Essen

Ex-Moskito entscheidet hitziges Derby am Westbahnhof

Ausgerechnet Robin Slanina war es, der den Essener Resthoffnungen im Derby gegen den EV Duisburg ein jähes Ende setzte. Der Füchse-Stürmer, in der Vorsaison noch Top-Scorer beim ESC, trat beim Stand von 1:2 aus Sicht der Moskitos zum Penalty an und zeigte keine Gnade mit seinen Ex-Kollegen. Auch der frühe Duisburger Führungstreffer ging auf Slaninas Konto.

Allein auf seine Kaltschnäuzigkeit war die 1:3-Pleite jedoch nicht zurückzuführen. Ein starkes Mitteldrittel reichte am Ende einfach nicht, um gegen den Revier-Rivalen zu bestehen. Nachdem der ESC im Freitagsspiel gegen den Herner EV aufgrund eines frühen Spielabbruch der Möglichkeit auf den ersten Derby-Sieg beraubt wurde, muss sich das Team von Frank Gentges die Kosten am Sonntagabend auf die eigene Rechnung schreiben.

Wie so oft war der Chancenwucher das große Manko der Mücken. Im zweiten Drittel scheiterten scheiterten Essens Angreifer Bires (23.) und Hildebrand (24.) in doppelter Überzahl freistehend am starken Füchse-Goalie Mathis. Es waren nur zwei von einem gefühlten Dutzend an Hochkarätern. "Im zweiten Abschnitt waren wir klar besser, mehr Chancen kann man sich kaum erspielen", ärgerte sich Gentges nach der Partie: "Leider haben wir uns nicht belohnt." Füchse-Coach Doug Irwin musste Gentges rechtgeben: "Wir können von Glück reden, dass wir da nur ein Tor kassiert haben." Das erzielte der Kanadier Kyle DeCoste (25.), der seinen trockenen Abschluss kurios bejubelte: Mit voller Wucht sprang der Neuzugang vor die Glasscheibe.

Duisburger beginnen stark

Da war die Welt am Westbahnhof wieder in Ordnung, nachdem der ESC das Anfangsdrittel komplett verschlummert hatte. Einer von mehreren haarsträubenden Puckverlusten im Aufbauspiel nutzte Slanina (13.), der die junge Verteidigung vor seinem Treffer wie Slalom-Hütchen aussehen ließ. Im Mitteldrittel berappelten sich die jungen Wilden wieder. Doch zu Beginn des Schlussabschnitts verpasste Duisburgs Grözinger der neu entflammten Zuversicht einen Tiefschlag. Er traf zum 2:1 (42.).

ESC-Coach Gentges kritisiert den Schiedsrichter

Dass die Mücken nicht mehr zurück ins Spiel fanden, lag laut Gentges vor allem am Schiedsrichtergespann um Eric Daniels: "Der Schiri hat die Partie in die falsche Richtung geleitet. Leider!", kritisierte der Coach. Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich auf beiden Seiten Nickligkeiten ein. Gut zehn Minuten vor Ablauf der Uhr stand die Eisfläche förmlich in Flammen.

Hitzige Schlussphase auf dem Eis

Lautenschlager machte die schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Ellbogen des Duisburgers Gulda, der dafür mit einer Matchstrafe vom Eis verbannt wurde. Statt fünf Minuten spielten die Grün-Violetten allerdings nur eine Minute in Überzahl, da der junge Pelletier auf Rache für seinen Essener Sturmkollegen brannte. Nachdem er eine Keilerei ausgelöst hatte, an der sich alle Akteure munter beteiligten, schickte der Schiedsrichter Pelletier für vier Minuten in die Strafbox (49.). Schlussendlich ließ Slaninas abgezocktes Penalty-Tor den frenetischen ESC-Anhang verstummen (59.).

"Ein sehr spannendes Derby, das uns alles geboten hat", brachte es Gäste-Trainer Irwin auf den Punkt. Auch Gentges zeigte sich sportlich: "Wir haben ja nicht gegen eine x-beliebe Mannschaft verloren. Duisburg ist eins der Top-Teams in der Liga."