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Muss das Spiel gegen Köln wiederholt werden?

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BVB - Köln, BVB, Köln
BVB - Köln, BVB, Köln Foto: firo
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Beim 5:0-Sieg von Borussia Dortmund über den weiter punktlosen 1. FC Köln gibt es jede Menge Gesprächsstoff. Zwei Tore fallen nach Videobeweis.

Die schwarz-gelbe Fußball-Welt schien vollumfänglich in ein wunderbares Rosa getaucht. Die Profis von Borussia Dortmund tanzten und hüpften nach dem Schlusspfiff vor den eigenen Fans. Mit einem 5:0 (2:0)-Sieg gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln hatte sich der BVB lustvoll zurück an die Spitze der Bundesliga geschossen. Doch nach und nach durchbrach die Realität das Himmelhochjauchzen. Und das Duell ging verbal in die nächste Runde. In den Hauptrollen: Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke und Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Quell der Unstimmigkeiten war jene Sekunde in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Bei einer Ecke ließ Kölns Torwart Timo Horn den soeben aus der Luft gepflückten Ball wieder fallen, Dortmunds Abwehrchef Sokratis stocherte ihn aus fünf Metern über die Linie. Schiedsrichter Patrick Ittrich aber sah den Keeper regelwidrig angegangen und pfiff die Szene vorher ab. Per Videobeweis wurde er allerdings berichtigt. Kein Foul an Horn, reguläres Tor. Mit 2:0 ging es in die Pause.

Aber ein Detail sorgte dafür, dass nun ein Wiederholungsspiel denkbar ist. Der FC moniert, dass Ittrich nachweislich schon pfiff, als der Ball noch gar nicht im Tor war. Das bedeutet: Den Treffer, über dessen Rechtmäßigkeit der Videoschiedsrichter dann urteilte, hatte es streng genommen gar nicht gegeben. Phantomtor oder was?

"Wir haben hier eine krasse Fehlentscheidung, die das Spiel entschieden hat, weil wir dann in der zweiten Halbzeit aufmachen mussten. Der Videoschiedsrichter hätte hier gar nicht einschreiten dürfen", echauffierte sich der Sportdirektor und ließ wissen: "Ich plädiere dafür, dass nicht jeder macht, was er will, dass sich der Videoschiedsrichter ans Protokoll hält. Wir werden den Spielbericht nicht freigeben und natürlich Protest einlegen. Wir streben eine Neuansetzung des Spiels an." Damit bekam diese Partie eine späte, kaum für möglich gehaltene Wende, die sportlich außerhalb des Denkbaren lag. Denn der BVB bestimmte das Geschehen auf dem Platz, produzierte mit zunehmender Dauer des Spiels Chancen und Tore.

Doch über die Rechtmäßigkeit dieses dritten Liga-Sieges wird nun wohl ein Sportgericht befinden. Das wiederum entgeisterte BVB-Boss Watzke vollständig. "Wenn die Kölner jetzt Protest einlegen, dann sind sie schlechte Verlierer. Es wäre ja grotesk, wenn das Erfolg hätte. Die Kölner haben sich mit zehn Mann vor den eigenen Sechzehner gestellt und zwei Mal aufs Tor geschossen." Es sei doch unerheblich, ob der Ball nun vor, auf oder hinter der Linie gewesen sei.

Ähnlicher Fall bei Spiel zwischen 1860 München und Karlsruher SC

Es ist ein heikler Fall. Einen ähnlichen hatte es schon einmal gegeben. 1997 unterbrach Schiedsrichter Michael Malbranc die Partie zwischen 1860 München und dem Karlsruher SC wegen eines vermeintlichen Foulspiels. Sekunden später traf der Karlsruher Stürmer Sean Dundee zum 2:2 - und Malbranc ließ den Treffer gelten. Der Deutsche Fußball-Bund ordnete ein Wiederholungsspiel an, die Weltverband Fifa kassierte diese Entscheidung kurz darauf mit dem Verweis auf eine Tatsachenentscheidung wieder ein. Wie der neuerliche Fall nun gelagert ist, wird sich zeigen. Um ein Grundsatzurteil geht es Peter Stöger, der durch den Protest erfahren will, "wann der Videoschiedsrichter einschreiten darf, wann es zu spät und wann es zu früh ist. Das würde der Sache sehr dienlich sein."

Immerhin: Der Videobeweis kann auch lautloser funktionieren. Ein Handspiel von Lukas Klünter wurde nachträglich geahndet, Aubameyang baute die Führung durch Maximilian Philipp (2.) und Sokratis (45.) per Strafstoß aus (58.). Und auch die anderen beiden Treffer durch erneut Aubameyang und einen herrlichen Lupfer von Philipp (69.) waren eindeutig rechtmäßig, was das Dortmunder Publikum vollends begeisterte. Zumal zuvor auch noch der seit vier Monaten verletzungsbedingt pausierende und nun eingewechselte Julian Weigl in die Bundesliga zurückkehrte. Doch die Freude währte nur bis zum Schlusspfiff.

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