Borys Tashchy macht große Fortschritte. Der Stürmer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg sprach bei der Pressekonferenz zum Heimspiel gegen Union Berlin (Sonntag, 13.30 Uhr) fließend Deutsch. Im Sommer bevorzugte der Ukrainer im Gespräch mit der Presse noch Englisch. „Ich habe keinen Lehrer. Ich bringe mir das selbst bei“, sagt der Neuzugang, Am Sonntag will Tashchy auf eine andere Weise deutlich sprechen: mit Toren gegen Union Berlin.
Mich beeindrucken seine positive Ausstrahlung und seine Körpersprache
Ilia Gruev (MSV Duisburg)
Auch gesundheitlich macht der 24-Jährige Fortschritte. „Es geht jeden Tag besser“, sagt der Ex-Stuttgarter, der nach seiner Bänderverletzung im Knöchel noch immer nicht bei 100 Prozent ist. Unter der Woche setzte er zwischenzeitlich mit dem Mannschaftstraining aus und beschränkte sich aufs Laufen.
Dass es im Hinblick auf das Duell mit Union Berlin für ihn morgen problematisch werden könnte, wischt Tashchy mit einem selbstbewussten Lächeln weg. „Ich habe keine Schmerzen. Alles ist gut“, sagt der Angreifer, der bislang vier Tore für die Zebras erzielt hat. Auch die Tatsache, dass mit den Köpenickern morgen ein Aufstiegsaspirant mit vier Siegen in Folge im Gepäck an der Wedau auflaufen wird, ist für ihn kein Grund, nicht an den ersten Heimsieg der Saison zu glauben. „Wir werden alle 100 Prozent geben, um dieses Spiel zu gewinnen. Unsere Mannschaft hat genügend Qualität, um das zu schaffen.“
„Wusste sofort, dass es passt“
MSV-Trainer Ilia Gruev hört so etwas gerne. Obwohl erst 24 Jahre jung tritt Borys Tashchy mit dem Selbstbewusstsein eines Routiniers auf. „Mich beeindrucken seine positive Ausstrahlung und seine Körpersprache“, sagt der 47-Jährige, der schon beim ersten Treffen mit Tashchy begeistert war: „Wir haben im Sommer 45 Minuten miteinander gesprochen und ich wusste sofort, dass er der Spieler ist, der zu uns passt.“
Vor dem Union-Spiel stand in dieser Woche die Besetzung der rechten Außenverteidiger-Position im Fokus. Enis Hajri ist gesperrt, Nico Klotz ist verletzt und Tugrul Erat war zuletzt schlecht zurecht. Auch wenn sich Trainer Gruev am Freitag noch nicht festlegen wollte, spricht viel für Mittelfeldspieler Andreas Wiegel, der unter der Woche „hinten rechts“ trainierte.
Ansonsten gibt es wenige Unklarheiten, allenfalls die Besetzung der zweiten Position im Angriff neben Borys Tashchy ist offen. Zuletzt erhielt Kingsley Onuegbu das Vertrauen des Trainers. Stanislav Iljutcenko saß auf der Bank, Simon Brandstetter gehörte nicht dem Kader an. Borys Tashchy kann mit allen drei Stürmern harmonieren, nennt aber trotzdem eine Präferenz: „Mit Stanislav Iljutcenko kann ich auf dem Platz Russisch sprechen.“ Nicht, weil Tashchy dann doch die deutsche Sprache vermeiden will, sondern aus einem praktischen Grund: „Dann verstehen uns die Gegner nicht.“