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Malte Dittrich
Ex-Schiedsrichter klagt gegen den DFB

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Malte Dittrich, Malte Dittrich
Malte Dittrich, Malte Dittrich Foto: dpa
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Malte Dittrich leitete Fußballspiele bis zur 3. Liga. 2015 war Schluss. Nun will er erreichen, dass Schiedsrichter vom Verband angestellt werden.

Als Rachefeldzug will Malte Dittrich seine Klage gegen den DFB nicht verstehen. „Mir geht es rein um die Sache.“ Und die ist grundlegend: Der Jurist und frühere Bundesliga-Schiedsrichter will erreichen, dass Unparteiische vom Deutschen Fußball-Bund angestellt werden.

Das wäre eine Revolution. In Deutschland sind Schiedsrichter bislang nur nebenberuflich an der Pfeife aktiv. Konsequenz wäre: Der DFB müsste über 100 Mitarbeiter einstellen; die Schiedsrichter hätten zum Beispiel Anspruch auf Urlaub.

Von 2006 bis 2015 war der Bremer für den DFB aktiv, als Schiedsrichter in der Dritten Liga, als Assistent in der Zweiten und als Vierter Offizieller in der Bundesliga. Nach neun Jahren war auf einmal Schluss. Sein Vertrag wurde nicht verlängert, ohne Angabe von Gründen, wie Dittrich betont. Der 34-Jährige zog danach vor Gericht, verlor in erster Instanz vor dem Arbeitsgericht Frankfurt. Der Prozess vor dem Landesarbeitsgericht Hessen wurde krankheitsbedingt auf den 25. Januar verschoben. Sollte er dort verlieren, „würde ich vors Bundesarbeitsgericht gehen“.

Schiedsrichter vom DFB abhängig?

37 Seiten umfasst Dittrichs Berufungsschrift. Eines der Kernargumente: Schiedsrichter befinden sich in einer abhängigen Beschäftigung.

„Man ist nur für einen Auftraggeber tätig. In Deutschland kann man ja für keine anderen Verbände pfeifen.“ Außerdem wichtig in Dittrichs Augen: Schiedsrichter werden als selbstständig angesehen, obwohl sie über kein Personal, keine eigene Betriebsstätte und keine Delegationsmöglichkeiten verfügen.

Soll heißen: „Wenn ich nach Chemnitz fahren soll, kann ich nicht einfach einen Kollegen anrufen und ihn fragen, ob er das macht“, sagt Dittrich. Der DFB bestimmt, wann und wo gepfiffen wird. „Schiedsrichter ist man mit Leib und Seele“, sagt Dittrich, „man legt die privaten Termine so, dass es passt.“

Damit könnte im Falle eines Sieges Schluss sein. Dann, so der Bremer, könnten auch andere Fragen aufgeworfen werden: Zum Beispiel die der Altersgrenze von 47. „Das könnte das nächste Thema sein.“

Von den ehemaligen Schiedsrichter-Kollegen erhalte Dittrich Zuspruch, „aber dazu möchte sich natürlich keiner öffentlich äußern“. Der DFB schweigt zu dem Rechtsstreit. Auf Nachfrage dieser Redaktion verweist der Fußball-Verband darauf, dass man sich zu laufenden Verfahren nicht äußere. Ende offen.

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