Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff war das Dienstende gekommen. An der Seitenlinie leuchtete die Rückennummer von Alexander Isak auf. Und als er den Platz verließ, da begleitete ihn der Applaus der schwarz-gelben Fans im Stadion. Ein durchaus ungewohntes Gefühl für das 18-jährige Stürmer-Talent von Borussia Dortmund, das bislang wirkte, als sei es noch nicht recht angekommen bei dem Verein, der ihn im Januar für etwas zehn Millionen Euro unter Vertrag nahm. Doch mit dem 5:0-Sieg des BVB in der zweiten DFB-Pokalrunde beim Drittligisten 1. FC Magdeburg könnte sich das geändert haben.
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Die entscheidende Frage vor diesem Spiel war nämlich gewesen, wer den gesundheitlich unpässlichen Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang vertreten würde und wie derjenige diese grundsätzlich diffizile Aufgabe lösen würde. Alexander Isak bekam das Vertrauen von Trainer Peter Bosz, nicht André Schürrle, nicht Andrey Yarmolenko, nicht Maximilian Philipp. Und der junge Stürmer rechtfertigte das Vertrauen. Das erste Tor bereitete er sehenswert vor, das zweite schoss er sicherheitshalber selber und auch sonst wirkte er befreit von alten Lasten. Er bewegte sich gut, war anspielbereit und legte die Bälle mehrfach klug ab für seine Mitspieler. Zugegeben, der Gegner war drittklassig, und dennoch war es eine Leistung, die Isak Mut machen darf.
"Er arbeitet immer hart im Training und er hat Auba vor sich, das ist nicht einfach, denn er schießt immer seine Tore. Aber wenn Alex dann seine Chance bekommt, dann muss er sie nutzen. Und das hat er heute getan", sagt Trainer Peter Bosz über seinen Schützling. Der Niederländer neigt nicht zu überbordender Euphorie, von daher war das ein ansprechendes Lob für Isak, der unter Beweis stellte, dass man ihn im Zweifel auch ins Rennen werfen kann.
Zu denken, wie der Trainer, hat Isak zumindest schonmal verinnerlicht. Zumindest befleißigt er sich dem gleichen Sprachgebrauch. "Auba schießt natürlich immer Tore. Aber wenn ich die Chance kriege, muss ich da sein. Und ich hoffe, ich bekomme noch mehr Einsatzzeit", sagt der Angreifer: "Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, bis ich im Spiel war." Und auch beim BVB hat er ein bisschen Zeit gebraucht: "Letzte Saison bin ich mitten in der Saison gekommen. Von daher war es gut, in diesem Sommer eine echte Vorbereitung zu haben. Das ist wichtig, um einen guten Start hinzukriegen. Das hat sich heute gut angefühlt." Für ihn. Und für die BVB-Fans.