Saison zwar kämpferisch gut, aber spielerisch noch etwas holprig, stimmte diesmal fast alles.

Bis zum 1:0 war es nur eine Frage der Zeit - doch zunächst stand Wolfsburgs Torwart Koen Casteels mehrfach im Weg. In der 19. Minute parierte Casteels einen Kopfball von Franco Di Santo mit einer starken Parade - Bastian Oczipka hatte geflankt. Zehn Minuten später marschierte Harit durchs Mittelfeld und schoss aufs Tor, doch Casteels bekam seine Fingerspitzen noch an den Ball und lenkte ihn gegen den Pfosten. Torschüsse von Thilo Kehrer (11./31.) und ein Kopfball von Naldo (26.) landeten in Casteels’ Armen.

Wie schon dreimal zuvor in dieser Saison war ein Elfmeter für die Schalker Führung nötig. Nach einer Ecke in der 43. Minute riss Joshua Guilavogui Thilo Kehrer um. Schiedsrichter Markus Schmidt pfiff zunächst nicht, nach einminütiger Rücksprache mit Video-Assistent Marco Fritz zeigte er dann doch auf den Punkt. Nabil Bentaleb schnappte sich den Ball, schoss ihn in die Tormitte - diesmal war Casteels machtlos. Bei seinem Torjubel rannte Bentaleb an Trainer Domenico Tedesco vorbei und umarmte Breel Embolo - zwei Spieler, die fußballerisch mit Tedesco noch nicht auf einer Wellenlänge liegen.

Von den S04-Fans gab es donnernden Applaus zur Pause, und an Goretzka dachte niemand - bis auf dem Videowürfel ein junger S04-Fan eingeblendet wurde und dichtete: „Leon Goretzka, Du kommst aus Bochum so wie ich - bitte verlasse uns nicht.“

Die zweite Hälfte begann wie die erste - verhalten. Die Schalker verteidigten problemlos die Führung, schienen aber zwischenzeitlich zu vergessen, dass sie nicht mit 6:0, sondern nur mit 1:0 vorn lagen. Die erste Chance in der zweiten Hälfte hatte Bastian Oczipka. Er schlenzte den Ball bei einem Freistoß knapp am rechten Pfosten vorbei (57.).

Die bis dahin schwachen Wolfsburger mussten auf ihre erste Chance in diesem Spiel bis zur 61. Minute warten. Nach einem langen Pass in den Schalker Strafraum stieß Naldo Yannick Gerhardt um. Erneut ließ Schmidt weiterspielen - wieder griff aber Video-Assistent Fritz ein. Diesmal überzeugte sich Schmidt anschließend selbst am Bildschirm und pfiff nachträglich Elfmeter. Glück für Naldo: Er hätte auch Gelb-Rot sehen können. Mario Gomez trat an, rutschte aber beim Schuss aus - der Ball flog weit über das Schalker Tor. Die Fans grölten.

Für die Königsblauen war dies das passende Signal, dass sie den Sieg nicht ohne große Anstrengung bis zum Schluss verteidigen können. Denn die Wolfsburger wehrten sich nun deutlich besser als in der ersten Hälfte. Sie warfen nun alles nach vorn, stürmten mit Gomez und den eingewechselten Divock Origi, Nany Dimata und Daniel Didavi. In der 74. Minute hatte Maxi Arnold die große Ausgleichschance. Schalke-Torwart Ralf Fährmann wehrte den Flachschuss ab. Die Wolfsburger gaben nicht auf - und wurden in der vierten Minute der Nachspielzeit belohnt.

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